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Metro Exodus – Raus aus der U-Bahn, rein in ein neues Abenteuer

Von Dominik Probst am 8. März 2019 in Review

Bereits zweimal haben wir uns durch die düsteren Gänge des russischen Untergrunds gekämpft. Bei Metro Exodus soll diesmal alles anders werden. Ob uns der neuste Ableger mit seinem offeneren Ansatz begeistern konnte, verraten wir euch hier.

Im dritten Teil der Metro-Reihe befinden wir uns nur kurzzeitig in der Moskauer U-Bahn. Statt intensiver Kämpfe auf engem Raum erwartet uns diesmal eine deutlich offenere Herangehensweise, bei der es uns an zahlreiche Orte an der Oberfläche verschlägt. Dort finden wir schnell heraus, dass wir wider Erwarten nicht die Einzigen sind, die die nukleare Apokalypse überlebt haben. Stattdessen lauern hier mutierte Bestien, wahnsinnige Kannibalen und religiöse Fanatiker, die uns nach dem Leben trachten. Aber wie kommt es dazu, dass sich die Überlebenden aus ihrer sicheren Basis herauswagen?

Kurz gesagt: Artjom und Anna, die Protagonisten, geben nicht sehr viel auf die Anweisungen des Anführers der Gruppe. Stattdessen begibt sich das Ehepaar auf die Suche nach Lebenszeichen an die verstrahlte Oberfläche. Sie geraten in Gefangenschaft und finden sich wenig später in einem Lager der feindlichen Hanse wieder. Mit ein wenig Unterstützung eines anderen Gefangen, gelingt es ihnen, aus der Einrichtung zu fliehen. Auf dem Weg nach draußen decken die beiden außerdem düstere Geheimnisse auf, die alles, woran sie die letzten Jahrzehnte geglaubt haben, in Frage stellen. Als Konsequenz für das unüberlegte Vorgehen muss letztlich die ganze Sippschaft die U-Bahn-Tunnel verlassen, um einem kriegerischen Konflikt mit der Hanse aus dem Weg zu gehen. Glücklicherweise konnte die Gruppe eine alte Eisenbahn in ihren Besitz bringen, mit der sie die Oberfläche, die sie für unbewohnbar gehalten hatten, erkunden können. Damit wir euch nichts vorwegnehmen, behalten wir weitere Details der Story für uns.

Mit dem Zug bereisen wir die überraschend bewohnbare Welt, in der die radioaktive Strahlung zwar vorhanden ist, aber nicht in dem Maße, dass dort kein Leben möglich ist. So waren wir in den letzten Teilen der Serie immer gezwungen, in der Moskauer Innenstadt auf die Radioaktivität zu achten, in Metro Exodus spielt es zwar noch immer eine Rolle, aber keine, vor der wir uns fürchten müssten. Die Reise führt uns unter anderem in die sumpfige Landschaft am Ufer der Wolga, voll von blühenden Pflanzen und Tieren, oder auch in die kaspische Wüste, die jede Menge Staub und Sand bereithält. Diese großen weitläufigen Areale ermöglichen es, abseits der Geschichte verschiedenen Nebenmissionen zu erledigen.

Hier können wir also mehrere klassische offenen Welten im Kleinformat erleben. Hinzu kommen begrenztere Areale, die wir in der Manier guter alter Ego-Shooter von vorne nach hinten durchspielen und dabei alles niederballern, was sich uns in den Weg stellt. Hierzu gehören verlassene Zugdepots, Lager und Unterschlüpfe von Feinden jeder Art oder auch verlassene Forschungsstation mit allerlei Ungeziefer im Riesenformat.

Auf unserem Weg mit der Eisenbahn durch das noch lebendige Russland, erleben wir zwischen den einzelnen Arealen immer wieder Phasen, die wir nur auf der Lokomotive verbringen. Dabei lässt sich die Umgebung begutachten, die nicht aus einem sich ewig wiederholenden Abschnitt besteht, sondern eine sehr gut inszenierte und umgesetzte glaubhafte Darstellung bietet. So sehen wir etliche Häuser, Siedlungen und Dörfer, oder aber auch einfach mal eine Graslandschaft. Hier lässt sich die Zeit zwischen den Abschnitten gut verbringen und entspannt erleben. Apropos Entspannung, an Bord unserer Lokomotive werden dem Spieler immer wieder mal faszinierende Sequenzen angeboten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da man dies aber selbst erlebt haben muss, geben wir hierzu keine näheren Infos.

Wir hatten weiter oben schon die verfügbaren Nebenmissionen erwähnt. Grundsätzlich bietet Metro Exodus eine lineare Storyline, die uns an alle wichtigen Orte führt. Da die einzelnen Areale aber weitaus größer sind, als diese Points of Interest, sind die Nebenmissionen ein schöner Zeitvertreib, der aber auch Vorteile mit sich bringt. Es sei auch noch kurz erwähnt, dass es in jedem Bereich immer eine angenehme Zahl an Nebenmissionen gibt, diese also nie lästig werden.

