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RiME – eine berührende Reise

Von Alex Krause am 5. März 2018 in Review

In bester Tradition von Indie-Perlen wie Journey, Ico oder Abzû stellen wir Euch heute das Adventure RiME vor, welches im Mai 2017 für PS 4, Xbox One und PC und jüngst auch auf der Switch veröffentlicht wurde. Wir zeigen Euch in unserem Test, warum Ihr das Spiel des spanischen Entwicklers Tequila Works auf keinen Fall verpassen solltet.

Willkommen am Traumstrand

Die Ausgangssituation von RiME ist schnell erzählt. Man erwacht als namenloser Junge am Sandstrand einer Insel, offenbar angespült nach einem Schiffbruch. Außer Flora und Fauna ist zunächst niemand zu sehen. Und so macht sich der Junge auf, die Insel zu erkunden. Dabei stößt er recht früh im Spiel auf einen riesigen runden Turm am anderen Ende der Insel. Das Ziel der Reise scheint also zunächst klar zu sein.

Am Turm angekommen wechselt der Junge über ein Portal in einen weiteren Bereich, den es zu erkunden gilt. Insgesamt gibt es einige extrem unterschiedliche Bereiche, die alle über ein eigenes Motto verfügen. Allesamt sind liebevoll gestaltet und laden zum Erkunden ein.

Leider sind die späteren Levelbereiche nicht mehr so weitläufig wie die wunderschöne Insel zu Beginn. Storytechnisch macht dies aber absolut Sinn. Denn es werden auch ernstere Themen wie Angst, Verlust und Trauer behandelt.

Obwohl das Spiel komplett auf eine Sprachausgabe verzichtet, zieht die Geschichte den Spieler nach und nach in seinen Bann. Der Junge kann zwar auf Knopfdruck je nach Situation rufen, lachen oder auch weinen, viel mehr bringt er aber nicht über die Lippen. Das ist aber auch gar nicht nötig, da es den Entwicklern gelingt, nur mit Mimik und Gestik des Jungen sofort klarzumachen, wie er sich gerade fühlt. Freut sich der Junge, dann freuen wir uns auch. Wenn der Junge schluchzt, dann fühlt man sich unwillkürlich auch sehr schlecht und möchte ihm nur allzu gerne helfen.

Einen großen Teil zur tollen Atmosphäre trägt die herausragende Musik bei, die sich ganz klar an Journey orientiert. Und das ist ja nicht die schlechteste Inspirationsquelle. Der Soundtrack ist mal ruhig im Hintergrund, mal episch, mal fesselnd. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig eine gute Musikuntermalung auch bei Videospielen ist.

Im Laufe der 5-7 -stündigen Geschichte werden einige Fragen aufgeworfen und es bleibt auch etwas Raum für Interpretation. Das Ende an sich ist emotional fordernd und hat uns zutiefst bewegt.

Ein Anfangsbereich zum Niederknien

RiME erstrahlt in einem sehr stimmigen Celshading-Look und sieht gerade im ersten Bereich einfach nur fantastisch aus. Ein hinreißendes Beleuchtungssystem inklusive dynamischem Tag / Nacht-Wechsel sorgt für so manches Postkartenpanorama. Der Screenshot-Modus der PS 4 läuft bei diesem Spiel definitiv auf Hochtouren.

Die Spielwelt ist stimmig und zunächst voller Leben. Doch je weiter man kommt, desto trister wird die Spielwelt und desto lebloser die Umgebungen. Wie gesagt macht dies storytechnisch absolut Sinn, doch um mit der Grafik anzugeben, sollte man definitiv nur den ersten Bereich vorführen. Davon abschrecken lassen sollte man sich aber definitiv nicht, doch es ist erwähnenswert.

Die Animationen der Spielfigur und aller anderen beteiligten Wesen sind gelungen und gehen für ein Spiel dieser Art absolut in Ordnung.

Leider wird das zunächst überragende grafische Gesamtbild durch ab und an nachladende Texturen getrübt, die aber nicht weiter stören. Weitaus schwerer wiegen die kleineren Ruckler, die im normalen Spielbetrieb leider recht häufig vorkommen. Unschön, da sie die Immersion im Spiel stören.

Uncharted light

Wie gesagt liegt das Hauptaugenmerk auf der Erkundung der Spielwelt. Immer wieder findet man dabei kleinere Sammelgegenstände, die aber nur der Vollständigkeit halber gesammelt werden können. Hat man sich einmal verlaufen, so hilft dem Spieler schon recht früh im Spiel ein kleiner Fuchs. Der knuffige Begleiter zeigt den Weg, wenn man mal nicht so recht weiß, wo es nun weitergeht.

Sein Bellen hilft dabei auch bei der Orientierung, denn RiME verzichtet nahezu komplett auf ein HUD. Lediglich manche Aktionsmöglichkeiten wie Springen oder Greifen werden mit einer kurzen Einblendung kenntlich gemacht. Der Fokus des Spiels liegt dabei vor allem auf der Erkundung und Klettereinlagen. Dabei gilt es nebenher Rätsel zu lösen. Da wollen Schlüssel gesucht, im Weg stehende Wildschweine gefüttert oder Blöcke verschoben werden. Manchmal kann man sogar über einen Schalter am Boden Sonne und Mond beeinflussen und damit Schattenrätsel lösen. Auch das richtige Kombinieren von Schaltern gehört dazu. Das Rätseldesign ist dabei aber nie zu kompliziert. Mit etwas herum probieren kann man auch später im Spiel bei ausladenderen Rätseln jede Kopfnuss lösen. Zudem gibt es Hinweise in Form von Glühwürmchen, die Objekte hervorheben, an denen man interagieren kann.

Gekämpft wird in RiME nie. Kommt es zu einem Feindkontakt, zum Beispiel recht früh im Spiel gegen einen übergroßen Greifvogel, dann hilft nur wegrennen oder verstecken. Sich wehren ist nicht möglich. Dies macht aber auch Sinn, da man ja nur einen kleinen Jungen steuert, keinen ausgebildeten Krieger. RiME ist dennoch selten hektisch, sondern meist herrlich unkompliziert. Der Fokus liegt hier nicht auf knackigen Kopfnüssen oder schwierigen Sprungpassagen, sondern auf der Erkundung der Spielwelt und der bewegenden Geschichte.

Fazit

Videospiele sind Kunstwerke. Das beweisen Spiele wie Journey, Ico oder Abzû. RiME reiht sich nahtlos in diese Liste ein. Ein wunderschönes Adventure mit herausragender Musikuntermalung, sehr stimmiger Grafik und  einem eingängigen Gameplay. Da es bereits im Mai 2017 erschien, ist es mittlerweile für kleines Geld zu haben. Und das sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen!

Positiv

  • Sehr stimmiges Gesamtbild
  • Gerade zu Beginn malerische Optik
  • Herausragender Soundtrack
  • Berührende Geschichte

Negativ

  • Kleinere Ruckler, die aber leider recht häufig auftreten
  • Leichte Längen im zweiten Spieldrittel
  • Spätere Level grafisch nicht mehr ganz so brillant
88
Alex Krause

Geschrieben von: Alex Krause

RiME

Publisher:Grey Box
Entwickler:Tequila Works
Release Datum:26. Mai 2017 PC, PS4, Xbox One | 17. November 2017 Switch
Kurzbeschreibung:Im Puzzle-Abenteuer RiME entdeckt ihr die Geheimnisse einer mysteriösen Insel.

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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