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Evil Genius 2: World Domination – Test mit bösen Überraschungen

Von Christian Heldmaier am 29. März 2021 in Review

Ihr wart schon immer eher Team Gru oder Dr. Evil statt James Bond? Ihr habt schon immer davon geträumt, euren Fußboden mit Goldbarren zu pflastern und euch hemmungslos an den Schätzen dieser Welt zu bedienen? Dann könnte Evil Genius 2: World Domination genau das Spiel sein, auf das ihr gewartet habt. Es könnte, denn in diesem Spiel sorgt ihr nicht nur für böse Überraschungen, sondern die eine oder andere könnte auch euch selbst blühen. Damit ihr im Gegensatz zu euren Feinden den schlimmsten Fallen entgeht, haben wir unsere Testminions losgeschickt.

Evil Genius2 World Domination

Unser Weg zur World Domination

In Evil Genius 2: World Domination schlüpfen wir in die Rolle eines von vier Bösewichten. Jeder verfügt über ganz spezielle Fähigkeiten, aber alle verfolgen dasselbe Ziel: Die Weltherrschaft!

Um dieses Ziel zu erreichen, werden vor allem zwei Dinge zum Ziel unseres Handelns: der Zugewinn an Macht und Geld.  Beides erreichen wir durch den kontinuierlichen Ausbau unserer Basis und durch das Erfüllen verschiedener Haupt- sowie Nebenmissionen.

Evil Genius Emma

Auf der Weltkarte gründen wir ein kriminelles Netzwerk nach dem anderen. Diese generieren nicht nur passives Einkommen, sondern eröffnen uns auch die Möglichkeit, Geld zu rauben, neue Gefolgsleute anzuwerben oder auch gegnerische Agenten auszuschalten, bevor sie uns gefährlich werden können.

Natürlich bleibt den Mächten des Guten unser finsteres Treiben nicht lange verborgen. Immer wieder bekommt unsere Basis Besuch von gegnerischen Ermittlern oder sogar Superagenten, die uns ausspionieren, berauben oder gar sabotieren wollen.

Doch für uns als böses Genie sind diese unliebsamen Besucher natürlich keine Gegner, sondern nichts weiter als Opfer. Unser ständig wachsendes Arsenal an hinterhältigen Fallen bereitet ihnen einen gebührenden Empfang. Und wenn das nicht genügt, dann warten schon unsere Schläger oder vielmehr Wachtrupps auf sie.

Wachen

Wir forschen und rauben. Wir verbessern unsere Basis, werben bessere Helfer an, werten unsere kriminellen Netzwerke auf und erhalten Zugang zu immer lukrativeren Missionen. Bald weisen wir die Mächte des Guten sogar mit einer Superwaffe in die Schranken. So setzen wir unseren genial bösen Weg zur „World Domination“ Stück für Stück fort.

Das Zentrum unserer bösen Machenschaften

Was wäre ein böses Genie ohne einen repräsentativen Amtssitz? Und was könnte sich hierfür besser eignen, als eine tropische Insel? Die Frage ist nur, welche?

Insgesamt stehen uns drei Optionen zur Wahl. Alle verfügen über mehrere Stockwerke, ein Helipad und ein Casino, das uns als Tarnung dient. Hier organisieren wir den Aufstieg unserer Organisation.

Evil Genius 2 Unterschlupf

Wir heuern Rekruten an und bilden Sie im Trainingsraum beispielsweise zu Söldnern, Wissenschaftlern, Dienern oder Technikern aus.

Nach und nach bauen wir Räume, wie eine Sendezentrale, einen Tresorraum, eine Kantine, eine Krankenstation, etc. und richten sie mit allen möglichen und unmöglichen Gerätschaften ein. Unsere Gänge rüsten wir mit allerlei Fallen, Feuerlöschern, Überwachungskameras und anderen nützlichen Gegenständen aus.

Je größer unsere Basis wird und je mehr Helfer sie bevölkern, um so größer wird der Platzbedarf. Wir brauchen mehr und bessere Stromgeneratoren, mehr Spinde, mehr Betten und im Idealfall noch größere Tresorräume um die Berge an Gold zu Bunkern, die wir erbeuten.

Evil genius 2 tresor

In unserem Labor treiben wir die Forschung voran. So schalten wir neue Einrichtungsgegenstände oder verschiedenste Upgrades frei, mit denen wir unsere Basis noch effizienter betreiben können.

Evil Genius 2 Labor

Im Gefängnis landen unliebsame Eindringlinge oder desertierte Rekruten, denen wir auf unserem Verhörstuhl entweder Geheimnisse entlocken oder sie sogar auf unsere Seite ziehen können.

Im Casino platzieren wir Spieltische, Bars und Bühnen, um eindringende Agenten abzulenken und zu schwächen. Gelangen sie dennoch in unsere Basis, können wir Befehl zur Eliminierung oder Gefangennahme erteilen. Wird der Ansturm an Gegnern zu massiv, lösen wir Großalarm aus.

