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Scarlet Hood and the Wicked Wood – Test im Märchenwald

Von Christian Heldmaier am 12. April 2021 in Review

Im Indie Adventure Scarlet Hood and the Wicked Wood des Entwicklers Devespresso Games und der Publisher Headup Games und WhisperGames ist vor allem Köpfchen gefragt. Das Spiel ist mit zahlreichen Puzzles gespickt, die unsere grauen Zellen manchmal vor echte Herausforderungen stellen.

Aber hat das Spiel noch mehr zu bieten, außer netten Knobeleien? Wir haben es für euch getestet.

Scarlet Wood

Die Geschichte:

In Scarlet Hood and the Wicked Wood schlüpfen wir in die Rolle der jungen Scarlet, einer talentierten Sängerin, die davon träumt mit ihrer Band Foxtrot Bop eine steile Karriere zu starten. Nach einem erfolgreichen Gig scheint dieser Traum auch zum Greifen nah zu sein, doch kurz darauf werden wir in eine fremdartige Fantasy-Welt verschlagen.

Scarlet Wood Tornado

Hier durchleben wir wieder und wieder denselben Tag, an dem wir versuchen, eine Truppe fantastischer Wesen durch einen gefährlichen Wald zu geleiten. Doch damit dies gelingt, müssen Scarlet und ihre Gefährten zunächst an der schwarzen Hexe LaFalba und ihren fiesen Schergen vorbei. Bald wird uns klar, dass uns das ohne weitere Hilfe wohl nicht gelingen wird.

La Falba

Die Spielwelt präsentiert sich im poppig buntem Anime-Stil und spielt in schräger Art und Weise auf verschiedene Märchen, wie Schneewittchen, der Zauberer von Oz, Rotkäppchen oder Alice im Wunderland an.

Das Spiel legt sehr viel Gewicht auf die Erzählung der Geschichte. Die Dialoge mit den verschiedenen Charakteren im Spiel fallen ziemlich zahlreich und auch recht ausführlich aus. Leider fühlen sie sich oft vergleichsweise belanglos an und entwickeln nur selten echten Witz. Dennoch begegnen wir auch einigen spannenden Charakteren, die uns durchaus etwas ans Herz wachsen können.

Tuck

Vor allem leidet das Storytelling aber unter der fehlenden Sprachausgabe. Die manchmal endlosen Textzeilen können schnell ermüdend wirken und die Vermittlung von starken Gefühlen scheitert an fehlenden Charakteranimationen. Auch die in Dauerschleife laufende Fahrstuhlmusik im Hintergrund wird schon nach kurzer Zeit zum echten Stimmungskiller.

Das Gameplay:

In klassischer Adventuremanier bewegen wir uns auch in Scarlet Hood and the Wicked Wood mit Maus und Tastatur durch eine 2D Spielwelt. Wir haben Zugriff auf ein Inventar, in dem wir allerlei nützliche Utensilien und Sammelgegenstände horten können, bekommen je nach Gebiet auch eine Karte zur Orientierung und sammeln über eine Aktionstaste alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist.

Scarlet Wood Karte

Anders als in anderen Adventures, wie beispielsweise der Monkey-Island oder der Leisure Suit Larry-Reihe, müssen wir aber kaum mit den Gegenständen in unserem Inventar interagieren. Aktiv befassen wir uns fast nur mit Notizen, denen wir wertvolle Informationen entnehmen können und einigen Items, mit denen wir per Kurzwahltaste zum Beispiel unsere Gesundheit oder Ausdauer regenerieren. Questgegenstände werden an den passenden Stellen hingegen automatisch aktiviert.

Wicked Wood

Immer wieder stoßen wir auch auf Gegner, denen wir ausweichen oder entkommen müssen. Dies gelingt durch einen kurzen Sprint oder Sprung. Ein spezieller Gegner macht auch mal eine Tarnung erforderlich, auf die wir aber aus Spoilergründen an dieser Stelle nicht weiter eingehen werden.

