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Pure Farming 2018 – Konkurrenz zum Landwirtschaftssimulator?

Von Florian Richter am 6. April 2018 in Review

Man erntet was man sät. Doch vorher steht erst einmal eine Menge Arbeit ins Haus. Wer auch gerne mal in die Rolle eines Landwirts schlüpfen möchte, der hat nun mit Pure Farming 2018 einen neuen Simulator bei dem er genau das tun kann. Was das Spiel insgesamt zu bieten hat, klären wir in unserem Test.

Auf zu neuen Ufern

Das Problem vieler Simulatoren ist ja, dass man ohne wenigstens einen Hauch von Hintergrundgeschichte einfach ins kalte Wasser geworfen wird. Pure Farming versucht zumindest, ein klein wenig Kontext zu liefern.

Der Storymodus beginnt mit einer kleinen Geschichte des Protagonisten. Der Großvater stirbt und hinterlässt einen verschuldeten Bauernhof in Montana, den aus der Familie, die schon vor langer Zeit in die Stadt gezogen ist, niemand anderes übernehmen will.

Aber der Charakter, den der Spieler steuert, will sich der Herausforderung stellen und aus dem kleinen Hof ein großes, internationales Unternehmen aufbauen. Doch dazu gehört einiges an Fleiß und Geschick.

Keine Müdigkeit vorschützen

Wer seinen Betrieb aus den roten Zahlen holen will, der muss ordentlich anpacken können. Vielerlei Aufgaben warten darauf, erledigt zu werden: Pflügen, Säen, Dreschen, Tiere versorgen oder auch den Nachbarn zur Hand gehen. Hier spielt Pure Farming seine Stärken aus. Das Spiel ist unglaublich vielseitig und bietet nahezu alle denkbaren Zweige der Landwirtschaft. Vom einfachen Ackerbau, zur Tierhaltung, dem Obst- und Gemüseanbau bis hin zu Oliven in Italien, Reis in Japan oder Kaffe und Hanf in Kolumbien. Die Welt ist dein Spielplatz – also fast. Und um sicher zu gehen, dass der Spieler auch das Maximum aus den Möglichkeiten herausholen kann, gibt es ein sehr ausführliches Tutorial. Ein wirklich ausführliches Tutorial. Wirklich. Jede kleine Arbeit wird dem Spieler minutiös erklärt. Und um ehrlich zu sein, nervt es nach einer gewissen Zeit. Zu Beginn sind die meisten der kaufbaren Objekte noch nicht freigeschaltet und wer weiterkommen will, muss unweigerlich sämtliche Aufgaben erledigen. Natürlich kennt sich nicht jeder mit der Arbeit auf einem Bauernhof aus und freut sich darüber, dass das Spiel die Grundlagen erklärt, aber oftmals würde das Prinzip „learning by doing“ absolut ausreichen.

Neben dem Story-Modus hat man auch die Möglichkeit, in den vier Standard Ländern insgesamt 20 Missionen zu erfüllen, in denen man zum Beispiel in einer bestimmten Zeit die Olivenernte einfahren, in Kolumbien Hanf und Kaffee vor einsetzen der Regenzeit verkaufen oder Plantagen bewässern muss.

Hat man die Grundlagen drauf und will sein Können unter Beweis stellen, bietet Pure Farming auch einen Sandbox-Modus, in dem man einfach nur Umsatz generieren und sein Imperium vergrößern kann. In diesem Modus kann man die Startbedingungen wie das Guthaben, das Wetter und natürlich die Spielregion bestimmen.

Zu Beginn ist die Spielwelt – zumindest in Montana – nur teilweise bespielbar und wird mit steigendem Spielerlevel immer weiter freigeschaltet.

Um der vielen Arbeit Herr zu werden, ist es auch möglich, sich Hilfe von bis zu 5 Angestellten zu holen. Leider kann aber immer nur einer pro Feld eingesetzt werden, was das schnelle Vorankommen ein wenig ausbremst.

