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Dishonored: Death of the Outsider

Von Witali Blum am 25. November 2017 in Review

Die Dishonored-Spielserie findet einfach kein Ende, denn mit Death of the Outsider erscheint eine Stand-Alone-Erweiterung der spanenden Hintergrundgeschichte um die Meuchelmörder mit übermenschlichen Fähigkeiten. Im folgenden Review zeigen wir euch unter anderem, welche Charaktere im Fokus dieses Titels stehen, welches Kapitel der umfangreichen Serien-Story näher beleuchtet wird und vor allem welche spielerischen Neuerungen zu erwarten sind.

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Ehre, wem Ehre gebührt!

Der Protagonist in Death of the Outsider ist eine Persönlichkeit, die bisher eine untergeordnete Rolle im Dishonored-Universum gespielt hat. Billie Lurk, die Schülerin des Assassinen Daud, ist auf der Suche nach ihrem Meister Daud, der nach den Ereignissen rund um die Intrigen gegen die Kaiserfamilie Kaldwin verschwunden ist. Als Schlüsselfigur einer Verschwörung gegen den Staat ist es nur verständlich, dass er zunächst untertauchen möchte. Jedoch vermutet Billie, dass ihr Lehrer in weitaus größeren Schwierigkeiten steckt als bisher angenommen und ihrer Unterstützung bedarf.

Dishonored Death of the Outsider 2

Die Annahme stellt sich als richtig heraus, denn Daud wird von einem finsteren Kult zu noch unbekannten Zwecken festgehalten. Mit der Unterstützung seines Azubis kommt der Meister jedoch endlich frei und verrät seine aktuelle, persönliche Mission. Sein Ziel ist niemand geringerer als der Outsider. Dieses gottähnliche Wesen markiert Auserwählte mit seinem Zeichen, vergibt somit ungeahnte Kräfte an Individuen, die damit alles Mögliche anstellen können. Eine scheinbare Wohltat stellt sich später vielleicht als die Wurzel eines neuen Übels heraus. Daud selbst ist das beste Beispiel dafür, welche Verderbnis finstere Mächte verleihen können.

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Obwohl Billie selbst ein nicht gerade unbeschriebenes Blatt in Sachen Intrigen, Verrat und Mord an Unschuldigen ist, versteht sie den Standpunkt ihres Lehrmeisters. Sie verspricht, ihm bei seiner selbstgestellten Aufgabe zu helfen, zumal sie noch keine Markierung durch den Outsider besitzt. Stattdessen greift die ehemalige rechte Hand der Assassinen-Bande auf spezielle Artefakte oder – wie ironisch formuliert – auf ihre künstliche Armprothese zurück, um dem mysteriösen Unbekannten immer näher zu kommen. Doch was erwartet sie am Ende ihrer Queste und vor allem wie tötet man einen Gott? Diese Fragen müssen im Laufe des Spiels geklärt werden.

Das Nichts

Ähnlich den Vorgängern steuert der Spieler aus der Ego-Perspektive den Protagonisten, um im einfachsten Fall eine Zielperson sowie deren Bewacher auf dem Weg dorthin zu erlegen. Diebstahl oder Morde ohne Zeugen erfordern jedoch nach wie vor mehr Fingerspitzengefühl und Schleicheinlagen. Zum Glück hat Billie Lurk auch ohne das Mahl des Outsiders ein gut gefülltes Arsenal, mit dem sie ihre Ziele vergleichsweise friedlich oder extrem tödlich erreichen kann.

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Neben dem schon fast obligatorischen Schwert besitzt die Heldin eine sogenannte Voltaikwaffe, die optisch perfekt zum Steam-Punk angehauchten Äußeren des Spiels passt. Befestigt am Handgelenk feuert dieser Schießprügel aus weiter Entfernung Projektile unterschiedlicher Art ab: tödlich oder betäubend. Die thermobarische Überdruckgranate dagegen ist was für Nahkämpfe beziehungsweise, um aus diesen in einem Gegnergetümmel zu entkommen. Die erzeugte Druckwelle hat zunächst keine tödlichen Konsequenzen, doch sie erlaubt es, die generische Verteidigung zu durchbrechen oder schlicht Feinde am Rande eines Abgrunds ins Nirwana zu pusten.

Ein weiteres Gadget, das zunächst relativ harmlos anmutet, ist die Hakenmine. An einem Ort platziert saugt sie Gegner oder Leichen an und somit aus dem Weg. Kombiniert man jedoch gleich zwei davon nebeneinander an Schlüsselstellen wie engen Durchgängen, die von ahnungslosen Truppen gestürmt werden, zerreißen die erzeugten Kräfte alles, was ihnen in die Quere kommt. Erwähnenswert ist zudem ein Talisman, der es Billie erlaubt das Geflüster von Ratten zu verstehen. Einige wichtige Hinweise sollen sich dem sonst unsinnigen Fiepen der Nager entnehmen lassen. Leider kann das Schmuckstück nicht mehr als das.

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Kräftemäßig ist die Attentäterin ebenfalls bestens ausgestattet, auch wenn diese nicht mit einem magischen Mal vergeben worden sind. Dank Platztausch kann Billie je nach Wunsch unsichtbare Marker in der Welt setzen und sich jederzeit dorthin teleportieren, solange diese in einer Sichtlinie liegen. Mit Trugbild werden Gegner getäuscht, indem ihnen eine gestohlene Identität eines bewusstlosen oder Toten Schlüsselcharakters vorgegaukelt wird. Neben simplen Aktionen wie ungehindert an Wachen vorbei zu spazieren, können auch direkte Gespräche mit Feinden geführt werden, um diese beispielsweise gegeneinander auszuspielen. Vor allem dieses Feature erinnert stark an die Fähigkeit Gesicht stehlen aus Game of Thrones, die die Gesichtslosen gegen ihre Opfer einsetzen.