Gegner

Die Puzzles im Spiel verlangen keine sonderlichen Fingerfertigkeiten. Zwar ist in Einzelfällen ein schnelles Reaktionsvermögen gefragt, in den meisten Fällen kommt es jedoch deutlich mehr auf Köpfchen als auf Reflexe an.

Insgesamt sind Steuerung und Menüs sehr funktional gestaltet, gerade das mehrseitige Inventar, das sich im Verlauf des Spiels mehr und mehr füllt, wirkt allerdings sehr unübersichtlich. Hier werden Erinnerungen an die alten Adventures der 90er Jahre wach. Ob das nun gut oder schlecht ist, liegt ein Stück weit im Auge des Betrachters.

Die Rätsel:

Die Highlights des Spiels sind unbestreitbar die verschiedenen Rätsel und Puzzles. Hier werden uns immer wieder neue Herausforderungen gestellt. Mal müssen wir in der Umgebung nach Hinweisen zum Knacken eines Codes suchen, mal müssen wir verschiedene Symbole zum richtigen Gesamtbild kombinieren oder auch mal die Bildelemente richtig analysieren. Oft müssen wir auch die Karte erst nach wichtigen Gegenständen absuchen, um ein Rätsel beginnen zu können. Vor allem Codeknacker und Rätselkönige dürften angesichts der Vielfältigkeit ihre helle Freude haben.

Rätsel in Scarlet Wood and the wicked Wood

Fazit:

Scarlet Hood and the Wicked Wood überzeugt mich vor allem durch seine vielen Rätsel. Diese fallen mal leichter mal kniffliger aus und bieten einiges an Vielfalt. Gerade das Knacken komplexerer Codes führt zu echten Erfolgserlebnissen.

Weniger überzeugend sind die Passagen zwischen den Rätseln. Die langen, unvertonten Dialoge wirkten auf mich oft eher belang- und leider auch eher witzlos, so dass die Finger im Spielverlauf immer häufiger zur Skip-Taste wanderten. Zwar bot die Geschichte vereinzelt interessante Aspekte, bietet aber keine übermäßige Spannung oder Tiefe, die das Potenzial hätten, einen an das Spiel zu fesseln.

Die einzelnen Kartenabschnitte sind fantasievoll und auch ansprechend gestaltet, die zu suchenden Gegenstände nicht unnötig schwer aufzutreiben und die Wege auch nicht unnötig lang. Einzig die Gegner, auf die wir immer wieder treffen, stören den Spielfluss ein wenig. Deren Präsenz ist zwar einerseits logisch, fühlt sich andererseits aber eher überflüssig und störend an, da sie den Spielverlauf nicht bereichern, sondern lediglich ein wenig ins Stocken bringen.

Scarlet Hood and the Wicked Wood ist ein gutes Adventure aber sicher kein Meisterwerk. Der reguläre Preis von knapp 15€ ist für das, was das Spiel bietet durchaus angemessen. Wer Rätsel, Codes und Animes mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

Positiv

  • Vielseitige Rätsel
  • Gelungene Anime-Optik
  • Starker Story-Fokus

Negativ

  • Keine Sprachausgabe
  • Fahrstuhlmusik in Dauerschleife
  • Belanglos wirkende Dialoge
  • Gameplay wie vor 20 Jahren
69
Christian Heldmaier

Geschrieben von: Christian Heldmaier

Gelernter Mediengestalter und Master of Science in der Fachrichtung Publishing. Berufserfahren in den Feldern Social Media Management, Webmonitoring, Online Marketing, SEA und SEO.

Scarlet Hood and the Wicked Wood

Scarlet-Wood
Publisher:Headup Games
Release Datum:08. April 2021
Kurzbeschreibung:Im Adventure Scarlet Hood and the Wicked Wood ist vor allem Köpfchen gefragt. Das Spiel ist mit zahlreichen Puzzles gespickt, die unsere grauen Zellen manchmal vor echte Herausforderungen stellen.

Verfügbar für

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Genre

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USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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