Das lange Warten hat ein Ende. EA und DICE veröffentlichen mit Firestorm, entwickelt von Criterion, den Battle Royale-Modus von Battlefield V. Ob sich das lange Warten gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Testbericht aus der Flammenhölle.
Den Battle Royale-Modus Firestorm findet ihr ganz normal über das Hauptmenü von Battlefield V im Multiplayer-Bereich. Eine kostenlose oder vergünstigte Standalone-Version gibt es nicht und ist seitens EA auch nicht geplant. Wer also mit in die Flammenhölle möchte, wird sich gezwungenermaßen die Vollversion von Battlefield V kaufen müssen.
Bei Firestorm kann zwischen Solo- und Truppmodus gewählt werden. Auch wenn die Modi eigentlich selbsterklärend sind, gibt es etwas zu beachten. Klar im Solomodus tritt der Spieler gegen 63 andere an und versucht bis zum Ende zu überleben. Im Truppmodus kann der Truppführer aber die Größe bestimmen. Eigentlich sind 16 Teams a 4 Spieler angedacht. Bricht man die Mitspielersuche als Truppführer aber ab, so wird das Spiel gestartet. Somit kann man etwas steuern, ob man nun mit keinem, einem oder drei Kameraden ins Gefecht zieht.
Es ist natürlich immer sinnvoller mit einem vollen Squad zu agieren, als sich immer gegen eine Übermacht zu stellen. Aber man kann somit beeinflussen, ob man nur mit seinen Freunden spielen möchte.
Ist ein Server gefunden, darf die Klasse ausgewählt werden. Wie in den anderen Modi stehen hier zwar Sturmsoldat, Sanitäter, Versorger und Aufklärer zur Auswahl, allerdings legt man hier lediglich das visuelle Erscheinungsbild fest. Auswirkungen auf das Gameplay, von der Tarnung abgesehen, hat dies aber nicht.
Man erkennt recht schnell, dass DICE und Criterion sich sehr an PLAYERUNKOWN’S BATTLEGROUNDS orientiert haben. Bevor die Runde startet, sammelt man sich in einem Hangar und kann ohne Schaden zu nehmen oder zu verteilen kämpfen bis der Countdown heruntergezählt hat, bei stimmungsvollem rotem Licht die Hangartore sich öffnen und die Runde beginnt.
Aus dem Flugzeug gilt es nun die perfekte Landezone zu finden. Bei unserem Test war nur eine Karte vorhanden. Auf dieser großen Karte war immer ein anderer Bereich spielbar. Somit muss man seine Taktik stets anpassen und auf das Absprungverhalten der Gegner anpassen. Im Trupp kann man verschieden Punkte auf der Karte markieren. Anders als zum Beispiel in Apex muss aber jeder Spieler selbst abspringen und zum Ziel fliegen. Einen Gruppenflug gibt es leider nicht, hier hat man sich erneut an PLAYERUNKOWN’S BATTLEGROUNDS orientiert.
Unten angekommen beginnt der Countdown. Nach Ablauf verkleinert sich der sichere Bereich auf der Karte und die Feuerwand . Dies passiert solange, bis nur noch ein winziger Bereich übrig ist. Wird man von der Feuerwand eingeholt, beginnt man zu verbrennen, kann aber den sicheren Rand noch erreichen, sollte man bei voller Gesundheit sein und fix die Beine in die Hand nehmen. Wie üblich startet man, abgesehen von einem Messer, ganz ohne Waffen und muss diese zunächst finden. Jeder Spieler kann zwei Hauptwaffen und eine Nebenwaffe tragen. Zur Waffe muss auch, anders als in den anderen Battlefield V Spielmodi, die passende Munition eingesammelt werden. Im Inventar kann man nicht benötigte Gegenstände wieder fallen lassen, um sich selbst Platz zu schaffen oder um mit den Kameraden zu teilen.
Waffen gibt es in drei Qualitätsstufen: Grün, blau und lila. Wobei lila die epischen Waffen darstellen, samt Visier und Magazin. Genau! Visiere und andere Aufsätze müssen nicht lästig gesucht werden. Aber Battlefield wäre nicht Battlefield, wenn es nicht auch Panzer und andere Fahrzeuge gäbe. Schweres Material steht in Bunkern wie diesem.