In anderen Aspekten hat der Neuling gegenüber dem Platzhirsch Landwirtschaftssimulator aber das Nachsehen. So ist hier die Steuerung eher gewöhnungsbedürftig, da dieselbe Aktion nicht immer von derselben Taste ausgeführt wird. Zudem sind die Tasten nicht frei konfigurierbar.

Weiterhin ist die Fahrzeug- sowie Geräteauswahl ziemlich klein und besteht in der Hauptsache aus in unseren Gefilden eher unbekannteren Produkten Osteuropäischer Hersteller wie etwa Zetor, Rostelmash oder Akpil. Zu den bekannteren Marken in der Grundversion gehören JCB oder Bergmann. Weitere Fahrzeuge können zumindest für PC-Spieler per Mod hinzugefügt werden.

Ebenso können auch neue Karten hinzugefügt werden. Uns stand für unseren Test die erste DLC-Karte zur Verfügung, der ein Deutschland Setting verpasst wurde. Leider ist diese Karte extrem klein geraten- nur eine im Kreis verlaufende Straße und nur ein Feld. Eher enttäuschend.

Sightseeing

In Sachen Grafik liefert Pure Farming sehr ordentliche und solide Arbeit ab. Sehr detailreiche Umgebungen, von Bodentexturen über das Wasser bis hin zu den Maschinen. Selbst aus der Nähe sind die Texturen hoch aufgelöst und laden zum Erkunden der Umgebung ein. Die recht selten anzutreffenden Passanten sind dagegen ein wenig spärlich gestaltet worden. Keinerlei Mimik, wenig abwechslungsreiche Gesichter und ein insgesamt ziemlich steifes Auftreten. Auch die Spielfigur selbst bietet zwar diverse Möglichkeiten zur Personalisierung, wie etwa die Auswahl der Kleidung und der Kopfbedeckung, allerdings sollte man keinen Charakter-Editor a la Fallout und Co. erwarten. Auch kann man nur als Mann den Bauernhof Alltag erleben.

Brumm

Sehr positiv fällt auch die Vertonung auf. Die Motorengeräusche klingen schön knackig und sind passend zur jeweiligen Maschine. Auch dass sich der Ton ändert, wenn zum Beispiel der Mähdrescher in den Bestand fährt und „arbeiten“ muss, bringt dies noch ein Ticken mehr Realität ins Spiel. Die Standardmusik ist zwar nicht zwingend schlecht, aber nach einer Weile wird sie sehr repetitiv, um nicht zu sagen nervig. Abhilfe schafft aber die Möglichkeit, eigene Musik über „Radio“ abzuspielen. Die Natur bietet weniger Vielfalt und ist meist eher still, ebenso wie der Spielcharakter, der außer zu Beginn des Storymodus eher den Schweigenden mimt.

Fazit

Wenn die Entwickler von Ice Flames weiter an ihrem bisher schon sehr gut geratenen Spiel arbeiten, muss sich der bisherige König dieser Sparte der Simulatoren warm anziehen. Insgesamt ist das Spiel mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden und macht auch durchaus Spaß. Um aber den Thron erobern zu können, fehlt noch das gewisse Etwas. Spaß sowie Abwechslung sind über lange Zeit gegeben und die Community wird, wie die neuesten Updates und Patches zeigen, gehört und auf Ihre Wünsche und Anregungen eingegangen.

Positiv

  • Sehr abwechslungsreiches Spielerlebnis
  • Tolle Grafik
  • Gute Einbindung der Community

Negativ

  • Wenige, eher unbekannte Marken und Geräte
  • Ungleich groß gestaltete Maps
  • Nicht wirklich lebendige Umgebung
80
Florian Richter

Geschrieben von: Florian Richter

Nerd,Technikbegeistert, Gamer aus Überzeugung. Nebenbei auch noch auf YouTube ab und zu aktiv. Fan der Uncharted - und Ratchet&Clank - Spielereihe.

Pure Farming 2018

Entwickler:Ice Flames
Release Datum:13. März 2018
Kurzbeschreibung:Bestellt in Pure Farming 2018 eure eigene Farm.

Verfügbar für

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Genre

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USK Alterseinstufung

Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.

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