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Tour de France 2017 – Das Rennspiel für die Konsole

Von Daniel Walter am 13. Juli 2017 in Review

Beim Rennspiel Tour de France 2017 für die Konsolenbesitzer unter euch könnt ihr die Kontrolle über einzelne Rennfahrer übernehmen und sie unter anderem auf den Etappen der Tour de France steuern. Ob die Radrenn-Simulation den Sieg davontragen kann oder doch eher mit den Nachzüglern ins Ziel kommt, zeigen wir euch in unserem Test.

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Tour de France 2017 hält verschiedene Spielmodi für uns bereit. So können wir im Tour-Modus neben der diesjährigen Tour de France auch das Critérium Dauphine sowie die Triptyque Tour mit einem Team unserer Wahl bestreiten. Der Pro-Team-Modus bietet uns hingegen die Chance, ein eigenes Team zu erstellen und damit die Etappen der besagten Rennen zu fahren. Durch das Sammeln von Erfahrungspunkten und dem damit verbundenen Levelanstieg besteht außerdem die Möglichkeit, die Etappen von drei weiteren Rennen, wie zum Beispiel der Tour de France des vergangenen Jahres, freizuschalten. Über den My-Tour-Spielmodus ist es darüber hinaus möglich, eine eigene Tour aus den Etappen sämtlicher verfügbarer Rennen zusammenzustellen und dadurch zum Beispiel eine reine Gebirgstour über die höchsten Pässe ins Leben zu rufen.

Da wie beim Manager, der für den PC erhältlich ist, auch bei der Umsetzung für die Konsole nicht alle Profi-Teams mit Original-Namen dabei sind und wir zum Beispiel bei der britischen Sky-Mannschaft anhand der Fantasienamen nur erraten können, welcher Rennfahrer dahinter steckt, waren wir sehr dankbar für den integrierten Editor. Hier können die Namen schnell und unkompliziert angepasst und das Spielgefühl dadurch enorm verbessert werden. An dieser Stelle sei darüber hinaus lobend erwähnt, dass das Spiel sowohl über einen Koop-Modus als auch über einen Versus-Modus verfügt, die das Zusammenspiel mit Freunden an einer Konsole ermöglichen, entweder im gleichen oder in gegnerischen Teams. Diese Optionen sind in allen Spielvarianten verfügbar, lediglich im Pro-Team-Modus müssen wir auf die Versus-Variante verzichten.

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Die Wahl des richtigen Teams

Die Besonderheit des Pro-Team-Modus ist die Tatsache, dass wir unser eigenes Team zusammenstellen können. Nachdem wir diesem einen Namen gegebenen haben, steht die Wahl der passenden Sponsoren sowie des Trikots für die Mannschaft an. Anschließend müssen wir die Fahrer aussuchen, die für unser Team an den Start gehen sollen. Hierfür steht ein festgelegtes Budget zur Verfügung. Um das Team möglichst breit aufzustellen, müssen je ein Bergfahrer, ein Sprinter sowie ein Spezialist für die hügeligen Landschaften verpflichtet werden. Die übrigen sechs Teammitglieder müssen dagegen aus der Schnittmenge der vielseitig Begabten ausgewählt werden. Ist dies geschehen, gelangen wir zu unserem Dashboard, das allerdings sehr viel weniger umfangreich gehalten ist, als es beim Manager für den PC der Fall ist. Hier werden wir lediglich über die anstehenden Rennen, das Profil der kommenden Etappen oder auch das Preisgeld informiert, das es zu gewinnen gibt. Außerhalb des Pro-Team-Modus wählen wir hingegen einfach ein Team aus den bekannten Profi-Mannschaften aus, von Sky über Astana bis hin zu Trek-Segafredo oder Bora-hansgrohe. Das nun folgende, grundlegende Spielprinzip ist bei allen vorgestellten Modi identisch.

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Erlebt die Rennen aus der ersten Reihe

