Das rundenbasierte Taktikspiel „Atlas Reactor“ ermöglicht es, online im Team gegen Mitspieler oder Computergegner anzutreten. Einen besonderen Reiz macht dabei das auf 30 Sekunden limitierte Zeitfenster aus, das den Spielern pro Runde für Entscheidungen zur Verfügung steht. In unserem Test erfahrt ihr, wie sich das Spiel im Praxistest schlägt.
Gameplay
Es stehen zu Beginn verschiedene Spielmodi zur Auswahl. Neben Übungsleveln, die beim Erlernen des Spielprinzips und der Steuerung hilfreich sind, können auch Solo- und Koop-Matches gegen Computergegner absolviert werden. Außerdem sind PvP-Partien gegen andere Nutzer möglich. Das Level der künstlichen Intelligenz lässt sich mithilfe einer simplen Sternebewertung den eigenen Vorstellungen anpassen. Dies gilt sowohl für feindliche als auch für verbündete computergesteuerte Figuren.
Vor dem eigentlichen Start des Spiels können wir uns zwischen diversen Charakteren, genannt Freelancern, entscheiden. Diese sind in drei Klassen aufgeteilt, nämlich in „Firepower“, „Frontliner“ und „Support“. Jede einzelne wählbare Figur verfügt über einen eigenen Schwierigkeitsgrad, der nach einem Klick auf den entsprechenden Avatar angezeigt wird. Dadurch finden sowohl Einsteiger als auch Profigamer schnell ihr passendes Alter-Ego. Für jeden Charakter lassen sich verschiedene Skins freischalten, außerdem können nach und nach, mithilfe von verdienten Credits, neue Attacken, Fähigkeiten oder Emotes genutzt werden.
Jede Runde ist in vier verschiedene Phasen aufgeteilt, die allesamt über gewisse Eigenheiten verfügen. Los geht es mit der „Prep Phase“, während der beispielsweise diverse hilfreiche Fallen platziert werden können, die den Gegnern später zum Verhängnis werden. Anschließend folgt die „Dash Phase“, die die Möglichkeit bietet, sich aus der Schusslinie des Gegners heraus zu bewegen, um den eigenen Charakter vor bevorstehenden Attacken zu schützen. Die dritte Phase ist die sogenannte „Blast Phase“, in der die meisten regulären Attacken stattfinden. Der Zug wird mit der „Move Phase“ beendet, während der wir unsere Figur bewegen und somit den Ausgangspunkt für die nächste Runde festlegen können. Sie ermöglicht es zum Beispiel, abschließend hinter einer Wand in Deckung zu gehen. Nachdem die verschiedenen Aktionen geplant wurden, kann die Runde durch Drücken der Leertaste beendet werden. Bei aller Planung sollte man bedenken, dass jede Runde über ein Zeitlimit verfügt. Nur während dieses Zeitfensters von knappen 30 Sekunden können die eigenen Aktionen durchdacht und ausgeführt werden. Dies sorgt für zusätzliche Spannung und versetzt die Spieler in der einen oder anderen Situation sicherlich ein wenig in Hektik.
Unser Charakter verfügt über bestimmte Attacken und Fähigkeiten, die je einer bestimmten Phase angehören. Da die vier Phasen immer in der gleichen Reihenfolge ablaufen, ist es hilfreich zu wissen, welche Art von Aktionen früher und welche später stattfinden werden. So ist es mithilfe einer gut eingesetzten „Dash-Phase“-Aktion beispielsweise möglich, den Angriff des Gegners in der „Blast Phase“ ins Leere gehen zu lassen. Der Erfolg der Aktion hängt allerdings davon ab, ob der Gegenspieler auch wirklich die Aktion ausführt, von der man glaubt, dass er sie ausführen wird. Daher ist es wichtig das Verhalten des Gegners zu beobachten und so seine Vorgehensweise nach und nach zu verstehen.
Die verfügbaren Attacken und Aktionen werden am unteren Bildschirmende angezeigt und lassen sich entweder per Mausklick oder mithilfe der darüberstehenden Zahlen auswählen. Hier können in einem speziellen Fenster zudem die positiven und negativen Aspekte jeder Attacke sowie der verursachte Schaden des jeweiligen Angriffs abgelesen werden. Nachdem wir uns für eine Attacke entschieden haben, lässt sich die Schussrichtung mit einem beweglichen Zielbereich festlegen. Da manche Angriffe mehrere Gegner auf einmal treffen können, ist hier eine genaue Justierung empfehlenswert. Durch Drücken der linken Maustaste kann der gewünschte Bereich fixiert und das Zielen dadurch abgeschlossen werden. Da feindliche Charaktere weniger Schaden nehmen, wenn Sie sich hinter Wänden und anderen Gegenständen verstecken, können spezielle Attacken wie der „Trick Shot“ verwendet werden, um über Eck anzugreifen und die Feinde dadurch voll zu erwischen.
Grafik und Sound
In der Betaphase vertraut das Taktikspiel auf eine englische Sprach- und Textausgabe, was aber in Anbetracht des sehr gut gelungenen Tutoriallevels, in dem man die Steuerung nach und nach anschaulich erklärt bekommt, überhaupt kein Problem ist, auch wenn man in Sachen Englisch etwas aus der Übung sein sollte.
Die actionreichen Kampfhandlungen des Spiels werden mit harten Elektrobeats passend untermalt. Experimentelle Synthesizer- und Orchesterklänge vollenden den druckvollen Klangteppich, der sich sehr gut in die gezeigten Szenen eingliedert. Die Menüs sind dagegen mit ruhigeren Instrumentalstücken unterlegt, wodurch sie einen angenehmen Kontrast zu den Kämpfen darstellen.
Bei der grafischen Darstellung haben sich die Macher des Spiels für eine Sicht von oben entschieden. Diese sorgt für einen sehr guten Überblick über die recht begrenzten Areale und ermöglicht so ein gutes taktisches Vorgehen. Der comichafte Grafikstil passt sehr gut zum Genre und verleiht dem Spiel ein stimmiges, futuristisches Design. Die Umgebung wurde dabei sehr lebhaft gestaltet, ohne dabei zu detailliert zu werden. Dadurch steht das eigentliche Spielen und Taktieren zu jeder Zeit voll und ganz im Mittelpunkt.
Fazit
Durch die vier verschiedenen Phasen, die zahlreiche Handlungsmöglichkeiten bieten, verfügt „Atlas Reactor“ über ein breites taktisches Spektrum. Das zusätzliche Zeitlimit macht das Spiel schnell und sorgt außerdem dafür, dass immer wieder taktische Fehler passieren, die spannende und unvorhersehbare Momente garantieren. Dadurch wird der Titel zu einem innovativen und gleichzeitig anspruchsvollen Onlinegame, das sich schon in der Beta als sehr ausgereift präsentiert. (Daniel Walter)
Positiv
- innovatives 4-Phasen-System
- knappes Zeitfenster für Entscheidungen sorgt für Spannung
- die Gegenspieler planen ihre Aktionen gleichzeitig, was das Spiel unvorhersehbarer macht
Negativ
- das Zeitfenster ist recht knapp und steht einem kontrollierten taktischen Vorgehen immer wieder einmal im Weg
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