Eine kleine karibische Insel voller Palmen, feinster Sandstrand, strahlender Sonnenschein und kristallklares Wasser. Was nach einem Traumurlaub klingt ist in Stranded Deep das Szenario für einen knallharten Überlebenskampf
Hinweis zum Early Access Test:
Obwohl die erste Veröffentlichung von Stranded Deep auf Steam zum Zeitpunkt unseres Tests ziemlich genau 6 Jahre her ist (23.01.2015), befindet sich das Spiel noch immer im Early Access. Die Entwicklung ist also offiziell noch nicht abgeschlossen und Entwickler und Publisher Beam Team Games veröffentlicht auch weiterhin Updates mit Verbesserungen und Erweiterungen des Spiels. Der folgende Testbericht und seine Wertung beziehen sich daher lediglich auf den Entwicklungsstand von Januar 2021.
Worum geht es?
Stranded Deep ist ein klassisches Survival Game mit den heute üblichen Sandbox-Elementen und einem umfangreichen Crafting-System.
Zu Beginn des Spiels überlebt Ihr mit knapper Not einen Flugzeugabsturz. Ihr rettet euch in ein kleines Rettungsfloß, mit dem ihr eine winzige, einsame Insel erreicht. Ohne nennenswerte Ausrüstung beginnt hier euer Kampf ums nackte Überleben.
Allem voran müsst Ihr regelmäßig für ausreichend Essen und Trinken sorgen und euch vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.
Zum Glück hält euch eure Armbanduhr immer auf dem Laufenden. Ist für die grundlegenden Bedürfnisse gesorgt, könnt ihr damit beginnen, euch das Leben angenehmer zu gestalten.
Genügt euch eine einfache Hütte oder wollt ihr euch ein komfortables Haus erbauen? Bleibt ihr lieber an Land oder taucht ihr durch versunkene Wracks? Werdet Ihr (Hai-)Jäger oder Gejagter? Es liegt an euch!
Der Tod lauert überall
Als wäre die tägliche Nahrungsbeschaffung nicht schon Herausforderung genug, lauern rings um euch zahlreiche große und kleine Gefahren. Es drohen Vergiftungen, Tierangriffe, eine brennende Sonne und tobende Stürme.
Besonders auf dem Meer ist Vorsicht geboten. Denn hier lauern Haie, die euch beim Schwimmen und tauchen überraschend angreifen oder sogar euer Floß zum Kentern bringen können.
Alles Marke Eigenbau!
Ihr erstellt Werkzeuge, mit denen ihr Rohstoffe sammeln und immer neue Objekte herstellen könnt. Ihr schafft euch ein Heim, sammelt Wasser und Pflanz vielleicht sogar Kartoffeln an.
Bald werden die Rohstoffe eurer neuen kleinen Heimat nicht mehr ausreichen, um Eure Ideen und Wünsche umzusetzen und Ihr beginnt damit, euch nach neuen Rohstoffquellen umzusehen.
Die im wahrsten Sinne des Wortes naheliegendste Lösung sind die Schiffswracks direkt vor eurer Küste. Hier könnt ihr so manch seltenes Objekt entdecken, das für besonders anspruchsvolle Gerätschaften benötigt wird.
Wer es sich aber so richtig gemütlich machen will, der wird nicht umhinkommen, auch die am Horizont sichtbaren Nachbarinseln aufzusuchen. Mit dem ersten kleinen Floß kommen diese schon in Reichweite. Und wer weiß wie weit euch euer Weg letzten Endes noch führt. Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, diesem „Paradies“ zu entkommen!?
Übrigens: Wenn euch die Lust auf mühseeliges Rohstoffesammeln vergeht, haben wir in unserem „Artikel Standed Deep Cheats – So funktioniert die Entwicklerkonsole (PC)“ den passenden Ausweg für euch.
Farbenfrohe Optik und hölzerne Animation
Optisch setzt Stranded Deep zwar keine Maßstäbe, die Kulisse kann sich aber trotz der etwas grobschlächtigen Grafik absolut sehen lassen. Schiffswracks, Meer und Inseln bieten eine ansprechende Kulisse, die das Karibik-Thema hervorragend transportieren. Die außerordentliche Farbenpracht der Spielwelt verstärkt das exotische Flair noch zusätzlich.
Etwas weniger überzeugend fallen hingegen die Charakteranimationen und Bewegungen aus. Diese wirken hölzern und fühlen sich ungenau an. Das Lagerfeuer entzünden wir beispielsweise gerne auch mal mitten im Sand, statt in dem dafür vorgesehenen Holzstapel. Auch das Ergebnis von Sprung- und Klettereinlagen ist oft ungewiss.
Fazit
Das exotische Setting wirkt wirklich gelungen und die Welt mit Ihren Inseln und Wracks lädt zum Erkunden ein.
Die ständige Suche nach Nahrung und Wasser ist Fluch wie Segen zugleich. Wir schauen immer wieder nervös auf unsere Uhr, um abzuschätzen, wie lange bis zur nächsten Nahrungsaufnahme noch bleibt und stellen uns dabei die Frage, wo wir diese wohl am besten auftreiben. Dies sorgt besonders in den ersten Spielstunden für ein echtes Survival-Erlebnis, das uns glaubwürdig in die Rolle des einsamen Überlebenden versetzt. Andererseits verkommt es im weiteren Spielverlauf zur lästigen Pflicht. Spätestens wenn wir unser Lager soweit ausgebaut haben, dass die Nahrungsbeschaffung nur noch reine Formsache ist, keimt etwas Ärger auf, wenn wir unsere Expeditionen unterbrechen müssen, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Steuerung, Craftingsystem und Inventarverwaltung sind leider alles andere als ausgereift. Hier muss man manchmal auch mehr als nur ein Auge zudrücken. Dennoch bietet Stranded Deep ein tolles Erlebnis für Fans von Survival-Spielen. Denn wenn die Sonne hinter unserem Strandhau untergeht, sind die ganzen kleinen Problemchen vergessen und wir freuen uns auf den nächsten Tag auf unserer (Alb-)Trauminsel.
Positiv
- Tolles Szenario
- Abwechslungsreiche Spielwelt
- Umfangreiches Loot- und Craftingsystem
Negativ
- Ungenaue Steuerung
- Umständliches Craftingsystem
- Hölzerne Charakteranimationen
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