• ' . get_the_title() . ' Logo

Old World im Test – Die 3 wichtigsten Stärken und Schwächen

Von Christian Heldmaier am 30. Juli 2022 in Review

Es sieht aus und spielt sich wie ein Spiel der Civilization-Reihe und mit Soren Johnson war auch der leitende Designer von Civilization IV mit am Werk. Die Rede ist von Old World von Mohawk Games, das trotz aller Ähnlichkeiten zu der vielleicht beliebtesten 4X-Strategieserie mit ein paar Besonderheiten aufwarten kann, die das Spielerlebnis maßgeblich verändern. Welche Stärken und Schwächen Old World hat, lest ihr in unserem Test.

Old World Rom

Worum geht es in Old World

In Old World übernehmen wir die Führung eines Volkes aus der alten Welt. Dies können beispielsweise die Perser, Römer oder Asyrer sein. Dabei schlüpfen wir in die Rolle des jeweiligen Herrschers, dessen Lebensdauer allerdings begrenzt ist.

Wir erkunden die Welt, errichten Städte, betreiben Forschung, Spionage, Diplomatie und Handel, führen Kriege, verheiraten, ermorden, und bekehren. Die Liste an Aufgaben ist 4X-typisch lang.

Der Zeitverlauf ist im Vergleich zur Civilization-Reihe allerdings deutlich langsamer. In Old World rasen wir nicht durch die Geschichte sondern schreiten eher gemächlich in ihr voran.

Jede Spielrunde entspricht einem Jahr, in dem unser Reich wächst und unser Herrscher altert. Zwar gibt es technologischen Fortschritt, doch ist dieser weit weniger bahnbrechend als im großen Bruder Civilization.

Old World Karte

Das sind die 3 größten Stärken von Old World

Gelungenes Storytelling

Old World lässt sich und uns viel Zeit, den eigenen Fortschritt zu zelebrieren. Da wir nicht durch die Zeiten hetzen, fühlt sich der Aufbau unseres Imperiums wesentlich glaubwürdiger an.

Ein wichtiger Faktor sind hierbei auch die wechselnden Charaktere. In Old World kommt es nicht nur auf eine Handvoll Herrscher an, sondern auch auf Vasallen und Generäle und wichtige Würdenträger-

Die Sicherung der Thronfolge ist ebenso wichtig, wie die Pflege der Verhältnisse zu den wichtigsten Familien des Landes. Wir bauen Herrscher auf, schließen Ehen, verfolgen Verräter und gewähren mal dem einen oder dem anderen Verbündeten unsere Gunst.

Old World erzählt über Events kleinere und größere Geschichten, von Liebe, Glaube und Verrat, die sich teils über Jahre hinziehen können. Immer wieder gilt es, Entscheidungen zu treffen, deren Konsequenzen zum Teil erst viel später spürbar werden.

Old World schafft so eine sehr glaubwürdige Spielwelt mit echtem Tiefgang, die unzählige Geschichten für uns bereit hält.

Old World Stammbaum

Vielfältige dipomatische Möglichkeiten

Die Diplomatie in Old World erstreckt sich nicht nur auf andere Nationen, sondern auch auf unseren wichtigsten Unterstützer im eigenen Reich.

Die Möglichkeiten der Einflussnahme sind außerordentlich vielseitig. Wir können Luxusgüter oder überschüssige Rohstoffe verschenken. Über Kanzler, Herrscher oder Botschafter lässt sich auch persönlicher Einfluss nehmen.

Hochzeiten schmieden neue Freundschaftsbande, Morde beenden alte Rivalitäten. Wir können allerlei Personen und Religionen Gefallen gewähren oder verweigern. Old World bietet ein so vielfältiges System von Diplomatie und Beziehungen wie kaum  ein anderes Spiel.

Gute Menüführung

Old World hat zahllose Menüs. Doch obwohl mit zunehmender Spieldauer die Menge zu verwaltender Städte und Einheiten schnell in die Höhe schießt und wir uns um immer mehr Diplomatische-, Forschungs-, Religions- und Wirtschaftsprojekte kümmern müssen, versteht es Old World uns immer alles, was wir wissen müssen, übersichtlich zu präsentieren.

Wir erhalten Meldungen zu den wichtigsten Ereignissen, können uns durch Einheiten schalten, die befehlsbereit sind, und in den Menüs der Städte mit wenigen Blicken erfassen, was wir produzieren können, und welcher Rohstoffe es dazu bedarf.

Obwohl in Old World unglaublich viel gleichzeitig passiert, hilft uns das Spiel mit gekonnten Menüs und gezielten Hinweisen den Überblick zu behalten.

