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Rise of Industry

Von Florian Richter am 8. Mai 2019 in Review

Die Industrielle Revolution selbst erleben, wer möchte das nicht? Nun gut, Rise of Industry kann dabei leider auch nicht wirklich helfen, aber wer sich einmal fühlen will wie ein Industriemagnat des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, der ist mit dem Spiel vom englischen Entwicklerstudio Dapper Penguin Studios gut beraten.

Was das Spiel sonst noch zu bieten hat, zeigen wir in unserem Test.

Kräftig wachsen

Rise of Industry kann genrebedingt nicht wirklich mit einer Story aufwarten. Ziel ist es, das eigene Industrieimperium zu vergrößern, doch ist man dabei nicht an einen Leitfaden gebunden. Man kann auch sagen: Schreib´ deine eigene Geschichte.

 

Höher, weiter, besser

Wie schon gesagt ist das Ziel des Spiels, ein konkurrenzloser Großindustrieller zu werden. Aber von Anfang an. Zu Beginn eines Spiels gilt es, einen Standort für die Firmenzentrale zu suchen. Von hier aus werden Entscheidungen getroffen, das Unternehmen geführt und die Entwicklung vorangetrieben. Hat man sich sodann häuslich eingerichtet, geht es munter ans Werk. Natürlich könnte man jetzt anfangen wild drauf loszubauen, doch das ist wenig zielführend und treibt die frisch aus dem Boden gestampfte Unternehmensgruppe schnell in die roten Zahlen. Vielmehr muss man herausfinden, was sich in den umliegenden Dörfern und Städten verkaufen lässt. In der Übersicht lassen sich die jeweiligen Bedürfnisse herausfinden. Mit diesen Informationen kann man die entsprechenden Fabriken, Farmen, Sammler und Co. ins Rennen schicken.

Zu Beginn ist alles noch recht übersichtlich. Vieles muss erst noch im Technologiebaum erforscht werden und auch die Interessen der Nachbarn sind noch ziemlich zurückhaltend. Mit Fortschreiten im Spielgeschehen werden die Wünsche immer ausgefallener und anspruchsvoller. Auch können die Güter meist nicht mehr direkt hergestellt bzw. geerntet werden, sondern müssen aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt werden. Am Ende nutzt aber auch das teuerste Produkt nichts, wenn es nicht den Weg aus der Fabrik zum Kunden findet. Dieses Problem gilt es als Spieler ebenfalls zu lösen. Ein grundsätzliches Straßennetz besteht zwar schon, aber um das eigene Imperium zu vergrößern, müssen auch neue Straßen, Brücken oder Tunnel gebaut werden. Für den Abtransport aus den Produktionshallen sind die Lagerhäuser verantwortlich, die in einem bestimmten Umfeld alle Waren abholen und einlagern. Ebenso können sie die Güter entweder in andere Lagerhäuser transportieren oder sie zur weiteren Verarbeitung bringen und natürlich auch an die Kunden ausliefern, wahlweise automatisch oder nach Vorgaben des Spielers.

Kann oder will man bestimmte Produkte nicht selbst produzieren, hat man auch die Möglichkeit, selbst auf den Märkten einzukaufen und quasi als Zwischenhändler zu fungieren. Für reine Transportaufträge kann der Spieler auf den klassischen LKW zurückgreifen, die Fracht per Schiff ans Ziel befördern oder die Waren auf die Schiene verfrachten. Aber bei all der Euphorie sollten zwei Dinge nicht außer Acht gelassen werden: Zum einen kosten all die Produktionsstätten stetig Geld, ebenso wie die Transportkette und wenn man seine Produkte nicht an den Mann oder auch die Frau bringen kann, sitzt man bald auf einem Berg aus Schulden. Das zweite Problem betrifft die Umgebung. Je mehr Fabriken in Betrieb sind, umso mehr verschmutzt die Umwelt. Bei vielen Gebäuden hat dies negative Auswirkungen auf die Produktionsrate. Glücklicherweise bietet das Spiel die Möglichkeit, Wasser, Land und Luft mit speziellen Gebäuden zu reinigen. Insgesamt ist Rise of Industry zwar durchaus fordernd, steigert aber den Schwierigkeitsgrad in einem angenehmen Tempo.

