Playstation VR Mega Test – Zocken bis die Brille raucht

Von Dominik Probst am 6. März 2019 in Review

Einige der VR-Spiele, die wir euch nachfolgend vorstellen, sind schon eine Zeit auf dem Markt. Um euch einen umfassenden Überblick darüber zu ermöglichen, welche Genres mittlerweile im VR-Bereich bedient werden, müssen wir aber auch die etwas älteren Vertreter mit einbeziehen. Aufgrund der großen Menge an Spielen, die in diesem Test-Special beleuchtet werden, haben wir die Arbeit auf zwei Redakteure aufgeteilt. Das Fazit verrät euch immer, wer den jeweiligen Titel getestet hat.

Folgende Titel haben wir für euch getestet:

 

Arizona Sunshine

In Arizona Sunshine nehmen wir es in der virtuellen Realität mit Horden von Untoten auf. Dabei steht uns neben einer Kampagne mit acht Levels, die nacheinander freigeschaltet werden müssen, auch ein Hordenmodus zur Wahl, bei dem wir es mit mehreren Wellen von Zombies aufnehmen, um unsere Basis zu verteidigen.

Eine VR-Schießbude

Die Kampagne startet in einer Art Lager mitten in der Wüste. Hier greifen wir schnell nach der Pistole neben uns und füllen sie mit einigen Patronen, bevor draußen vor dem Lager erste Schießübungen anstehen. Wir zielen auf herumstehende Flaschen und machen uns mit der etwas frickeligen Steuerung vertraut, bei der wahlweise die Move-Controller oder der Standard PS4-Controller zum Einsatz kommen. Laut Menü wird auch der Aim-Controller unterstützt. Da wir keinen besitzen, konnten wir dies allerdings nicht ausprobieren.

Sobald das Zielsystem, bei dem wir die Untoten mit einer kleinen roten Lasermarkierung anvisieren müssen, halbwegs verinnerlicht ist, stehen auch schon die ersten Zombies vor der Tür, die sich im Anfangsgebiet allerdings noch sehr gemütlich bewegen, sodass wir uns allmählich an die Steuerung gewöhnen können.

Anschließend durchstreifen wir den verlassenen Canyon auf der Suche nach Antworten zur Ursache der Zombie-Invasion und begegnen dabei immer wieder Untoten in sämtlichen Varianten, vom Banker im Anzug bis hin zu Zombies in Bademoden. Die Bewegung erfolgt rasterweise, indem wir mit der Waffe auf den gewünschten Punkt zu unseren Füßen zielen und dann den Controllerstick nach vorne drücken. Um Motion Sickness müssen wir uns in Arizona Sunshine zwar keine Sorgen machen, gerade dann, wenn wir einer großen Horde an Zombies gegenüberstehen, die von allen Seiten auf uns zustürmen, zeigt die gewählte Steuerung aber deutliche Schwächen. So ist es äußerst kompliziert, den Untoten, die sich in der unmittelbaren Nähe befinden, auszuweichen. Ein einfacher Schritt zurück ist beispielsweise nicht ohne weiteres möglich, da wir uns erst in die gewünschte Bewegungsrichtung drehen müssen.

Im Verlauf der Kampagne sorgen kleinere Sammelaufgaben für etwas Abwechslung, insgesamt beschränkt sich das Spiel aber auf das recht eintönige Eliminieren von Gegnern, das anfänglich zwar wirklich ganz unterhaltsam, auf lange Sicht aber wenig motivierend ist.

In Sachen Grafik ausbaufähig

Die grafische Gestaltung von Arizona Sunshine ist insgesamt sehr rudimentär gehalten. Die Texturen sind grob und meist sichtbar verwaschen und auch die Zombies sorgen mit ihrer wenig realistischen Erscheinung nicht gerade für Angst und Schrecken. Es ist hier und da erkennbar, dass man sich Mühe bei der Gestaltung geben wollte, zum Beispiel in den Häusern, in denen immerhin einige Objekte zu finden sind. Insgesamt wirkt die Spielwelt mit ihrem Wild-West-Setting aber einfach zu leer und austauschbar.

Ein unterhaltsamer Sprecher

Der Zombie-Shooter hat uns aber definitiv auch zum Lachen gebracht, wenn wohl auch eher unfreiwillig. Man muss dem Titel zwar zugutehalten, dass eine deutsche Vertonung umgesetzt wurde. Der Sprecher, der in ständigem Kontakt zu uns steht, sorgt mit seiner äußerst energiegeladenen und von Grammatik- und Intonationsschwierigkeiten geprägten Darbietung allerdings nicht gerade für Endzeitstimmung. Bleibt zu hoffen, dass ein großer Teil der Vertonung als selbstironisch zu verstehen ist, denn ernst nehmen kann man sie nicht wirklich.