Old World Screenshot

Das sind die Schwächen von Old World

Kampfsystem mit Schwachstellen

Das Kampfsystem in Old World funktioniert zwar im Grunde gut, hat aber vor allem eine wesentliche Schwachstelle.

Verteidigende Einheiten fügen ihren Angreifern keinen Schaden zu. Dies bedeutet, dass ein Angriff praktisch nie zu einem negativen Ergebnis führen kann und im Zweifel Masse über Klasse geht. So wird auch manch mühevoll ausgebildete Eliteeinheit von einer Horde einfacher Soldaten abgemetzelt, ohne auch nur einen Hauch von Gegenwehr zu leisten.

Die wahre Tragweite dieses Problems zeigt sich bei einem überraschenden Kriegsbeginn. Wenn feindliche Einheiten in euer Land einfallen und ohne eigene Verluste zahllose eurer Einheiten vernichten, bevor ihr die Gelegenheit habt, euch zur Wehr zu setzen. Das ist ein Schlag, von dem man sich so leicht nicht erholt.

Auch dass Landeinheiten nur über vor Anker liegende Schiffe Gewässer überqueren können, ist eine Mechanik, die zwar einerseits logisch scheint, zum anderen aber auch die taktischen Möglichkeiten begrenzen kann, wie ihr in unserem Artikel „Old World – Mit 3 Tricks zur Weltherrschaft“ lesen könnt.

Zu leicht zu manipulierende Diplomatie

In den Stärken haben wir bereits die Vorteile des Diplomatie-Systems gelobt, allerdings hat dieses auch eine Schattenseite, denn die diplomatischen Beziehungen lassen sich teilweise zu einfach beeinflussen.

Ihr habt einen Nachbarn brutal überfallen? Das ist in Old World nichts was nicht durch ein paar überschüssige Rohstoffe wieder gut gemacht werden könnte. Mittels überzähliger Befehlspunkte am Ende einer Runde lassen sich sehr leicht Rohstoffe an einen anderen Herrscher versenden, die ungeachtet aller vorangegangenen Grausamkeiten zu einem schnellen Anstieg eures Ansehens führen können. Hier büßt die Welt von Old World manchmal etwas an Glaubwürdigkeit ein.

Zu wenig Vielfalt bei den Einheiten

Natürlich hat Old World im Vergleich zu Civilization weniger Spielraum, was die Vielfalt der der Einheiten angeht, dennoch schöpft das Spiel seine Möglichkeiten bei weitem nicht aus.

So gibt es zwischen den Imperien kaum nennenswerte Unterschiede, was die verfügbaren militärischen Einheiten angeht. Dies führt zu fehlender Abwechslung, wenn man im nächsten Spiel die Führung einer anderen Nation übernimmt.

Insbesondere die Seefahrt kommt mit nur einem Schiffstyp deutlich zu kurz.

Old World Tech Tree

Fazit

Old World ist trotz einiger kleinerer Schwächen ein hervorragendes 4X-Strategiespiel. Durch die vielfältige Diplomatie, das Storytelling mit vielen Charakteren, deren Geschichten wir mitbestimmen, erzielt das Spiel eine bemerkenswerte Spieltiefe und ist weit immersiver, als man es aus den Ablegern der Civilization-Reihe erwarten würde.

Wenn wir unseren Herrscher über Jahre durch seine Regentschaft begleiten, Ehen stiften, nachkommen Zeugen, Verschwörungen aufdecken und noch so manches mehr durchleben, spürt man einen kräftigen Hauch von Rollenspiel, der Old World zu einer intensiven Strategie-Erfahrung werden lässt.

Old World Events

Positiv

  • Gelungenes Storytelling
  • Vielfältige Diplomatie
  • Gute Menüführung

Negativ

  • Kampfsystem mit Schwachstellen
  • Einfach manipulierbare Diplomatie
  • Wenig Einheitenvielfalt
92
Christian Heldmaier

Geschrieben von: Christian Heldmaier

Gelernter Mediengestalter und Master of Science in der Fachrichtung Publishing. Berufserfahren in den Feldern Social Media Management, Webmonitoring, Online Marketing, SEA und SEO.

Old World

Old World
Publisher:Hooded Horse
Entwickler:Mohawk Games
Release Datum:19. Mai 2022
Kurzbeschreibung:Old World liefert 4X-Strategie mit ungewöhnlichem Tiefgang.

Verfügbar für

| | |

Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

Es gibt noch keine Kommentare.


Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Top