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Vermutlich eine weitere Hommage and den Film Next mit Nicholas Cage ist die Fähigkeit Weitblick. Ähnlich dem Protagonisten des Films kann die Heldin für kurze Zeit in die vor ihr liegende Zukunft blicken. Praktisch erscheint diese Fähigkeit wie ein kurzes Anhalten der Zeit, bei dem man in körperloser Gestalt den Level vor sich erkunden darf. Kombiniert mit Platztausch lassen sich zahlreiche Hindernisse vergleichsweise friedlich umgehen. Hinterlist und Täuschung scheinen die Basis von Death of the Outsider zu bilden. Nur der Schlag des Nichts ist für direkte Konfrontation geeignet. Ähnlich dem Machtstoß aus Star Wars: The Force Unleashed drängt dieser Opponenten zurück – was allerdings auch eine thermobarische Handgranate ebenso gut erledigen könnte.

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Alle diese Möglichkeiten, mit der Umwelt zu interagieren, erlauben es, auf verschieden Art und Weise die gesetzten Missionsziele zu erreichen. Das ist kein Novum, denn auch die anderen Dishonored Spiele boten diese Freiheit. Lediglich neue kombinierte Einflüsse auf die Levelphysik bieten weitere Abwechslung. Die Story ist leider, so interessant sie auch klingen mag, relativ mau umgesetzt worden. Man muss viel mehr lesen als Zwischensequenzen anschauen, zumal die Zusatzaufträge die während der Hauptmission eintrudeln fast gar keine cineastische Untermalung genießen. Immerhin gibt es zwei mögliche Enden, so viel darf man schon verraten. Danach darf man übrigens auch im NewGame Plus-Modus mit alternativen Fähigkeiten experimentieren, die aus den Vorgängern bekannt sein sollten.

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Die Kultisten, Hexen und Mörder

Kenner der vorhergehenden Spiele werden sich sogleich heimisch fühlen, denn an der Steuerung hat sich nichts Wesentliches verändert. Noch immer nutzt man am besten ein Gamepad, um das Geschick der Protagonistin zielgenau zu lenken. Nur so sind die einzelnen Fähigkeiten schnell miteinander kombinierbar. Klar geht es auch, mit Maus und Tastatur zu spielen, doch mit Kontroller geht alles gefühlt einfacher von Hand. Der zeitliche Umfang von Death of the Outsider variiert stark, je nachdem wie viele Nebenmissionen und Geheimnisse, die auf zahlreichen Nebenschauplätzen zu finden sind, aufgesucht werden. Der aktuelle Speedrun-Rekord liegt übrigens knapp unterhalb von 10 Minuten.

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Die grafische Präsentation orientiert sich an den bereits bekannten Dishonored-Spielen sowie zugehörigen Erweiterungen. Wozu das Rad neu erfinden, wenn stattdessen die Cash Cow in Form des Leveleditors weiter gemolken werden kann? Das ist nicht als Kritik zu verstehen, sondern zeigt nur, dass die Entwickler vermutlich ziemlich schnell weitere tolle Produkte von ähnlicher Qualität liefern könnten. Ich persönlich freue mich schon auf den Tag, wenn die komplette Toolbox zur freien Verfügung gestellt wird und unzählige Fans sich damit kreativ austoben können.

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Die gezeigte Mischung aus Steam-Punk und Magie kennt man sonst nur aus der BioShock-Reihe, doch bei Death of the Outsider wirkt sie authentischer. Alle Objekte sind äußerst kunstvoll gestaltet und die Soundkulisse ist wie gewohnt qualitativ hochwertig. Mit Billie Lurk wird eine weitere Persönlichkeit aus Dunwall gekonnt in Szene gesetzt, die eine Umwandlung vom Saulus zum Paulus durchlebt hat. Leider nimmt der Name der Standalone-Erweiterung bereits das Spielende vorweg – eine andere Interpretation gestaltet sich ebenso schwierig wie bei Death of a Salesman (Arthur Miller) – doch vermutlich betreten andere Persönlichkeiten die Bühne, um die Fähigkeiten des Nichts sich anzueignen.

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Fazit

Death of the Outsider ist eine gut gelungene Erweiterung des Dishonored-Universums, die gerne nach allen Vorgängern durchgespielt werden darf. Vorher oder mittendrin würde man die Hintergrundgeschichte schlichtweg nicht verstehen. Die zahlreichen Verweise auf das Schicksal anderer Charaktere oder Nebengeschichten wären bedeutungslos für Erstspieler. Trotzdem lobe ich die Entwickler dafür, dass sie eine Stand-Alone-Erweiterung auf den Markt gebracht haben. So etwas hat man als Spieler schon lange nicht mehr gesehen. Ansonsten ist die Geschichte um Billie Lurks Queste sehr unterhaltsam und rundet die gesamte Story ab. Die Präsentation ist wie gewohnt auf einem hohen Niveau. Vorbesitzern anderer Spielteile spreche ich sofort eine Kaufempfehlung aus, die sie nicht bereuen werden. Erstspieler sollten sich lieber mit den Vorgängern befassen, die aber zum Glück derzeit sehr günstig erworben werden können.

Positiv

  • Stand-Alone-Erweiterung
  • Guter Wiederspielwert dank NewGame Plus
  • Neue Fähigkeiten machen Spaß

Negativ

  • Nichts grundlegend Neues
  • Story enthält zahlreiche Verweise auf Vorgeschichte
  • Für Erstspieler damit ungeeignet
90

Geschrieben von: Witali Blum

Dishonored: Der Tod des Outsiders

Publisher:Bethesda
Entwickler:Arkane Studios
Release Datum:15. September 2017

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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