Die fünfte und letzte Episode von Telltales zweiter Batman-Staffel hört auf den Namen „Wer zuletzt lacht“. Wie uns das Finale gefallen hat, zeigen wir euch in unserem Test.
Freundschaften zerbrechen
Je nachdem, wie wir uns in der vierten Episode entschieden haben, ist unser Verhältnis zum künftigen Joker John mitunter etwas angespannt. So ist es auch in unserem Fall, denn wir haben ihm nicht geglaubt, als er uns weißmachen wollte, dass es sich um Notwehr gehandelt hatte, als er in der letzten Folge zwei Agenten tötete. Unsere Entscheidung war natürlich nicht sonderlich zuträglich für unsere Freundschaft mit John, der diese per Smartphone als beendet erklärt. Einen kleinen Vorgeschmack auf den neuen John bekommen wir kurze Zeit später, als Batman zu einem Tatort gerufen wird. Dort finden wir Detektive Bullock vor, mit Nägeln, die seine Hand durchbohren, an der Wand eines Transporters befestigt. Offenbar hat der Joker etwas in seinen Bauch hinein operiert, denn dort erkennen wir eine zur Grimasse geformte Narbe. Mithilfe von Batmans Technologie, die wir zur Untersuchung einsetzen können, finden wir schnell heraus, dass es keine Bombe, sondern lediglich ein Scherzartikel ist, der kurz darauf vom dunklen Ritter entfernt wird, um Harvey Bullock zu retten. Wir erfahren von Harvey, dass er John und dessen Gang verfolgt hat, als sie eine Waffenlieferung abgeholt haben. Die Spur der Waffen führt Bruce wenig später an einen Ort, der ihm alles andere als fremd ist, nämlich direkt zu Wayne Enterprises. Nun muss er schnellstmöglich herausfinden, wie tief seine eigene Firma in die kriminellen Handlungen verstrickt ist, um John und Harley Quinn ein für alle Mal das Handwerk zu legen, bevor diese ein tödliches Virus auf die Stadt loslassen.
Die Verwandlung ist abgeschlossen
In der fünften Episode läuft Telltale zur Höchstform auf und offenbart uns endlich das, worauf wir schon die gesamte Staffel warten: Johns Verwandlung zum einzig wahren Gegenspieler des dunklen Ritters. Der Joker präsentiert sich als herrlich abgedreht und hat dabei die Naivität, die den Charakter John Doe bisher ausgemacht hat, komplett abgelegt. Endlich ist er der skrupellose Wahnsinnige, den wir uns gewünscht haben und plötzlich wirkt Harley, die die ganze Zeit die Fäden in der Hand hatte, fast harmlos. Auch das Tempo zieht am Ende noch einmal richtig an, sodass die letzte Folge wirklich wie im Flug verging. Selbstverständlich warten auch wieder einige Quick-Time-Events auf uns, wie zum Beispiel der hervorragend inszenierte Überfall von Joker und Harley im Wayne Enterprises Gebäude. Aber auch die innovativen Horrorelemente sind bemerkenswert, die zum Einsatz kommen, wenn Bruce, benommen von einem heftigen Schlag auf den Kopf, durch das mit Giftgas verseuchte Büro seiner Firma wankt und dabei über unzählige Leichen seiner Angestellten stolpert. Telltale präsentiert sich im Finale der Staffel als überraschend experimentierfreudig und die Rechnung geht absolut auf.
Fazit:
Das Finale der zweiten Staffel startet ohne große Umwege und nimmt uns ab der ersten Sekunde mit. Der brillante Joker, die düstere Grundstimmung, aber auch das hohe Tempo und innovative Elemente wie der erwähnte Grusel-Abschnitt machen Episode 5 zur perfekten Kirsche des ohnehin schon sehr schmackhaften Törtchens, das uns Telltale in den ersten vier Folgen präsentiert hat. Ich hoffe inständig, dass weitere Telltale-Folgen vom Niveau dieses Staffelfinales folgen werden, denn auf diese Art und Weise macht das moderne Adventure-Genre richtig Spaß.
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