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Sniper Elite 4: Mit einem Scharfschützen nach Italien

Von Daniel Walter am 17. Februar 2017 in Review

„Sniper Elite 4“ nimmt uns mit nach Italien zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Wir schlüpfen in die Rolle eines amerikanischen Soldaten und bekommen es mit allerhand Nazis zu tun, die wir in taktischen Missionen möglichst unauffällig ausschalten müssen, um unser jeweiliges Ziel zu erreichen. Wie sich der Third-Person Taktikshooter aus dem Hause Rebellion im Test schlägt, erfahrt Ihr in unserem Review.

Spielmodi für jeden Geschmack

Nach dem Start des Spiels stehen uns zahlreiche Spielmodi zur Wahl, die für jeden das Richtige bereithalten sollten. Neben der Kampagne können wir im Singleplayer außerdem einen Überlebensmodus spielen, bei dem wir es mit mehreren Wellen an Gegnern zu tun bekommen, die wir in verschiedenen Arenen besiegen müssen. Der Storymodus sowie der Überlebensmodus können auch kooperativ mit einem Online-Mitspieler bestritten werden, ebenso wie diverse Scharfschützen- und Aufklärer-Missionen.

Auch in Sachen Multiplayer bietet uns Sniper-Elite 4 eine große Auswahl an Spielvarianten. Hier erwarten uns beispielsweise Klassiker wie das Deathmatch oder das Team-Deathmatch, bei denen es darum geht, alleine oder im Team möglichst viele Kills zu erzielen. Der Modus „Kein Überqueren“ ist hingegen eine Abwandlung des Team Deatchmatches, bei dem beide Parteien von einem unüberwindbaren Hindernis getrennt werden und sich daher aus der Ferne ausschalten müssen. Scharfschützen kommen außerdem bei der Einzel- oder Teamvariante von „König der Entfernung“ auf ihre Kosten. Hier geht es darum, die Feine aus möglichst großer Entfernung auszuschalten. Die Distanzen der einzelnen Schüsse werden am Ende addiert und das Team beziehungsweise der Spieler mit der höchsten Gesamtentfernung gewinnt. Komplettiert wird der Multiplayer-Modus durch die Spielvariante „Kontrolle“. Hier werden überall in der Spielwelt Funkgeräte abgeworfen, die die Teams suchen und verteidigen müssen, bis sie die Kontrolle darüber erlangt haben.

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Zerstört die Wunderwaffe der Nazis

Die Story des Spiels startet auf der italienischen Insel San Celini im Jahr 1943. Die Amerikaner haben Informationen darüber erhalten, dass die Nazis über eine neue, gefährliche Wunderwaffe verfügen. Die neuartige Rakete, die von einem Flugzeug aus ferngesteuert und auf jedes beliebige Ziel gelenkt werden kann, ist äußerst präzise und stellt gerade für die Schiffe der Alliierten eine große Gefahr dar. Wie gefährlich die Waffe wirklich ist, mussten die Amerikaner bereits am eigenen Leib erfahren, als eines Ihrer verbündeten Schiffe beim Sammeln von Informationen über die neue Bedrohung von selbiger vernichtet wurde.

Nun wollen die amerikanischen Truppen schnellstmöglich herausfinden, was die Nazis geplant haben. Um einen ersten Schritt in Richtung dieser Informationen zu gehen, haben es die Amerikaner auf den General der deutschen Luftwaffe abgesehen, der sich zur Zeit auf besagter Insel in Italien aufhält. Während unserer ersten Mission ist es unsere Aufgabe, eben diesen General mitsamt seiner hochrangigen Offiziere auszuschalten und außerdem weitere Details über die tödliche Waffe der Deutschen in Erfahrung zu bringen. Ob es den US-Streitkräften gelingt, den Plan der Nazis zu durchkreuzen und die Waffe rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, erfahren wir im Laufe der Storymissionen, die nach erfolgreichem Abschluss auch noch einmal einzeln gespielt werden können.

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Schusswaffen, Granaten und ein Feldstecher

Die Kampagne kann in vier Schwierigkeitsstufen gespielt werden, von „leicht“ und „normal“ bis hin zu „schwer“ und „hardcore“, sodass jeder die passende Einstellung für die eigenen Fähigkeiten wählen kann. Wenn ihr im Spielverlauf merkt, dass der gewählte Schwierigkeitsgrad nicht passt, könnt ihr diesen jederzeit über das Menü wieder ändern.

