Two Point Hospital: „Pebberley Island“ – Auf Expedition im Namen der Wissenschaft

Als Krankenhausleiter muss wann wirklich schauen, wo man bleibt. Deshalb lassen wir uns im neuen DLC von Two Point Hospital: „Pebberley Island“ vom exzentrischen Millionär Wigbert Silverbottom engagieren. Er will sich auf einer tropischen Insel auf die Suche nach einem Wunderwässerchen begeben, das im Stande sein soll, das Leben zu verlängern. Das Problem: Das Inselparadies wimmelt nur so vor seltenen und ansteckenden Krankheiten.

Reif für die Insel

Das Versprechen, den größten Durchbruch in der Geschichte der Medizin zu erzielen und uns dabei natürlich die Spesen bezahlen zu lassen, lockt uns nach „Pebberley Reef“. Dort hat unser Freund „Wiggy“ an der Küste ein Krankenhaus gegründet, das milde ausgedrückt die Gesundheitsbehörde noch nicht so ganz überzeugen kann. Wir müssen die verdreckte Klinik also erst einmal auf Vordermann bringen und desinfizieren was das Zeug hält. Das schwüle und heiße Klima sowie extremes Wetter sind nicht das größtes Problem, denn uns steht lediglich völlig inkompetentes Personal zur Verfügung, das erst durch unsere fähigen Hände geformt werden muss. Vor allem die Hausmeister sollten hier top ausgebildet sein, denn Wasserhosen sorgen für feuchte Böden, während uns Blitzstürme und Solarstrahlen zusetzen. Zu allem Überfluss regnet es auch noch Frösche, aber keine Sorge, unser Reinigungspersonal sammelt die bewusstlosen Tiere fachkundig ein. Während wir ständig darum bemüht sind, Schäden von Umweltkatastrophen zu beseitigen, erweitern wir auf den umliegenden Inseln unsere Klinik.

Bringt eure Machete mit und bezwingt den Dschungel

Haben wir die Lage am Strand unter Kontrolle, führt die Expedition ins Inselinnere. Der Name „Overgrowth“ ist hier Programm, denn unser Krankenhaus entsteht Mitten im Dschungel. Das zweite Gesundheitszentrum ist dabei eine richtige Neuerung, die mir sehr gut gefallen hat. Uns stehen nämlich keine festen Krankenhausräume zur Verfügung, sondern wir bauen unter freiem Himmel und gestalten mit unseren Behandlungsräumen, die eine schicke Bambushüttenoptik haben, die Klinik. Da wir uns tief im Dschungel befinden, behandeln wir so auch die Wehwehchen der Eingeboren. Ebenfalls neu: Wir kaufen angrenzende Waldareale nicht einfach, sondern müssen Herausforderungen abschließen, um ein Gebiet nutzen zu können. So müssen wir eine bestimmte Menge an Geld verdienen, besondere Krankheiten heilen oder die Forschung erweitern, um uns weiter durch den Urwald zu schlagen. Welche Areale wir zuerst freischalten, bleibt uns überlassen. Damit bringt „Overgrowth“ eine völlig neue Herausforderung mit sich, denn wir sollten die Ausgaben und Einnahmen gut im Blick behalten und können nicht wahllos Gebiete freischalten, damit der Betrieb reibungslos verläuft.

Denkmalschutz? Fehlanzeige!

Haben wir uns gegen die unbändige Natur behauptet, folgen wir „Wiggy“ und seiner Mannschaft nach „Topless Mountain“, denn angeblich soll das Wunderwasser dort zu finden sein. Wir nehmen kurzerhand eine der umliegenden Ruinen in Besitz und beginnen mit der medizinischen Versorgung. In der entlegenen Gegend sind natürlich auch Ausflügler unterwegs, die medizinischer Hilfe bedürfen. Sie kommen aber wegen des unwegsamem Geländes und aus Interesse am Ausgrabungsfortschritt in Gruppen an. Unsere Aufgabe ist es, die Wellen der ankommenden Patienten zu heilen. Stimmt die Heilungsrate, dürfen wir die nächste Welle behandeln, scheitern wir, beginnt die Welle von vorne. Ist die zehnte Welle geschafft, erhalten wir unseren ersten Stern. Auf diesem Weg pfeifen wir natürlich auf altes Kulturgut und machen die Überreste der umliegenden Ruinen dem Erdboden gleich, um mehr Platz für Behandlungsräume zu schaffen, bis sich unser Krankenhaus über das gesamte Plateau erstreckt.

Es wird tropisch

Natürlich warten in Two Point Hospital: „Pebberley Island“ nicht nur drei neue Krankenhäuser, sondern auch wieder viele verrückte Krankheiten auf uns. So suchen unsere Patienten Heilung von Sandhose, Wahlsinn oder Beichtreiz. Ausdruckslosigkeit kann nur mit dem neuen Behandlungsraum „Ausfeilung“ behandelt werden, in dem den Patienten neue Gesichtszüge eingraviert werden. Alle, die unter „Wanderrost“ leiden, werden im Behandlungsraum „Abenteuerland“ bespaßt und mit einer extra Portion Glücksgefühl geheilt. Damit unser Krankenhaus auch stilecht aussieht, dürfen wir uns wieder über viele neue Objekte freuen. Mit dabei sind Kühlschränke, Eisskulpturen, Bambusbänke, Palmen oder riesige Delfinbrunnen.

Fazit:

Two Point Hospital: „Pebberley Island“ konnte mich richtig überzeugen, denn man bekommt mehr als nur schicke neue Objekte und drei weitere Missionen. Vor allem das zweite Krankenhaus ist eine richtig tolle Herausforderung. Die Idee, die Klinik durch einzelne Aufgaben zu erweitern, ist klasse umgesetzt. Auch die Freiluft-Optik überzeugt und „Topless Mountain“ bringt mit den Patientenwellen nochmal einen neuen Ansatz ins Spiel und das bei einem Preis von unter zehn Euro. Auch der kleine Storyrahmen ist gelungen. Man sieht bei Two Point Hospital, dass viel Liebe in dem Spiel steckt, auch in den DLCs, und dass der Vorrat an Ideen noch längst nicht ausgeschöpft ist. Von mir gibt’s eine klare Kaufempfehlung.