Fazit:

Seit ich die VR-Brille besitze, bin ich ständig auf der Suche nach neuen Titeln, die das System gelungen umsetzen. Als großer Zombie-Fan habe ich mir Einiges von Arizona Sunshine erhofft, leider bleibt der Titel doch ein gutes Stück hinter meinen Erwartungen zurück. Die größten Probleme offenbaren sich bei der Steuerung, die auch nach einiger Übungszeit noch

schwierig zu meistern ist. Auch grafisch ist das Spiel wirklich keine Offenbarung, auch wenn das gewählte Setting eigentlich interessant ist. Wenn man die Vertonung der Kampagne als selbstironisch auslegen möchte, hat sie ihren Zweck erfüllt und mich zum Lachen gebracht, wirklich professionell wirkt diese aber in keinem Fall. Dass man sich die Mühe gemacht hat, eine für einen VR-Titel ausreichend umfangreiche Kampagne zu realisieren, ist definitiv ein Pluspunkt, die oberflächliche Geschichte kann aber getrost ignoriert werden. Insgesamt hat mich Arizona Sunshine auf eine seltsame Art und Weise unterhalten und gerade die ersten Level hatten schon ihren Reiz. Längerfristig ist der Shooter aber einfach zu eintönig und abwechslungsarm, als dass er uns länger an die VR-Brille fesseln könnte.

(Daniel Walter)

 

Pro:

  • Kampagne mit acht Levels
  • Interessantes Setting
  • Hordenmodus
  • Selbstironische Herangehensweise

Contra:

  • Detailarme Grafik
  • Zu wenig Abwechslung
  • Unprofessionelle Darbietung des Sprechers
  • Komplizierte Steuerung

Wertung: 59 %

Astro Bot Rescue Mission

In Astro Bot Rescue Mission übernehmen wir die Kontrolle von Astro, einem Roboter, der seine Crew durch den Angriff eines Aliens verloren hat. Wir begeben uns also auf eine große Reise, um unsere Crew aus kleinen Robotern wiederzufinden. Astro Bot ist ein Jump’n’Run, das die bisherigen Regeln des Genres bricht. Anstatt dass die Kamera immer direkt auf unseren Helden zeigt, bewegen wir diese hier mit unserem Kopf. Das heißt, wir steuern Astro mit unserem Gamepad in der Spielwelt umher, ändern das Blickfeld aber mit unserem Kopf. Dadurch lässt sich um die Ecke schauen, um so beispielsweise versteckte Pfade zu erkennen. Auch ein Blick nach hinten oder oben ist natürlich möglich. Je nachdem wohin unser Blick schweift, ändert sich auch die Steuerung von Astro ein wenig.

Durch diese Entkopplung der Kamera müssen wir Astro teilweise von unten oder oben steuern, oder wir lehnen uns nach vorne, weil unser Blickfeld von einer Wand versperrt ist. Nebenbei sammeln wir noch Münzen ein, die wir im Raumschiff für 3D-Artwork ausgeben können. Außerdem kämpfen wir gegen einige Gegner, machen Doppelsprünge, nutzen unser Jetpack, und genießen die wunderbar designten Level.

Mit insgesamt 20 Level ist der Umfang recht ansehnlich, mit an Bord sind auch einige Endgegner. Die kleinen süßen Roboter können den Spieler auch total in ihren Bann ziehen, da sie sehr zutraulich sind und niedliche Geräusche von sich geben. Optisch kann Astro Bot Rescue Mission auf jeden Fall überzeugen. Das doch eher niedliche Design der Roboter und der Spielwelt gibt dem ganzen ein leicht kindliches Flair, aber auf der positiven Seite. Die Welten unterscheiden sich dabei immens. Mal spielen wir auf den Dächern von Hochhäusern und sind dabei optisch durch Wolken vom Boden getrennt, mal sind wir auf einer Baustelle und dann geht es in die Tiefen einer Höhle. Ein toller und auch hier wieder niedlicher Soundtrack ist unser ständiger Begleiter. Alles in allem ein wirklich spaßiges und tolles Spiel!

