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Borderlands 3 – Ballern bis zum umfallen

Von Tjark Würstlein am 5. Oktober 2019 in Review

Borderlands ist zurück und mit dem dritten Teil der Hauptreihe ist alles noch größer, farbiger und abgedrehter. Gearbox Software und 2K Games haben erneut ein episches Märchen auf dem Planeten Pandora gesponnen. Dabei sind sich die Macher treu geblieben und haben wieder derben Humor, exotische Landschaften und außergewöhnliche Charaktere an Board.

Auf dem Planeten Pandora hat sich eine neue Gefahr aufgetan. Die Zwillingssirenen Troy und Tyreen habe es geschafft, alle Banditenstämme zu vereinen. Die beiden sind eine Art „Twitch“-Stars, die alle ihrer Aktionen streamen und damit eine große Anzahl an Fans und Anhängern erlangt haben. Tyreen kann mit ihren Sirenen-Kräften anderen Lebewesen ihre Kräfte entziehen. Als es ihr gelingt, unserer altbekannten Kommandeurin der Crimson Raiders Lilith, die Kräfte und auch noch eine Kammer-Karte zu stibitzen, beginnt ein Rennen um die Vorherrschaft der Kammern.

Da wir gerade von einem anderen bekannten, dem Waffenhändler Marcus, angeworben wurden den Raiders beizutreten, erhalten wir die Aufgabe, das Zwillingspaar zu verfolgen und zu verhindern, dass die Macht der Kammern in die falschen Hände gerät. Auf unserer Reise treffen wir viele alte Bekannte, die auch im wortwörtlichen Sinne gealtert sind. Auch die Basis trägt den Namen aus den vorherigen Teilen, selbst wenn es sich diesmal nicht um eine Stadt, sondern um ein Raumschiff handelt. Die Sanctuary wird benötigt, um verschiedenen Planeten und Monde anzufliegen, auf denen Borderlands 3 spielt.

Die Serie ist ihrem Humor weiterhin treu geblieben. Nach derben und dunklen Witzen muss man nicht lange suchen. Teilweise werden einem diese quasi um die Ohren geworfen. So haben sterbende Gegner häufig einen passenden letzten Spruch auf den Lippen.

Das Spiel hat in seinen Spielmechaniken wiedererkennbare Elemente. So gibt es immer noch keinen Fallschaden, was auch des Öfteren im Spiel erwähnt wird. Es gibt Quests, die nur daraus bestehen, dass man irgendwo runterspringen muss und anschließend ist der Questgeber enttäuscht, da man dabei keinen Schaden genommen hat. Der Levelaufbau ist ebenfalls sehr ähnlich geblieben. Zwar gibt es komplett neue thematische Gebiete, aber die Quests spielen sich immer noch in kleineren Arealen mit einem eher vertikalen Design ab.

Die Mobilität der Charaktere wurde deutlich erweitert. Aus dem Sprinten kann nun ein Rutschen ausgeführt werden, das ein schnelles Deckungswechseln in Feuergefechten ermöglicht. Zusätzlich gibt es jetzt die Möglichkeit, an Kanten hochzuklettern. Dabei können sogar recht hohe Vorsprünge erreicht werden. Das erleichtert die Navigation, das Durchqueren der Areale und das Suchen von Loot in den Weiten der Welten ungemein.

Mit dabei ist natürlich auch wieder der Koop-Modus, bei dem bis zu vier Spieler gleichzeitig Ballern und Plündern können. Im Hauptmenü dürfen beim Erstellen einer Mehrspieler-Partie nun verschiedene Gruppenmodi gewählt werden. Dadurch kann zum einen eingestellt werden, wie Loot verteilt wird und wie die Gegnerschwierigkeit berechnet wird. Für die Belohnungsgegenstände kann die bisherige Verteilung beibehalten oder ein an den Charakter angepasster Modus gewählt werden. Das heißt, dass jeder Teilnehmer sein eigenes, seinem Level entsprechendes Loot sieht und es nicht mehr von gierigen Teamkameraden geklaut werden kann. Die Schwierigkeit kann entweder so gewählt werden, dass Spieler mit niedrigerem Level ihre Fähigkeiten skaliert bekommen. Oder dass wie in den bereits erschienenen Teilen, nur das höchste Level zählt und die kleinen und schwachen auf die Hilfe ihrer stärkeren Mitspieler angewiesen sind.