Kommen wir zu den Vorteilen, die unter anderem natürlich bestimmte Gegenstände sind, die wir für andere Charaktere besorgen können. Hiermit steigt unser Karma, sofern die Aufgabe positiv abgeschlossen wird. Es steigert beziehungsweise senkt sich auch, wenn wir gefesselte Personen befreien, oder Gegner töten anstatt nur K. O. zu schlagen. Bei jeder Nebenmission findet sich auch ein Spezialgegenstand, der entweder ein Upgrade für eine unserer Waffen oder unserer Rüstung ist, oder aber ein nützliches Ding wie beispielsweiße ein Nachtsichtgerät.

Wie gerade erwähnt, lassen sich Feinde auf zwei verschiedene Arten erledigen. Entweder knocken wir sie aus und ersparen ihnen den Tod, oder aber wir ballern alles ab wie ein Verrückter. Jeder so wie er möchte, allerdings hat unser Karma Einfluss darauf, welches Ende wir bekommen. Wer auch gerne einmal seine Waffen benutzt, dem bietet Metro Exodus genau drei Waffenslots. Diese lassen sich an einer Werkbank individuell füllen und dort auch austauschen. Jede Waffe kann mit verschiedenen Teilen ausgestattet werden, wie besserem Lauf, größeres Magazin, Schalldämpfer, Zielfernrohr und vielem mehr. Dabei verändern sich ständig die Werte der Waffe, wie Stabilität, Schaden und Munitionskapazität. Dem Spieler ist hier also viel Freiheit gelassen worden, wie er spielen möchte. Ein Downgrade oder ein Wechsel der Teile ist jederzeit an einer Werkbank möglich. Außerdem lassen sich hier die Waffen reparieren und unsere Rüstung ebenso upgraden wie reparieren.

Optisch macht Metro Exodus einiges her. Wie schon erwähnt unterscheiden sich die Landschaften extrem im Design. Die Wüste ist sehr staubig, der Sand wirbelt umher und die Wüstenläufer rennen nur so von A nach B. Am Ufer der Wolga erblüht die Flora nur so. Etliche Bäume, die sich natürlich im Wind bewegen, das Wasser plätschert in Flüssen und Bächen vor sich hin, und auch die Fauna ist aktiv. Unser Weg verschlägt uns auch durch verstrahlte und zugemüllte Bunkeranlagen, die teilweise auch noch mit Spinnenweben zugekleistert sind, als gäbe es keinen Morgen. Dort finden sich auch etliche Leuchtpilze an den Wänden wieder, die uns ein wenig Licht spenden, sollte unsere Taschenlampe aus sein. Uns ist nur ein einziger Kritikpunkt aufgefallen: Artjom und seine Kameraden hinterlassen keine Fußspuren im Schnee. Das wäre noch schön gewesen, um alles abzurunden. Auch im Audiobereich gibt es nichts auszusetzen. Alles wirkt in sich harmonisch und glaubwürdig. Der typische russische Dialekt ist wieder sehr gut umgesetzt, auch Artjom spricht erneut die Zusammenfassungen im Ladebildschirm.

Fazit:

Damals auf der Gamescom 2018 war ich ein wenig verblüfft, dass Metro Exodus in der freien Natur spielt. Bisher war für mich Metro immer enge Gänge in der U-Bahn, fiese Monster und Dunkelheit, um so den Spielern mit eben diesen Elementen in eine Art Angstzustand zu versetzen. Eben deshalb stand ich dem Konzept von Metro Exodus skeptisch gegenüber, da das vertraute über Bord geworfen wurde. Allerdings wurde ich eines Besseren belehrt. Der neuste Teil reiht sich meiner Meinung nach sehr gut in die Spielserie mit ein. Dank einem informativen und aufregenden Anfang, freundet man sich schnell mit der Idee einer noch lebendigen Welt an. Diese Welt lässt sich auch mit viel Freude erkunden, die Größe der einzelnen Areale wurde gut gewählt, so dass nie das Gefühl aufkommt, man schaffe es nie alles zu sehen. Auch die Kämpfe und das mit unserem Karma wurde sehr gut umgesetzt. Im Grunde kann ich nichts Schlechtes zu Metro Exodus sagen, sondern nur positives. Deshalb eine klare Kaufempfehlung meinerseits für dieses grandiose Spiel!

Positiv

  • Welt außerhalb der Metro kann erkundet werden
  • Tolle und mitreißende Geschichte
  • Grandiose Optik
  • Sehr angenehme Anzahl an Nebenmissionen
  • Viele verschiedene Areale

Negativ

  • Artjom und Co. hinterlassen keine Fußspuren im Schnee
94
Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

Metro Exodus

Publisher:Deep Silver
Entwickler:4A Games
Release Datum:22. Februar 2019
Kurzbeschreibung:Der neuste Teil der Metro-Reihe

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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