Das US-Carpack für Project Cars liefert vier neue, amerikanische Rennwagen an die Strecke. Das Mighty Games Mag hat sich die Neuankömmlinge auf der Teststrecke vorgenommen. Am Ende traten alle Fahrzeuge im Geschwindigkeitstest gegeneinander an. Den Testbericht lest ihr hier beim Mighty Games Mag…
Fast schon ein ganzes Jahr ist Project Cars nun im Handel erhältlich und noch immer gibt es monatlichen Nachschub in Form von neuen Rennstrecken und/oder Autos. Die Slightly Mad Studios gehen einen fairen Weg und bieten die Erweiterungen zu kleinen Preisen an. Dennoch ist nicht jeder DLC für jeden Spielertyp von Nutzen, es ist immer sinnvoll den Inhalt vorher genau zur prüfen.
Aktuell werden vier neue Spielzeuge angeboten. Der Ford Fuison Stockcar, ein wahres PS-Monster und eigentlich in Nudeltöpfen zuhause. Der Dallara DW12, ein Indycar in der Straßenkurs-Ausführung, der Cadillac ATS-V GT3 und die von Rennsportenthusiasten sehnsüchtig erwartete Chevrolet Corvette C7.R. Alle vier Fahrzeuge sind auch von Einsteigern mit ein wenig Übung zu meistern und versauern dadurch nicht in der virtuellen Garage. Leider gibt es keine US-Strecken im DLC, so hatten viele Fans gehofft, dass auch Daytona oder ein Oval-Kurs enthalten seien. Gerade im Hinblick auf das Stockcar und den Indycar-Boliden wäre das eine interessante Sache gewesen. Aber keine Sorge alle Renner sind auf den normalen Kursen gut einzusetzen. Im Video haben wir für euch die Wagen in Aktion festgehalten und einige Infos, sowie einen Geschwindigkeitstest zusammengefasst – Das Auge fährt schließlich mit.
Die Chevrolet Corvette C7.R ist in der GTE Pro Serie unterwegs und konnte sich 2015 den Klassensieg bei den 24h von Le Mans sichern. Neben den 24h von Daytona 2014 also bereits der zweite Klassiker in der Trophäensammlung und sie ist noch immer hungrig. Ein brachialer Sound und das gelbliche Licht sind quasi ihr Markenzeichen. Beim Sound darf man ein wenig enttäuscht sein, dieser ist in Project Cars überraschenderweise nicht so perfekt eingefangen wie man es von einer der besten Rennsimulationen auf dem Markt gewohnt ist. Das Handling ist sehr gutmütig, sodass auch Sonntagsfahrer recht schnell damit klarkommen sollten. Die Corvette reagiert ein kleinwenig träge, sodass man sehr vorausschauend einlenken und im Kurvenausgang nicht sofort das Pedal durchtreten sollte. Ansonsten wird man gerne auch unverhofft vom eigenen Heck überholt.
Der Cadillac ATS-V ist ein sehr neues Fahrzeug und bisher konnte er sich noch nicht auf der Rennstrecke beweisen. Konstruiert wurde er, um gegen den BMW M3 und Audi RSR anzutreten. In Project Cars konnte er uns beim Geschwindigkeitstest überraschen und wird sicherlich in Online-Rennen des Öfteren zum Einsatz kommen. Er ist ein wenig giftiger als die Corvette und schiebt in engen Kurven gerne über die Vorderachse. Durch seine gute Motorisierung kommt er sehr schnell aus den Kurven heraus und kann damit seine Defizite im Grip, also der Haftung, ausgleichen.
Der Dallara W12 ist seit 2012 das offizielle Chassis der Indycar. Hier wechselt man aus Kostengründen nur alle sechs Jahre das Design, somit steht die nächste Änderung erst 2018 auf dem Plan. Die italienischen Autobauer haben den Wagen nach dem 2011 tödlich verunglückten Champion Dan Wheldon benannt. In Project Cars fahren wir lediglich die Straßenkurs-Variante des Renners. Das bedeutet deutlich mehr Bodenhaftung auf Kosten der sonst enorm hohen Endgeschwindigkeit. Das Handling liegt irgendwo zwischen Formel A und Formel B. Der große Unterschied ist, dass Kers mehrfach pro Runde verwendet werden kann. Als Monoposto verfügt der DW12 über keine Scheinwerfer für Nachtrennen.
In einem US-Carpack darf natürlich nicht die amerikanische Formel 1 – die Stockcars – fehlen. Der Ford Fusion ist mit 800 PS ein wahres Monster. Natürlich ist er durch sein hohes Gewicht sehr träge. Da diese Rennwagen nur sehr wenigen Rennen auserhalb von Oval-Kursen bestreiten ist das in der Realität kein Problem. In Project Cars schon eher, denn er wird sich immer mit Fahrzeugen messsen oder vergleichen müssen, die einfach für ein abwechslungsreicheres Streckenlayout gebaut wurden. Auf der Geraden kann man als Fahrer die langsamen Gegner nur belächeln, man sollte es nur nicht übertreiben, denn vor der nächsten Kurven müssen die schlechten Bremsen und das amerikanische Fahrwerk alles geben um nicht direkt wieder überholt zu werden.
Zuletzt steht der Geschwindigkeitstest auf dem Testbogen. Dafür sind wir mit den vier Rennwagen in die Wüste gegangen. Die Mojave-Teststrecke ist der einzige Oval-Kurs in Project Cars, leider sind darauf keine Rennen möglich. Für unseren Test ist die Strecke aber prädestiniert. Das Setup haben wir auf Topspeed optimiert, das bedeute flache Flügel, geschlossen Kühler und volle Leistung. Den Anfang machte die Chevrolet Corvette C7.R, der Tacho gab bei 303 km/h auf. Der Cadillac ATS-V wurde von seiner Getriebeübersetzung eingebremst und kommt auf 304 km/h. Hier wäre sicherlich noch Luft nach oben gewesen. Zur großen Überraschung kommt dann schon der Dallara DW 12, das Indycar kommt nur auf 310 km/h und wird damit deutlich vom Ford Fusion Stockcar geschlagen. Der brachiale Motor scheint das Auto allein durchs Brüllen auf 360 km/h zu treiben.
Fazit:
Das US-Carpack ist seine knapp 3,50 Euro mehr als Wert. Alle Fahrzeuge sind streckentauglich und machen hinter dem Steuer eine Menge Spaß. Wer allerdings ein Fahrzeug sucht, dass den bereits vorhandenen Boliden den Auspuff zeigt, wird etwas enttäuscht sein. Selbst mit viel Setuparbeit sind die BMWs und Mercedes eine harte Nuss auf der Rennstrecke. Wer schon immer einmal mit der Corvette durch die Grüne Holle oder in Le Mans fahren wollte, kommt hingegen voll und ganz auf seine Kosten. Von der Mighty Games Mag-Redaktion eine klare Kaufempfehlung.
Positiv
- Vier neue Rennwagen
- Preis/Leistung ist perfekt
- Keine Ladenhüter unter den Autos
Negativ
- Keine neuen Strecken
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