Vor jedem Rennen haben wir die Wahl, ob wir die Etappe selbst bestreiten oder sie simulieren wollen. Auf diese Weise lassen sich Abschnitte überspringen, die uns weniger interessieren, wie zum Beispiel abwechslungsärmere Sprintetappen. Wenn wir uns dafür entscheiden, selbst ins Geschehen einzugreifen, gelangen wir zu einer Auflistung unserer Teammitglieder, aus denen wir den Fahrer auswählen müssen, den wir zu Beginn des Rennens steuern möchten. Der aktive Fahrer kann im Rennverlauf geändert werden, hierzu später mehr. Um euch die Wahl zu erleichtern, seht ihr neben jedem Fahrer seine individuellen Ziele, die er während der Etappe erreichen möchte. Diese reichen von einer bestimmten Platzierung bis hin zum Wunsch, Teil einer Ausreißergruppe zu sein. Sobald die jeweilige Etappe gestartet ist, bietet uns der Spielbildschirm einen hervorragenden Überblick über alle relevanten Daten, die während der Etappe von Nutzen sein können. Hierzu gehört nicht nur das Etappenprofil mitsamt allen relevanten Abschnitten wie Berg- oder Sprintwertungen, sondern auch die aktuelle Geschwindigkeit unseres Fahrers, seine verbliebende Ausdauer oder Angriffsenergie sowie eine Anzeige der aktuellen Gruppenverteilung inklusive einer Auflistung der in der Gruppe befindlichen Fahrer. Eine detaillierte Windanzeige, die vor allem auf Geraden oder in der Abfahrt nützlich ist, komplettiert das umfangreiche HUD, das sich bei Bedarf anpassen lässt, indem uninteressante Infos ausgeblendet werden.

Die gegenwärtige Leistung, die unser aktiver Fahrer auf die Pedale bringt, kann über die R2-Taste angepasst werden. Je stärker wir diese herunterdrücken, desto schneller ist der Fahrer unterwegs, desto mehr Kraft braucht er allerdings auch. Um den Fahrer zu schonen und die Steuerung für uns etwas angenehmer zu machen, ist es außerdem möglich, eine feste Leistung zu bestimmen, die der Rennfahrer so lange erbringt, bis wir ihm etwas anderes sagen. Hierbei handelt es sich also um eine Art Tempomat, der hervorragend für Rennabschnitte geeignet ist, in denen nichts Besonderes passiert. Aber auch hier ist es wichtig, dass die Leistungsgrenze nicht zu hoch angesetzt wird, denn wenn unser Fahrer zu lange am Limit fährt, wird er irgendwann einbrechen. Dies bedeutet, dass er für längere Zeit nur sehr langsam vorankommt, bis er sich halbwegs erholt hat, was wiederum einen großen Zeitverlust mit sich bringt. Um die Einbrüche zu verhindern, verfügen die Fahrer über zwei Energieriegel, einen für die grundlegende Ausdauer, einen für die Angriffskraft.

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Ergänzend hierzu gibt es einen weiteren automatisierten Rennmodus, den sogenannten Verfolger-Modus. Hierbei suchen wir einen Fahrer aus, der vor uns fährt und passen die Leistung an dessen Fahrweise an. Dies ermöglicht es beispielsweise, einen Konkurrenten im Auge zu behalten und keine seiner Attacken zu verpassen. Der Verfolger-Modus birgt aber auch die Gefahr, dass der eigene Fahrer seine individuellen Leistungsmöglichkeiten überschreitet und dadurch einen der bereits erwähnten Einbrüche erleidet. Wenn wir hingegen selbst die Initiative übernehmen möchten, können wir das Rennen mit einem Angriff durcheinanderwirbeln. Hierfür muss die X-Taste wiederholt heruntergedrückt werden, je schneller dies geschieht, desto kraftvoller wird der Antritt. Um einen Angriff effektiv zu gestalten ist es wichtig, dass wir die Fähigkeiten des aktiven Fahrers, also seine Stärken und Schwächen, gut kennen. So sollten wir vermeiden mit einem Sprinter im Gebirge anzugreifen oder einen Bergfahrer auf einer flachen Etappe nach vorne zu peitschen. Beim Angriff müssen wir außerdem die Angriffsleiste im Blick behalten, die die Kraftreserven des Fahrers verdeutlicht. Ist sie verbraucht, endet die Attacke und der Rennfahrer geht in den normalen Fahrmodus über. Nach einiger Zeit lädt sich der Balken wieder weitestgehend auf, im Rennverlauf lassen die Reserven aber natürlich merklich nach.

Über den linken Controllerstick steuern wir darüber hinaus die Fahrtlinie unseres Fahrers. Hierbei sollten wir stets versuchen, die angezeigte Ideallinie zu befahren und die gegenwärtige Geschwindigkeit an die Farbe der Pfeile am Boden anzupassen, um keinen Sturz zu riskieren. Sind die Pfeile rot sind wir zu schnell, sind sie grün, ist alles in Ordnung. Eine weitere gelungene Möglichkeit, um unsere Fahrt zu optimieren, ist der Windschatten, den vor uns fahrende Gegner oder Teammitglieder bieten. Halten wir uns im Windschatten auf, können wir gerade auf ebenen Strecken Kräfte sparen. Zudem ist es ratsam, nicht allzu weit am Straßenrand zu fahren, da sich dort nicht nur Zuschauer, sondern auch bremsende Rasenflächen befinden, die uns bei der Fahrt behindern. Um zu verdeutlichen, wann wir zu weit draußen unterwegs sind, setzt das Spiel auf einen Vibrationsalarm.