Natürlich darf in einer Basis des Bösen auch das Allerheiligste nicht fehlen. In unseren privaten Gemächern schwingt unser Bösewicht große Reden oder versammelt sich mit seinen Handlangern am großen Konferenztisch, um die nächsten Bosheiten auszuhecken.

Evil genius 2 das allerheiligste

Und was verbirgt sich wohl in diesem großen dunklen Schacht?

Auf unserer Insel gibt es immer etwas zu tun oder zu optimieren. Und wenn nicht, dann kann man seine Räume auch gemütlich mit seiner Beute schmücken.

Unser weltweites kriminelles Netzwerk

Die Weltkarte ist neben unserer Basis das wichtigste Spielelement. Hier erweitern wir unseren Einfluss in der Welt und nehmen Missionen an. Mit diesen können wir Geld verdienen, Gefahren abwehren oder auch Aufträge für Haupt- und Nebenmissionen abschließen. Das Vorgehen hierzu ist eigentlich immer gleich:

  • Wir wählen ein Ziel aus.
  • Wir stellen die notwendigen Ressourcen in Form unserer Schergen und manchmal auch Geld bereit.
  • Wir achten darauf, dass die Behörden am Zielort nicht bereits zu stark alarmiert sind (gegebenenfalls senken wir die Aufmerksamkeit zuvor durch eine andere Mission).
  • Wir schicken unsere Leute los.

Viel mehr, als diesen sehr repetitiven Ablauf hat die Welt leider nicht für uns zu bieten.

Evil genius 2 Weltkarte

Gameplay mit zu wenig Mikromanagement

Der Spieleinstieg gestaltet sich mit dem Tutorial der Story-Kampagne ausgesprochen benutzerfreundlich. Wir werden Schritt für Schritt einfach und verständlich in das Spiel eingeführt. Die Steuerung und die Menüs sind übersichtlich und intuitiv gestaltet. Das Bauen von Räumen und Einrichtungsgegenständen funktioniert völlig tadellos. Innerhalb kürzester Zeit bringen wir so unsere Basis ins Laufen und haben ein angenehm sicheres Gefühl der Kontrolle, denn das Spiel verzichtet auf ein überbordendes Mikromanagement, so dass wir selten befürchten müssen, etwas Wichtiges zu übersehen.

Doch gerade dieses minimalistische Mikromanagement wandelt sich im weiteren Spielverlauf von einer scheinbaren Erleichterung zu einem echten Ärgernis. Unsere Rekruten setzen ihre ganz eigenen Prioritäten und diese sind oft äußerst kontraproduktiv. So bleiben wichtige Positionen wie die Kameraüberwachung immer wieder unbesetzt, was unsere Pläne ins Stocken bringt und unsere Verteidigung schwächt. Zwar gibt es hier Möglichkeiten, ein wenig gegen zu steuern, diese werden uns allerdings nicht vom Spiel selbst erklärt. Mehr hierzu findet ihr in unserem Guide mit den besten Tipps und Tricks für den Spieleinstieg.

Noch ärgerlicher wird es, wenn wir bestimmte, vielleicht sogar kritische Missionen auf der Weltkarte gerne priorisieren würden. Doch hier arbeiten unsere Rekruten erst stur alle zuvor beauftragten Missionen der Reihe nach ab. Schnelles Reagieren geht also nur, wenn nicht bereits zahllose unserer Helfer auf dem überfüllten Helipad auf ihren Transport warten. Immer wieder vermissen wir hier die Befehlsgewalt, die einem wahrhaft bösen Genie eigentlich zustehen würde.

Helipad

Für zusätzlichen Verdruss sorgt der Mangel an Abwechslung. Die grundlegenden Mechaniken erfordern nur wenige Klicks und sind innerhalb kürzester Zeit erlernt. Auch alle relevanten Räume kennen wir bereits nach kaum zwei Stunden im Spiel. Abgesehen von der Planung und dem Ausbau unserer Basis bestehen die Haupt- und Nebenmissionen fast nur aus den folgenden Aktivitäten:

  • Missionen auf der Weltkarte ausführen
  • eindringende Gegner bekämpfen
  • Gefangene verhören
  • Spezialfähigkeiten unseres bösen Genies nutzen
  • Forschungen beauftragen

Jede dieser Tätigkeiten müssen wir viele Male auf dem Weg zu unserem großen Ziel ausführen, aber keine davon fordert uns wirklich etwas ab, solange der Nachschub an Geld und Rekruten nicht abreißt. Auch die neuen und verbesserten Einrichtungsgegenstände ändern das Spielgeschehen nur unwesentlich.

Spielspaß und Storytelling

Optisch sorgt das Spiel für jede Menge Spaß. Mit bunten Farben und einem Design von Helfern, Räumen, Weltkarte und Geräten, das an die Austin Powers Filme erinnert. Zusammen mit dem karibischen Flair unserer Insel entfaltet das Spiel eine lockere bis witzige Atmosphäre zum Wohlfühlen. Hier geht man gerne seiner fiesen Arbeit nach.

basis

Eine Karriere als Böses Genie! Finstere Pläne aushecken, gewagte Diebstähle begehen und den Guten auf der Nase herumtanzen. All das bietet Evil Genius 2: World Domination irgendwie, aber irgendwie auch wieder nicht.