Bunte Bastelei

Ein besonderes Merkmal des Spiels ist ganz sein Aussehen. Eine Pepakura ähnliche, erstaunlich bunte und detailgetreue Optik erinnert ein wenig an die Little Big Planet Spiele. Es wirkt ein wenig, als hätte man die Spielwelt, die Gebäude, Fahrzeuge und Pflanzen aus Pappe ausgeschnitten , passend gefaltet und zusammengeklebt. Und auch wenn zum Beispiel die Bäume keine einzelnen Blätter haben, so ist das Spiel trotzdem sehr detailreich. Die Straßen zeigen Fahrspuren von Fahrzeugen, die Kohleförderbänder bewegen sich, die Umgebung rund um die Schwerindustrie wird langsam schmutzig und auf den LKWs lässt sich deutlich die Ladung erkennen. Hat man im Verlauf des Spiels dann einige Fabriken, Lagerhäuser und Rohstoffsammler errichtet und auch den Transport organisiert, ergibt sich ein Gewusel wie in einem Ameisenhaufen. Insgesamt ist Rise of Industry ein wunderschön gestaltetes Kleinod, das zwar nicht ausschließlich, aber vor allem durch seine liebevoll gestaltete Spielwelt sowie seinen ungewöhnlichen Grafikstil zu begeistern weiß.

Biep, biep

Ein wenig sparsamer als bei der Grafik war man bei der Vertonung. Zwar gibt es ein kurzes gesprochenes Introvideo, doch sonst hört man während des Spielens nichts weiter als Vogelzwitschern, dezente Violinenklänge und eine Art Klopfen, wenn man neue Gebäude platziert, aber weder die Fabriken noch die Fahrzeuge geben Geräusche von sich. Es mag streitbar sein, ob dies nun ein Vor- oder ein Nachteil ist, aber zumindest auf der höchsten Zoomstufe wäre es nett, wenn man zum Beispiel das Sägen der Holzfäller oder das Brummen der Motoren der LKWs hören würde.

Fazit

Über lange Zeit den Spielspaß aufrechterhalten, das kann Rise of Industry wirklich gut. Man würde zwar meinen, dass nach 5 Minuten alles gesagt wäre, doch dadurch, dass man auf Nachfrageschwankungen reagieren muss und auch immer neue Technologien und Produkte freischalten kann, gibt es über viele Spielstunden genug zu tun. Es bleibt auch über die gesamte Zeit sehr anspruchsvoll ohne irgendwann überfordernd oder unfair zu werden. Wer also dem Genre der Bussiness-Tycoon Spiele zugeneigt ist oder sich einfach mal an einem solchen Spiel versuchen will, der macht mit Rise of Industry nichts verkehrt. Sowohl Anfänger als auch Profis dürften hier auf ihre Kosten kommen. Uns hat das Spiel während unseres Tests wirklich großen Spaß gemacht.

Positiv

  • wunderschöne Spielwelt
  • interessanter Grafikstil
  • einfacher Einstieg

Negativ

  • sparsame Vertonung
85
Florian Richter

Geschrieben von: Florian Richter

Nerd,Technikbegeistert, Gamer aus Überzeugung. Nebenbei auch noch auf YouTube ab und zu aktiv. Fan der Uncharted - und Ratchet&Clank - Spielereihe.

Rise of Industry

Publisher:Kasedo Games
Release Datum:9. Februar 2018
Kurzbeschreibung:Baut in der Wirtschaftssimulation euer eigenes Imperium auf.

Verfügbar für

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Genre

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USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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