Im allgemeinen Spielverlauf gibt es einige kleinere Neuerungen. Es gibt nun das erste Mal offiziell über eine Milliarde Waffen (und nicht eine Fantasiezahl). Dabei ist jede Waffe zwar einzigartig, aber natürlich trotzdem nur eine Variation eines bestimmten Waffenmodells. So kann es auch schon mal vorkommen, dass eine Waffenkiste dreimal eine Waffe mit gleichem Erscheinungsbild, aber unterschiedlichen Statuswerten enthält. Aber natürlich gibt es hier auch wieder neue, noch ausgefallenere einzigartige Waffen. Um bei dieser gigantischen Zahl an Schießeisen eine einfache Methode zum Vergleich der Stärke zu haben, wurde eine Punktezahl für Ausrüstungsgegenstände eingeführt. So kann man mithilfe einer Zahl die ungefähre Stärke sehen und schon mal gut vorsortieren. Eine größere Neuerung im Bereich der Waffen sind Feuermodi. Manche Waffen haben jetzt verschiedene Arten, um Schaden zuzufügen. Das reicht von einer verminderten oder erhöhten Anzahl von Schuss pro Sekunde bis zu komplett anderen Schussarten. Ein Revolver kann dann auch mal kleine Raketen schießen. Zusätzlich zu den Variationen der Waffen gibt es auch in den Gegnermodellen mehr Unterschiede. In Borderlands 3 sieht nicht mehr jeder Psycho gleich aus, sondern kommt mit mehreren verschiedenen Charaktermodellen daher.

Die Anzahl der spielbaren Klassen hat sich nicht verändert, die Anzahl der einsetzbaren Aktionsfähigkeiten allerdings schon. Jeder der vier Charaktere hat weiterhin drei Fähigkeitenbäume, aber anders als bisher hat jeder der Äste einen eigenen Actionskill. Zusätzlich gibt es auch Hilfsfertigkeiten, die durch das Investieren von Punkten in bestimmten Zweigen freigeschaltet werden. Meist beziehen sich die Hilfsfertigkeiten auf einen bestimmten Hauptskill, können aber auch unabhängig davon angelegt werden. Dies ist interessant, da sich die Fähigkeiten, sofern einmalig freigeschaltet, jederzeit wechseln lassen. Dadurch ist auch im Feuergefecht eine kurzfristige Reaktion auf verschiedene Gegner und Situationen möglich. Im späteren Spielverlauf wurde auch ein neuer Spielmodus integriert. Es handelt sich hierbei um einen Objective-Rush-Modus, bei dem man sich von Areal zu Areal durchkämpfen muss. Je nachdem, in welcher Zeit und mit wie vielen Nebenaufgaben der Modus abgeschlossen wurde, gibt es unterschiedlich gute Belohnungen. Dieser Modi ist neben dem bereits bekannten Überlebensmodus vorwiegend dazu gedacht erfahrene Kammer-Jäger herauszufordern und mit entsprechendem Loot zu versorgen.

Die Grafik ist bei dem durch Borderlands geprägten, sehr markanten comichaften Cell-Shading-Stil geblieben. Das heißt aber nicht, dass sich nichts getan hätte. Effekte wie Rauch, Feuer oder Explosionen sehen besser und bombastischer aus als jemals zuvor. Zudem wurde das komplette Interface überarbeitet und fühlt sich nun leichter, flüssiger und dynamischer an. Es sind zwar noch fast dieselben Elemente wie vorher zu sehen, aber an anderen Positionen. Die Einführung von neuen Mechaniken, wie zum Beispiel den Feuermodi hat auch zu Folge, dass eben auch neue Elemente dargestellt werden müssen. Kleine Übergangsanimationen tragen zu einem runderen Gefühl innerhalb der Menü- und Inventarführung bei. Leider hat diese Neuinterpretation auch zur Folge, dass die Minikarte unübersichtlicher geworden ist. In dem begrenzten Platz in der Ecke des Bildschirms werden nun auch mehrere Ebenen dargestellt, was die Navigation nicht unbedingt erleichtert. Die Animationen der Lebewesen wurden verbessert, sehen aber teilweise immer noch steif und asynchron aus.

Fazit

Borderlands 3 bietet genau das, was man von einem weiteren Teil der Serie erwartet. Es ist immer noch übertrieben und abgefahren, seinem Humor treu geblieben und wartet hier und da mit neuen Ideen auf. Es macht nicht vieles neu, aber da wo es sich erneuert, da macht es das auch gut. Es ist aber auch der bisher kürzeste Teil der Hauptreihe von Borderlands. Bereits lange Zeit vor Release sorgte der Titel für Diskussionen, da er zunächst exklusiv im Epic Games Store erhältlich ist.

 

Positiv

  • Mehrere Welten
  • Kruder Humor
  • Gigantische Waffenauswahl

Negativ

  • Epic Exklusiv
  • Verbindungsabbrüche
90

Geschrieben von: Tjark Würstlein

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

Borderlands 3

Publisher:2K Games
Entwickler:Gearbox Software
Release Datum:13. September 2019

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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