Der finstere Plan ist klar: wir wollen die Weltherrschaft an uns reißen! Der Weg dorthin führt über zahlreiche Hauptmissionen deren Handlung uns mit im Comic-Stil gehaltenen Einblendungen erzählt wird. Zwar sind die kurzen Dialoge, die wir hier mit unseren Untergebenen führen unterhaltsam und auch mal witzig, eine packende Story entwickelt sich aber nicht.

Evil Genius dialog

Die Angriffe auf Gegner und die Beutezüge basieren auf dem bereits ausgeführten repetitiven Gameplay. Uns wird in den Missionen jeweils eine Abfolge von auszuführenden Aktionen vorgegeben, die wir abarbeiten.

Evil Genius 2: World Domination macht also vor allem optisch Spaß. In spielerischer Hinsicht wird leider nicht sonderlich viel Abwechslung oder Tiefgang geboten.

Böse Überraschungen lauern auf euch

Die größte Bedrohung im Spiel sind die Superagenten, die vor allem auf dem mittleren und hohen Schwierigkeitsgrad regelmäßig versuchen in eure Basis einzudringen. Dem können wir theoretisch mit der Ausführung von Missionen auf der Weltkarte vorbeugen, doch von Zeit zu Zeit wird jedem noch so genialen Bösewicht die eine oder andere böse Überraschung blühen.

Eindringlinge

Noch böser wird die Überraschung, wenn ihr dem Ansturm nicht gewachsen seid und die Wahrscheinlichkeit hierfür ist gerade im ersten Durchlauf nicht gering. Das Spiel lässt uns sehr früh sehr viele Freiheiten bei der Expansion. Dies kann dazu führen, dass wir bereits Superagenten anlocken, wenn unsere Fallen und Wachen diesen eigentlich noch gar nicht gewachsen sind. Dann stapeln sich die Leichensäcke auf den Gängen, es fehlen Arbeiter für Missionen sowie Forschung und die Abwärtsspirale ist praktisch nicht mehr aufzuhalten.

Wer frühzeitig die falsche Nebenmission annimmt, der kann sich mit einer unerwartet langen Liste von teils schwer zu erfüllenden Aufträgen konfrontiert sehen. Dies kann den Fortschritt der Hauptmissionen blockieren. Doch um die Nebenmission gut meistern zu können, bräuchten wir dringend Upgrades aus dem weiteren Spielfortschritt. Eine potenzielle Sackgasse.

Das Spiel hält mehrere solcher Irrwege für uns bereit, die vor allem Anfängern schnell zum Verhängnis werden können.

Fazit

Evil Genius 2: World Domination hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen. Die bunte, ansprechende Optik, das interessante Thema des Spiels und die einfache Handhabung sorgten zu Beginn für Begeisterung.

Doch nach und nach offenbarte das Spiel dann doch zahlreiche Schwächen. Repetitives Gameplay, teils unklare oder sogar falsche Missionsbeschreibungen, fehlende Erklärungen zu einzelnen Mechaniken, spielerische Sackgassen, fehlende Kontrolle durch zu rudimentäres Mikromanagement.

Evil Genius 2: World Domination geht so schon kurz nach dem Tutorial merklich die Luft aus. Zwar können wir immer wieder neue Objekte und Verbesserungen freispielen, dies allein genügt aber nicht, um stärkere Impulse ins Spiel zu bringen und über die immer gleichen auszuführenden Aktionen hinweg zu trösten. In der Folge wirken die Kampagnen eher uninspiriert und langatmig. Das Gefühl eines genial bösen Feldzuges will sich einfach nicht einstellen.

Dennoch macht zumindest der Basenbau Spaß und mit dem Sandbox-Modus kann man diesen auch ungleich entspannter genießen.

Evil Genius 2: World Domination ist eher ein kurzer Spaß, aber auch ein kurzer Spaß ist ja immer noch besser als garkeiner.

Positiv

  • Tolle Optik und passender Soundtrack
  • Einfache Bedienung

Negativ

  • Repetitives Gameplay
  • Spielerische Sackgassen
  • Zu wenig Mikromanagement
  • Schwache Story
69
Christian Heldmaier

Geschrieben von: Christian Heldmaier

Gelernter Mediengestalter und Master of Science in der Fachrichtung Publishing. Berufserfahren in den Feldern Social Media Management, Webmonitoring, Online Marketing, SEA und SEO.

Evil Genius 2

Evil-Genius-2 World Domination Mighty Games Mag
Publisher:Rebellion
Entwickler:Rebellion
Release Datum:30.März 2021
Kurzbeschreibung:Im satirischen Spy-Fi-Spiel trachtest du als Superbösewicht nach der Weltherrschaft!

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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