Sound Blaster Blaze

Von Tim-Oliver Siegwart am 15. Juli 2016 in Hardware

Headsets gibt es wie Sand am Meer in jeder erdenklichen Preislage. Alle Geräte versprechen glasklaren Sound, eine nahezu perfekte Wiedergabe, und zwar egal ob Film, Spiel oder Musik. Creative hat sich seit vielen Jahren einen soliden Ruf erarbeitet. Die Produktsparte reicht von Einsteigerprodukten bis zu Headsets für den Profibereich. Das „Sound Blaster Blaze“ ist am unteren Ende angesiedelt und verspricht zum kleinen Preis ein ausgewogenes Klangerlebnis.

Wir, unerschrockene Redakteure vom Mighty Games Mag, scheuten keinen Heavy Metal-Song und keine Ballade, weder aktuelle Filme noch Spiele aus allen Bereichen, um das vorliegende Produkt gründlich zu bewerten. Zunächst lenken wir die Aufmerksamkeit der Leser auf die offiziellen Spezifikationen.

Produktbilder

Test bei Musik Klassik, Rock, Metal

Für einen ausgewogenen Klangtest im Bereich der Musik haben wir uns Meisterwerke von „Eisernen Jungfrauen“ bis hin zu Beethovens „Symphonie No. 9“ angehört. Das „Sound Blaster Blaze“ konnte dabei sowohl beim schweren Metal mit viel Bass und satten Gitarren als auch bei ruhigen klaren Klängen in der Klassik überzeugen. Es liefert ein absolut passables, plattformübergreifendes Ergebnis ab. Sowohl an Smartphones als auch an Tablets war das Ergebnis identisch. Durch die verbaute Soundkarte im PC schwankte das Klangerlebnis leicht und konnte erst mit einer Highend-Soundkarte etwas mehr überzeugen.

Ortung der Gegner in Shootern

Bei Shootern benutzt der Spieler all seine Sinne. Neben der Hand-Augen-Koordination ist besonders ein realistischer Raumklang ein enorm wichtiges Detail. Je eher und besser die Position der Kontrahenten bestimmt werden kann, desto früher kann man auf die Situation reagieren. Headsets im Highend-Bereich bieten hier trotz Stereo-Kopfhörern bereits unfassbar gut simulierten Raumklang. Das Blaze verfügt nicht über diese Technologie und muss daher als reines Stereo 2.0 System angesehen werden. Die Ortung im Frontbereich gelingt dabei überraschend gut. Bei Spielen, die viele akustische Informationen über das Geschehen hinter der eigenen Person ausgeben, sprich fahrende Fahrzeuge oder laufende Personen werden diese nicht verwertet. Im Vergleich zum Sound Blaster „H5“ Headset kann man die Position der Gegner im Rücken nur schwer bestimmen. Folgerichtig überraschen uns Gegner häufig in unübersichtlichen Situationen. Feuergefechte klingen allerdings immer noch sehr realistisch und lediglich der sogenannte Wumms, also der Bass bei Explosionen, wird etwas vermisst.

Adventure und mehr

In hübscher Umgebung der Story lauschen, im Hintergrund brüllen ein paar Drachen oder eine Jungfrau ruft herzergreifend nach ihrem Helden. Da die punktgenaue Ortung in diesem Genre eine absolut untergeordnete Rolle einnimmt, kann man beim „Sound Blaster Blaze“ keine Defizite feststellen.

Product_Creative SB Blaze

Filme

Zu guter Letzt kommt noch Hollywood ins Spiel. Filme und Serien stellen das Headset zwar vor keine größeren Probleme, aber bei Actionstreifen macht sich natürlich der fehlende Bass bemerkbar. Sollte man zudem ein Smartphone oder Tablet in öffentlichen Verkehrsmitteln benutzen, so kommt auch die recht offene Abschirmung negativ ins Spiel. Mit anderen Worten, die Umgebungsgeräusche kommen sehr deutlich hindurch.

Das Mikrofon

Keine Frage, in dieser Preisklasse würde sich selbst Freddie Mercury nicht perfekt anhören. Das Mikrofon ist aber auch nicht für den Einsatz auf Konzerten, sondern für die Benutzung an Computerspielen über Teamspeak und Co. gedacht. Störgeräusche wie ein Summen oder Brummen konnten wir genauswenig feststellen wie lautes Kratzen, wenn man das Kabel berührt. Die Abschirmung an sich ist allerding natürlich nicht perfekt. Sollten laute Umgebungsgeräusche, wie zum Beispiel ein laufendes Fernsehgerät im gleichen Raum sein, so werden diese auch übertragen. Die Stimme wird vom „Sound Blaster Blaze“ leider etwas dumpf wiedergegeben. Je nach vorhandener Soundkarte kann in deren Einstellungen noch einiges wettgemacht werden.