Fazit:

Wer ein faszinierendes Jump’n’Run für die PSVR sucht, ist mit Astro Bot Rescue Mission auf jeden Fall gut bedient. Die Verbindung des Genres mit der beweglichen Kamera, also die Ermöglichung von verschiedenen Blickwinkeln auf das Geschehen, macht Astro Bot zu einem wirklich tollen Spiel. Man bricht sozusagen aus dem typischen gewohntem heraus und bekommt einen Blick auf das Neue. Mit dem süßen und kindlichen Flair, dem Sound und der Optik, könnte es für manche Personen vielleicht ein wenig zu niedlich sein, aber die anderen werden ihren Spaß daran haben.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • 20 verschiedene Level
  • Neuer Blickwinkel auf das Genre
  • Niedliche Optik und Soundtrack
  • Flüssiges und stimmiges Gameplay

Contra:

  • Für manche vielleicht zu niedlich

Wertung: 90 %

Beat Saber

Wer schon immer einmal wie ein Jedi ein Lichtschwert in der Hand herumschwingen wollte, der wird das Spiel Beat Saber lieben. Beat Saber vereint die Bewegungssteuerung der PSVR (Motion Controller benötigt) mit Musik und rhythmischen Bewegungen. Keine Angst, ihr müsst nicht tanzen, allerdings solltet ihr euren Körper bewegen. Ziel des Spiels ist es, ähnlich wie bei Guitar Hero nur viel besser, mithilfe eurer Saber (Lichtschwerter) Blöcke zu zerschlagen. Da das noch zu einfach wäre, hat der Saber in der linken Hand die Farbe Rot, der in der rechten die Farbe Blau. Rote Blöcke dürfen somit ausschließlich mit den roten Saber zertrümmert werden, die blauen äquivalent.

Noch schwieriger wird es dadurch, dass man die Blöcke auch in bestimmte Richtungen treffen muss. Mal schwingen wir die Hand nach außen, nach innen, diagonal oder in eine andere Richtung. Je besser wir treffen, desto mehr Punkte erhalten wir. Werden zu viele Blöcke versemmelt, gilt das Lied als verloren. Für Anfänger als auch für Profis gibt es insgesamt vier verschiedene Schwierigkeitsgrade. Dabei lassen sich für mehr Punkte auch verschiedenste Mali hinzuschalten. So spielt beispielsweise das Lied schneller ab, oder es tauchen mehr Bomben auf. Diesen sollte man mit den Sabern ausweichen, da das Level sonst auch als verloren gilt. Weiterhin gibt es hin und wieder rote Wände, denen wir mit dem Headset ausweichen müssen, sonst beendet sich das Level auch hier vorzeitig.

Mit an Bord sind insgesamt 18 verschiedene Musikstücke, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Für einen extra Nervenkitzel gibt es außerdem eine Kampagne mit etlichen Missionen, die verschiedene Ziele beinhalten wie zum Beispiel eine gewisse Punktzahl zu erreichen. Ein Leaderboard ist auch integriert, um so langsam aber sicher den ersten Platz in der Weltrangliste zu erobern. Grafisch ist Beat Saber minimalistisch gehalten. Vor uns sehen wir eine Art langen Gang, der manchmal in Blau erstrahlt und manchmal in Rot. Dabei gibt es etliche Lichteffekte wie Laser oder Lichtstrudel. Das lenkt nicht vom eigentlichen Geschehen ab und sieht trotzdem sehr gut aus.

Fazit:

Beat Saber ist mit Abstand mein Lieblingsspiel für die PSVR, da man etliche verschiedene Musikstücke hat und dank den vier Schwierigkeitsstufen und der Kampagne einiges zu meistern gibt. In meinem Test hat sich die Motion Sickness keineswegs bemerkbar gemacht, allerdings wurde mir relativ schnell warm durch die Bewegungen. Man sollte auch ganz besonders auf seine Umgebung achten, um nicht irgendetwas abzuräumen.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Keine Motion Sickness
  • 18 verschiedene Lieder
  • 4 verschiedene Schwierigkeitsstufen
  • Einige Modifikatoren
  • Macht sehr viel Spaß

Contra:

  • Man braucht wirklich viel Platz
  • Man benötigt ein wenig Ausdauer 😉

Wertung: 90 %

 

Bravo Team

Bravo Team ist einer der wenigen erhältlichen Shooter für PSVR. Als Entwickler zeigt sich Supermassive Games verantwortlich, die uns mit Until Dawn sowie den VR-Titeln The Inpatient und Rush of Blood schon einige schlaflose Nächte beschert haben.

