Virtual Rides 3 versucht die Volksfeststimmung auf den heimischen PC zu bringen. Ob das gelungen ist, ob man zwingend eine VR-Brille braucht und wie es sich ohne Zuckerwatte und Bratwurst spielt, erfahrt ihr beim Redaktionskarussel Mighty Games Mag.
Der virtuelle Jahrmarkt
Gleich vorneweg, natürlich lässt sich Virtual Rides 3 auch komplett ohne VR-Brille spielen. Natürlich geht dann einiges vom Gefühl wirklich mitten drin zu sein verloren. Kommen wir gleich zu den Eckdaten, unsere Spielweise ist 120.000 Quadratmeter groß. Alle Fahrgeschäfte sind von Anfang an vorhanden und können ohne Eintritt benutzt werden.
Als Spieler bekommt man die Gewalt über Wind und Wetter, kann absolut frei die Tageszeit und den Besucheransturm festlegen – jederzeit und ohne Auflagen. Ein richtiges Spielziel gibt es nicht, auch leider keine Missionen, in denen wir neue Fahrgeschäfte freischalten oder neue Attraktionen hinzufügen können. Bei Virtual Rides 3 dreht sich alles um die Fahrgeschäfte selbst.
Jedes der insgesamt Zehn Fahrgeschäft darf farblich angepasst werden und der Namensgebung sind hier keine Grenzen gesetzt. Im Laufe der Spielzeit können ein paar Extras freigeschaltet und die Anlage verschönert werden. Einen direkten Einfluss auf die Besucher hat das allerdings nicht.
Die Hauptaufgabe in der Simulation ist tatsächlich die Steuerung der einzelnen Fahrgeschäfte. Egal ob wir uns ins Tickethäuschen, zu den Platzeinweisern oder direkt in den Kontrollraum setzen, die Kontrolle über die Rotationsgeschwindigkeiten oder wie schnell die Motoren laufen etc. haben wir zu jederzeit. An sich ist die Steuerung recht einfach und schnell zu verstehen. Sobald das Fahrgeschäft offen ist, strömen die Besucher herein. Nun heißt es, die Bügel schließen, damit niemand herausfällt, die Motoren starten und für die Atmosphäre die entsprechenden Sounds abspielen. Ein kleines Gimmick ist hier auch verbaut. Der Spieler kann mit seinem Mikrofon direkt durchsagen im Spiel machen. Solange wir die Anlage nicht manuell stoppen, läuft sie weiter, war der Spaß zu lange und zu intensiv kann es durchaus vorkommen, dass die Fahrgäste beim Verlassen ein kleines Andenken vor den Imbissbuden und Schießständen hinterlassen.
Richtig Spaß macht es auch, sich selbst in die Attraktionen zu setzen und die Fahrt zu genießen. Wer eine VR-Brille sein Eigen nennt, bekommt hier natürlich die optimale Immersion geboten. In Sachen Langzeitmotivation sieht es hingegen recht mau aus. Ist man alles einige Male gefahren und hat es in all seinen Farben wie auch Dekorationsmöglichkeiten angepasst, fehlt der Anreiz, weitere Male die Kirmes zu betreten.
Bunte Lichter in der Nacht
Die Grafik von Virtual Rides 3 ist zwar recht hübsch, auf voller Stufe aber extrem Leistungshungrig. Besonders bei Nacht, eben ganz wie in der Realität, erstrahlt das virtuelle Volksfest in vollem Glanz. Die Soundkulisse ist ein wenig unspektakulär und fängt nicht wirklich das allgegenwärtige Kreischen, Piepen, Dudeln und Lachen einer richtigen Messe ein. Dafür darf man wie bereits angesprochen immerhin selbst die vertrauten Hörner, Hupen und dergleichen auf den Fahrgeschäften abspielen und hat einige vordefinierte Ansagen. Wem das nicht reicht, der kann natürlich selbst zum Mikrofon greifen und dem Publikum richtig einheizen – auch wenn sie natürlich nicht darauf reagieren.
Fazit
Wir vermissen definitiv eine grandiose Achterbahn. Konkurrenztitel haben gezeigt, dass gerade mit VR-Brillen hier echtes Adrenalin ausgeschüttet wird. Auf Dauer spielt sich Virtual Rides 3 leider recht monoton, vor allem da die Langzeitmotivation fehlt. An sich macht das ganze Spiel eher den Eindruck einer VR-Demo, da tiefgreifende Spielmechaniken leider nicht vorhanden sind. Der aktuelle Preis von 25€ ist damit vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Die ersten ein bis zwei Stunden macht es aber sicherlich eine Menge Spaß, die unterschiedlichen Attraktionen zu testen, sowohl mit als auch ohne VR-Brille.
Positiv
- Von Anfang an alles frei Nutzbar
- Gute Immersion mit VR Brillen
Negativ
- Kein Fortschritt im Spiel
- Keine Langzeitmotivation
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