Tragekomfort bei über einer Stunde

Eine sehr wichtige Komponente beim Headsetkauf sollte der Tragekomfort sein. Üblicherweise trägt man das gute Stück schließlich mehrere Stunden. Druckstellen und Kopfschmerzen können bei einem zu kleinen Headset schnell auftreten. Dieser Test kann in diesem Punkt nur grobe Werte liefern, da jeder Kopf anders geschaffen ist. Außer in unserer Newsredaktion, hierbei handelt es sich ausschließlich um Klone, nicht gut aber günstig. Das Blaze kommt mit einer angenehmen Polsterung ab Werk ins Haus. Ein Wechsel der Polster ist jedoch nicht vorgesehen. Auch bei längeren Sessions können wir keine Probleme feststellen. Wer es komfortabler haben möchte, sollte sich die „H5“ und „H7“-Serie von Creative zu Gemüte führen.

Blaze_Speaker

Kompatibilität mit Tablets und Smartphones

Da dieses Headset ausschließlich über 3,5 mm –Klinke angeschlossen wird, gibt es keinerlei Probleme bei der Benutzung an Tablets und Smartphones. Auch an der PS4 lässt sich der „Ohrwärmer“ problemlos am Controller einstecken. Für die Xbox One ist ein Adapter notwendig, der nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Verarbeitung

Das Headset ist, wie von Creative gewohnt, ordentlich verarbeitet. Trotz des günstigen Anschaffungspreises wirkt es dabei nicht billig. Das Kabel hat eine angenehme Länge, ist aber nicht extra abgeschirmt. Das Kopfpolster sorgt für guten Halt und vermeidet starke Druckstellen.

Umfang, Treiber, Anleitung, Zubehör

Da das „Sound Blaster Blaze“ über Standard 3,5 mm Klinke angeschlossen wird, sind keine weiteren Treiber für dieses Headset notwendig. Bei Creative kann allerdings ein Treiberpaket zur Optimierung heruntergeladen werden. Dafür muss man sich allerdings zunächst registrieren und jede zeitgemäße Onboard-Soundkarte verfügt über ähnliche Einstellmöglichkeiten. Daher ist der Download nicht zwingend notwendig.

Blaze_Driver

Technische Daten

  • Audiotreiber40-mm-FullSpectrum-Treiber
  • Frequenzumfang des Headsets20Hz ~ 20kHz
  • Schnittstelle3,5 mm-Stereoeingang
  • MikrofonMikrofontyp: Kondensatormikrofon mit Geräuschunterdrückung
  • Abnehmbar: Ja
  • Frequenzumfang: 100Hz ~ 18kHz
  • Empfindlichkeit: -40dBV/Pa

Fazit

Das „Sound Blaster Blaze“ bietet für knapp 40 € ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Verarbeitung ist ordentlich und der Tragekomfort ist auch bei längeren Partien in Ordnung. Bei einem großen Kopfumfang können Druckstellen auftreten. Abstriche muss man allerdings ganz klar am Raumklang und der Brillanz machen. Das Mikrofon tut zwar durchaus seine Dienste, ist aber nicht besonders klar und nimmt viele Umgebungsgeräusche mit auf. Sowohl bei Filmen und Spielen bietet das Gerät eine solide Grundleistung, auch wenn der Bass ein wenig schwach ist. Wer glasklaren Klang bei der Musikwiedergabe oder dreidimensionalen Raumklang sucht, dürfte hier eher enttäuscht werden. Den bietet Creative in den höheren Preisklassen ab „H5“ und „H7“ an.

Positiv

  • Günstig in der Anschaffung
  • Sehr leicht

Negativ

  • Mikrofon
  • Schwacher Basser
77
Tim-Oliver Siegwart

Geschrieben von: Tim-Oliver Siegwart

Beim Mighty Games Mag der Mann für Hardware, Rennsimulationen und First Person Shooter. Mit dem 286er und MS-DOS aufgewachsen und das Internet auf seinen ersten Schritten begleitet. Beruflich in der Gamesbranche tätig.

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