Beschützt die Präsidentin

Nachdem wir uns für einen wahlweise männlichen oder weiblichen Soldaten sowie für einen der vorgefertigten Avatare entschieden haben, beginnt die Kampagne mit einem kurzen Prolog-Film. Wir sind Teil einer Spezialeinheit, die die Präsidentin von Mordeo über die Grenze zurück nach Hause eskortieren soll. Was anfänglich mit einer entspannten Fahrt im gepanzerten Fahrzeug beginnt, endet wenig später in einer Katastrophe. Kurz nach dem Grenzübergang wird das Fahrzeug von Terroristen angegriffen und nach einer grellen Explosion kommen wir erst langsam wieder zu Bewusstsein. Kurz darauf erfahren wir, dass die Präsidentin bei dem Angriff getötet wurde und wir uns gegen die Terroristen verteidigen müssen, bis wir abgeholt werden können.

VR-Zielen at its best

Bei Bravo Team handelt es sich um einen Deckungsshooter, der wahlweise mit einem zufälligen Online-Mitspieler, mit einem Freund aus unserer Freundesliste, der natürlich ebenfalls eine PSVR-Brille besitzen muss, oder mit einem KI-Partner gespielt werden kann. Es stehen drei Schwierigkeitsstufen zur Wahl, sodass Shooter-Anfänger ebenso auf ihre Kosten kommen wie Veteranen. Wir verfügen über zwei Waffen, eine MG sowie eine Pistole mit Schalldämpfer, und sind außerdem in der Lage, unachtsame Feinde von hinten per Nahkampf zu erledigen. Die Steuerung über den Standardcontroller funktioniert einwandfrei, sodass ein genaues Zielen mithilfe der Bewegungserkennung möglich ist. Auch die Move-Controller sind überraschend präzise, selbst ohne Aim-Controller, den wir leider nicht testen konnten.

Während wir uns schrittweise durch die insgesamt sieben Karten ballern, müssen wir stets auf Munitionskisten achten, an denen wir unsere Vorräte auffüllen können. Sollte unser Soldat einmal ins Gras beißen, eilt dessen Partner schnell zu Hilfe, um ihn wiederzubeleben, zumindest, sofern es die Situation zulässt. Auch wir haben die Chance, unseren Mitstreiter wiederzubeleben, indem wir dem gut sichtbaren Leuchtsignal folgen.

Von Deckung zu Deckung

Bei der Bewegung in der Welt setzt Bravo Team auf eine sehr eingeschränkte Variante. So können wir uns nicht frei bewegen, sondern lediglich von Deckung zu Deckung springen. So rücken wir stetig auf der Karte voran und ballern uns dabei durch Unmengen an Feinden. Das Spiel selbst wird in der Ego-Perspektive gespielt, beim Deckungswechsel kommt dagegen eine Third-Person-Ansicht zum Einsatz, was die Immersion leider etwas stört. Auch die sehr eingeschränkte Bewegung und der recht monotone Spielablauf, an dem auch die Tatsache, dass später auch Scharfschützen aus Fenstern sowie von Balkonen auf uns schießen nicht viel ändern kann, sind auf Dauer leider etwas eintönig. Dadurch rücken

der wirklich sehr gelungene technische Aspekt des Shooters sowie die qualitativ hochwertige Grafik, die wir von Supermassive Games gewohnt sind, etwas in den Hintergrund. Dennoch ist die optische Präsentation wirklich gut umgesetzt, sodass sowohl die Umgebung, als auch die Spiegelungen im Wasser, der eigene Körper oder die Waffen in unserer Hand sehr realistisch aussehen. Die Bewegung der Gegner sowie der Gefährten ist hier und da etwas hakelig, aber definitiv noch im Rahmen. Wer nach der Kampagne noch nicht genug hat, kann die Level im Punktejagd-Modus noch einmal spielen und dabei den eigenen Highscore nach oben treiben und diverse Herausforderungen meistern.

Fazit:

Bravo Team ist technisch sicherlich einer der besten VR-Shooter, denn das Zielen und das Waffenhandling gehen wirklich sehr gut von der Hand, egal, für welche Art der Steuerung wir uns entscheiden. Die Story der Kampagne ist ebenso schnell erzählt wie nichtssagend und haute mich nicht wirklich vom Hocker, als grober Rahmen funktioniert sie aber allemal. Die Level machen zu Beginn wirklich Spaß, sind aber gerade aufgrund der nicht vorhandenen Bewegungsfreiheit sowie des recht abwechslungsarmen Ablaufs auf Dauer etwas zu monoton. Grafisch muss sich Bravo Team dagegen definitiv nicht verstecken, sodass insgesamt ein solider aber ausbaufähiger VR-Shooter zurückbleibt.