Nachdem man die Bunkertore lautstark und leider auch sehr weitläufig hörbar langsam aufgekurbelt hat, erwartet den Spieler eine stählerne Belohnung. Damit die Panzer nicht zu stark sind, verfügen sie nur über begrenzten Treibstoff und Munition. Im Bunker befindet sich meistens auch der ein oder andere Kanister für die Betankung. Dadurch sind sie in Sachen Gameplay zwar sehr stark und die Mühe der Beschaffung wert, aber nicht viel zu überlegen, sodass sie unfair wären. Normale leichtgepanzerte- und zivile Fahrzeuge finden sich über die ganze Karte verstreut in Siedlungen. Auf der Flucht vor der Feuerwand verführt ihre Geschwindigkeit den Spieler dazu, die Unauffälligkeit aufzugeben.
Bessere Ausrüstung wie Körperpanzerung, Waffen, Granaten und andere Spielzeuge findet man in Kisten oder wie hier in Tresoren. Diese stehen meistens in Kellern von Kirchen und eben in den Bunkern. Von Zeit zu Zeit können Spieler auch Ballons einnehmen. Wie im Conquest-Modus läuft eine Eroberung ab. Ist diese abgeschlossen, öffnen sich Nachschubbehälter mit starken Waffen. Der Nachteil, andere Spieler sehen auf der Karte wo diese Punkte sind und ob sie gerade eingenommen werden. Die Entwickler schaffen dadurch ein sehr kniffliges, mit vielen Risiken verbundenes Belohnungssystem. Die Runden laufen recht zügig ab und der Frustfaktor ist wesentlich geringer als wir das in PLAYERUNKOWN’S BATTLEGROUNDS oder auch in Fortnite erfahren müssen.
Das Inventar hat der Spieler immer gut im Blick und sieht jederzeit, was er mit sich herumschleppt. Dadurch ist schnell zu erkennen, ob man unbrauchbare Munition bei sich trägt. Das ist wesentlich cleverer als bei der Konkurrenz gelöst. Mit einem einfachen Druck auf Tab und dann Auswahl mit der Rechten Maustaste lässt man für seine Kameraden Gegenstände wie zum Beispiel Verbandsmaterial fallen. Sollte ein Kamerad vom Gegner ausgenockt worden sein, kann man ihn wiederbeleben. Natürlich wird unser Feind versuchen, unseren Freund vollends auszuschalten. Allerdings ist dieser nicht wehrlos. Er kann noch in Deckung kriechen und sich mit einer Pistole, sofern er eine eingesammelt hatte, wehren.
Im finalen Kreis sind Panzer nur bedingt ein Segen. Alle Spieler werden zunächst uns im Stahlmonster ausschalten wollen und jeder Panzer verträgt nur einige direkte Treffer. In der Feuerwand ist es fast unmöglich Gegner zu erkennen, allerdings sieht man aus der Feuerwand heraus einen Tick besser. Also kann man diese geschickt als taktisches Element einsetzen. Da haben DICE und Criterion ein weiteres Element, mit Blick auf die Konkurrenz von APEX, Fortnite und PLAYERUNKOWN‘S BATTLEGROUNDS geschickt verbessert.
Fazit
EA und DICE gehen mit Firestorm einen anderen Weg als die Konkurrenz. Den AAA-Battle Royale-Modus bekommt man nur mit dem Hauptspiel, während die Konkurrenz, abgesehen von PLAYERUNKOWN‘S BATTLEGROUNDS kostenlos ist. Die Entwickler haben das Rad nicht neu erfunden und ziemlich offensichtlich die Konkurrenz kopiert. Aber auch das will gekonnt sein und DICE kann es in Zusammenarbeit mit Criterion offensichtlich. Mit den guten Waffenhandling, dem sehr ausgewogenem Gameplay mit Fahrzeugen und den vielen kleinen Extras hat man hier einen der besten Battle Royale-Shooter auf den Markt gebracht. Die Grafik ist bombastisch, die Feuerwand ist schon visuell eine beeindruckende Gefahr. Wer Battlefield V besitzt, sollte sich den neuen Modus auf jeden Fall anschauen es lohnt sich. Für alle anderen ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen, sich über einen Kauf von BF V Gedanken zu machen. Der einzige richtige Kritikpunkt in Richtung EA ist, warum dieser Modus erst jetzt kommt, nachdem die Battlefield-Community ewig auf neuen Inhalt warten musste und dem Shooter schon langsam den Rücken zugekehrt hat.
Positiv
- Fahrzeuge sehr ausgewogen
- Die Feuerwand sieht klasse aus
- Gut kopiert anstatt schlecht erfunden
- Viele clevere Gamemechaniken
Negativ
- Keine Auskopplung vom Hauptspiel
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