Vor jeder Mission haben wir die Möglichkeit, unsere Ausrüstung zu wählen, von den primären und sekundären Schusswaffen über Granaten bis hin zu nützlichen Items wie Verbandszeug. Im Laufe des Spiels lassen sich weitere Waffen freischalten oder die vorhandenen durch Upgrades verbessern. Zu den Waffentypen, die uns zur Verfügung stehen, zählen neben dem obligatorischen Scharfschützengewehr auch MGs sowie kompakte Pistolen. Letztere kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn uns einmal die Munition für die Hauptwaffen ausgeht. Die verfügbaren Waffen können entweder über das Mausrad durchgeschaltet oder über das Waffenrad direkt angewählt werden. Damit wir unterwegs nicht Gefahr laufen, ohne Munition vor einem Gegner zu stehen, sollten wir stets die Leichen der getöteten Feinde durchsuchen und dadurch unsere Vorräte auffüllen. Es ist außerdem möglich, unsere eigenen Waffen gegen die der toten Soldaten zu tauschen und so während einer Mission mehrere Varianten auszuprobieren. Damit wir genau wissen, ob sich ein Tausch auch lohnt, werden uns beim Betrachten einer am Boden liegenden Schusswaffe die genauen technischen Details eingeblendet.

Ergänzend zu den Waffen können wir während unserer Einsätze auf verschiedene nützliche Gegenstände zurückgreifen. So bietet uns die detaillierte Karte die Chance, den genauen Standort der Missionsziele sowie unsere aktuelle Entfernung vom jeweiligen Ziel abzulesen. Wenn wir näher heranzoomen ist es zudem möglich, die Skizzen von Straßen und Häusern zu erkennen und so ein taktisches Vorgehen zu planen. Ein weiterer hilfreicher Gegenstand ist unser Feldstecher, mit dem wir nicht nur unsere Umgebung genau beobachten können. Er hält zudem eine Markierungsfunktion für uns bereit, mit der erspähte Gegner dauerhaft mit einem Symbol hervorgehoben werden können, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Dies ist gerade dann, wenn sich uns mehrere Feinde auf einmal näheren, eine sehr nützliche Funktion, die uns dabei hilft, nicht hinterrücks von einem Soldaten überrascht zu werden.

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Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wie der Name des Spiels schon verrät, sollten wir stets versuchen, unsere Gegner aus der Distanz auszuschalten und dabei nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Um dies zu gewährleisten empfiehlt es sich, stets einen geschützten Standort zu suchen, bevor wir uns ans Anvisieren und Eliminieren der Feine machen. Gerade erhöhte Gebäude wie Türme bieten eine hervorragende Übersicht über das Gelände und sind daher der perfekte Ort, um in aller Ruhe die Umgebung auszukundschaften und die Feinde zu markieren und zu vernichten. Wenn einmal kein erhöhter Standort in der Nähe ist, bieten auch schattige Plätze sowie hohes Blattwerk einen gewissen Schutz, gerade dann, wenn wir in der Bauchlage unterwegs sind.

Außerdem sollten wir stets darauf achten, nicht allzu oft von derselben Position aus anzugreifen, da die Gegner sonst in der Lage sind, unseren Aufenthaltsort herauszufinden und uns dort anzugreifen. Falls sie uns einmal entdeckt haben, sehen wir anhand einer roten Silhouette unsere letzte bekannte Position. Dies bietet uns die Möglichkeit, uns in ein Versteck zurückzuziehen und von dort aus unseren ehemaligen Standort im Auge zu behalten, um mögliche Angreifer aus der Distanz zu eliminieren. Wenn es nur wenige Gegner sind, die sich auf die Suche nach uns gemacht haben, können wir außerdem auf den unauffälligeren Nahkampf mit dem Messer zurückgreifen, um zusätzliche Aufmerksamkeit zu vermeiden.