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Steuert das ganze Team

Der sehr detailliert umgesetzte Team-Funk hält weitere Funktionen bereit, mit denen wir das Rennen zu unseren Gunsten beeinflussen können. Hier ist es nicht nur möglich, die Renngeschwindigkeit zu erhöhen, um langweilige Passagen zu überspringen, sondern wir haben außerdem Zugriff auf die übrigen Fahrer des Teams. So können wir unseren Mitstreitern individuelle Befehle erteilen, die von der Übernahme der Führungsarbeit im Fahrerfeld, über das Durchführen eines Angriffs bis hin zum Schützen eines bestimmten Fahrers reichen. Wenn wir in einem Rennen mehrere Ziele verfolgen und beispielsweise einen Fahrer für das Gesamtklassement sowie einen guten Sprinter im Team vereinen, können wir über den Team-Funk außerdem den aktiven Fahrer wechseln, um in jeder Rennsituation den passenden Rennfahrer zu steuern. An dieser Stelle sei außerdem sehr löblich erwähnt, dass man zu jeder Zeit manuell speichern kann, wodurch es auch möglich ist, das Spiel innerhalb einer Etappe zu beenden und später an der gleichen Stelle weiterzumachen.

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Überzeugende, realitätsnahe Darstellung

Auch die optische Präsentation muss sich definitiv nicht verstecken. Die Strecken wurden sehr abwechslungsreich gestaltet, sodass sich jede Etappe wirklich besonders anfühlt, egal, ob wir in der Ebene oder im Hochgebirge unterwegs sind. Hier sorgen Dörfer, Wälder, Berge oder auch realistische Zieleinfahrten für ein abwechslungsreiches Setting. Gerade auch die Zuschauer sind sehr viel besser gelungen als im gleichnamigen Manager für den PC, wo die Besucher an den Strecken meist nur leblos in der Landschaft herum stehen. Auf der Konsole laufen die Zuschauer auf die Strecke zu, machen Fotos, winken und bejubeln uns, was eine stimmungsvolle Kulisse garantiert. In Sachen Kommentarspur habe wir die Wahl zwischen der englischen sowie der französischen Fassung. Für beide wird aber eine deutsche Übersetzung am unteren Bildschirmrand eingeblendet, sodass wir stets alle übermittelten Informationen erfassen können.

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Fazit

Mit insgesamt 6 Rennen, inklusive der drei freischaltbaren Rundfahrten, kann Tour de France 2017 für die Konsole leider nicht mit dem Umfang des Managers für den PC mithalten. Es wäre sehr schön gewesen, wenn uns noch ein paar mehr Rennen zur Verfügung stehen würden, denn die Umsetzung selbiger ist wirklich hervorragend gelungen. So fühlt man sich sehr viel näher am Geschehen als bei der PC-Version, was nicht zuletzt auch an der besseren und abwechslungsreicheren Gestaltung der Etappen liegt. Die Steuerung präsentiert sich dagegen leider an manchen Stellen als etwas umständlich, was aber mit etwas Übung ausgeglichen werden kann. Die atmosphärische Renngestaltung sowie die Vielzahl der taktischen Möglichkeiten, die über den Teamfunk möglich sind, oder auch der Koop- und Versus-Modus machen die Konsolenvariante aber in jedem Fall zu einem sehenswerten Titel für jeden Radsportfan. Wer hingegen mehr Wert auf umfassende Managerfunktionen legt, ist bei der PC-Version definitiv besser aufgehoben.

 

Positiv

  • Gelungenes Rennerlebnis
  • Stimmige Atmosphäre
  • Verschiedene taktische Möglichkeiten dank Teamfunk
  • Koop- und Versus-Modus
  • Editor zum Anpassen der Spielernamen

Negativ

  • Nur sechs Rennen
  • Steuerung etwas umständlich
  • Nicht alle Original-Namen
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Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Tour de France 2017

Entwickler:Cyanide Studio
Release Datum:22. Juni 2017
Kurzbeschreibung:Der jährliche Radsport-Manager von Focus Home Interactive ermöglicht es uns unter anderem, ein Profiteam zu leiten. Beim Rennspiel für die Konsolenbesitzer könnt ihr die Kontrolle über einzelne Rennfahrer übernehmen.

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.

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