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Authentische Sniper-Optionen und brutale Kill-Cams

Beim Anvisieren eines Gegners mit dem Scharfschützengewehr sind jegliche Bewegungen hinderlich. Da die Atmung unseres Soldaten aber ständig für eine gewisse Unruhe sorgt, ist es glücklicherweise möglich, für eine kurze Zeit die Luft anzuhalten. Auf diese Weise lässt sich der Kopf des Ziels sehr gut ins Visier nehmen, was einen sauberen Kill ohne unnötige Zusatzschüsse sicherstellt. Gelingt uns ein spektakulärer Schuss können wir uns zudem auf eine der berüchtigten Kill-Cams freuen, die uns mittels Röntgenblick genau zeigen, welche Organe des Feindes von der Kugel zerfetzt werden. Die gewählte Darstellung ist zwar sehr brutal, sie ist aber dennoch ein Alleinstellungsmerkmal der Sniper-Elite-Reihe und übt daher auch eine gewisse Faszination aus.

Atmosphärische Umgebung, maskenhafte Gesichter und amerikanischer Pathos

Grafisch überzeugt „Sniper Elite 4“ von der ersten Sekunde an. Gerade in landschaftlicher Hinsicht wurde hier sehr detailliert gearbeitet, zum Beispiel im Hinblick auf Lichteffekte, Wassereffekte oder Schatten. Auch die Bewegungen der Soldaten sehen gut aus und sorgen für ein realistisches Spielgefühl. Deren Gesichter wirken hingegen oftmals etwas bewegungsarm und leblos, was sie etwas puppenhaft wirken lässt.

Das Spiel wurde vollständig auf Deutsch synchronisiert und zudem mit einem deutschen Untertitel versehen, sodass man auch wirklich kein Detail der Story verpasst. Die Stimme des amerikanischen Soldaten wirkt dabei meist etwas überambitioniert und übertrieben pathetisch, gerade innerhalb der Sequenzen. Da diese allerdings recht kurz gehalten sind, kann man diesen Punkt ganz gut ausblenden. Musikalisch setzt das Spiel auf orchestrale, militärisch angehauchte Musik, die den amerikanischen Pathos des Sprechers noch zusätzlich unterstreicht. Dennoch passt die Musik gut zu den gezeigten Szenen und sorgt für eine passende Grundstimmung. Die Sounds wirken zudem sehr vielschichtig und professionell, was den guten optischen Eindruck des Titels noch zusätzlich betont.

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Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass „Sniper Elite 4“ ein solider Third-Person-Shooter ist, der vor allem mit detailreichen und atmosphärischen Welten punkten kann. Auch die Scharfschützen-Optionen wie was Markieren der Gegner oder die Möglichkeit des Luft Anhaltens sind sehr gut umgesetzt und ermöglichen eine unauffällige, taktische Vorgehensweise. Die brutalen Kill-Cams sind dagegen sicherlich nichts für jeden Geschmack, sie üben aber dennoch eine gewisse Faszination aus und sind ein nettes Gimmick. Die Steuerung des Titels präsentiert sich hingegen immer wieder als etwas unrund und hakelig, gerade, wenn es um die Bewegung des Soldaten während des Sprintens geht. Dies sorgt in der einen oder anderen Situation gerne einmal für Verwirrung und ein unnötiges Gefahrenpotenzial. Darüber hinaus ist auch der amerikanische Pathos des Spiels von Beginn an einfach zu präsent, sowohl in den Sequenzen als auch in der musikalischen Untermalung. Wer damit ein Problem hat, wird sich mit dem Shooter wahrscheinlich etwas schwer tun.

Genre-Fans finden in „Sniper Elite 4“ dennoch einen gelungenen und kurzweiligen Titel, der viele taktische Möglichkeiten bietet und zusätzlich auch zahlreiche Multiplayer-Spielmodi bereithält. So hinterlässt das Spiel, wenn auch nicht in allen Belangen, dennoch einen guten Gesamteindruck.

Positiv

  • Atmosphärische Spielwelt
  • Taktisches Vorgehen möglich
  • Gelungene Scharfschützen-Optionen wie das Luft Anhalten
  • Kill-Cams

Negativ

  • Klischeehafte Story
  • Allgegenwärtiger amerikanischer Pathos
  • Teils unrunde Steuerung
  • Leblose Gesichter
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Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Sniper Elite 4

Publisher:Rebellion
Entwickler:Rebellion
Release Datum:13.02.2017
Kurzbeschreibung:Der Shooter "Sniper Elite 4" von Rebellion nimmt uns mit nach Italien zur Zeit des zweiten Weltkriegs.

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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