(Daniel Walter)

 

Pro:

  • Sehr gute Steuerung
  • Präzises Zielen
  • Gelungene Grafik
  • Spielprinzip gut umgesetzt

Contra:

  • Zu wenig Abwechslung
  • Keine freie Bewegung
  • Recht oberflächliche Story

Wertung: 73 %

Farpoint

Mit Farpoint erwartet uns ein Sci-fi-Shooter, der uns in fremde virtuelle Welten entführt. Wir geben euch hier einen Einblick in den PSVR-Exklusivtitel und sagen euch, was wir davon halten.

Die Ruhe vor dem Sturm

Die Geschichte von Farpoint beginnt relativ entspannt. Wir lernen zwei Wissenschaftler kennen, die sich aktuell auf einer Raumstation befinden und in Kürze ihren Weg zurück nach Hause antreten werden. Wenige Augenblicke später schlüpfen wir in die Rolle des Astronauten, der das Shuttle steuert, mit dem die beiden Kollegen abgeholt werden sollen. Das Andocken an die Raumstation verläuft allerdings alles andere als glatt, sodass es erforderlich ist, dass die Wissenschaftler in ihren Raumanzug schlüpfen, um sich außerhalb der Station aufsammeln zu lassen. Kurz bevor wir die beiden erreichen, wird das leuchtende Gebilde hinter der Forschungseinrichtung allerdings plötzlich aktiv und offenbart sich als Wurmloch, das wie aus dem Nichts sowohl die Raumstation als auch unser Raumschiff verschlingt.

Nach einer in VR wirklich sehr nervenaufreibenden Irrfahrt, die ähnlich aussieht wie das Reisen mit Lichtgeschwindigkeit in diversen Science-Fiction-Filmen, müssen wir auch noch einen äußerst holprigen Absturz überstehen, bevor wir uns auf einem fremden Planeten wiederfinden. Dort sind wir zunächst allein. Wir entdecken aber nach und nach Spuren unserer Kollegen, die wir mit unserer Ausrüstung scannen können. Dadurch lässt sich deren Schicksal Stück für Stück nachvollziehen, was die Hoffnung weckt, sie lebend zu finden und den Planeten am Ende zusammen zu verlassen.

Spinnen, Spinnen und Spinnen

Nach kurzer Zeit wird klar, dass das, was Spinnenphobiker wie ich bei VR-Titeln immer befürchten, in Farpoint Wirklichkeit wird. So müssen wir uns mit spinnenartigen Kreaturen in vielen verschiedenen Größen auseinandersetzen, von denen uns einige direkt anspringen, wohingegen andere aus der Ferne eine Art Gift auf uns feuern. Der Stresspegel für alle, die Angst vor Spinnen haben, bleibt daher auf einem konstanten hohen Level, denn die Viecher bewegen sich leider sehr spinnenhaft wie auch realistisch und greifen teilweise in nicht enden wollenden Wellen an. Der Abschnitt des Spiels, in dem wir es ausschließlich mit

Spinnengegnern zu tun bekommen, ist zudem sehr lang, sodass es eine ganze Zeit dauert, bis wir auf andere Gegner wie Drohnen oder außerirdische Lebensformen treffen. Insgesamt ist die Auswahl an Feinden recht knapp gehalten, was auf Dauer einfach zu eintönig ist.

Die Level sind geradlinig ausgefallen und können, wie in einem klassischen Shooter, frei begangen werden. Es gibt also keine Teleportpunkte oder Ähnliches, wie wir es aus anderen VR-Shootern kennen. Das Drehen, das oftmals ein Auslöser für die gefürchtete Motion Sickness ist, kann hier an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, wahlweise in kleinen und großen Rasterschritten oder auch stufenlos. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir auch nach längeren Spielsessions kein Problem mit Übelkeit hatten, sodass man den Entwicklern hier wirklich ein Lob für die Bewegungssteuerung aussprechen muss. Auf das typische VR-Kribbeln müssen wir aber keinesfalls verzichten, denn diverse Spielereien mit Höhe und Geschwindigkeit sind auch in Farpoint zu finden. Grafisch ist der Shooter insgesamt sehr ordentlich ausgefallen, auch wenn die karge Wüstenlandschaft nicht übermäßig abwechslungsreich ist.

Waffen für jeden Geschmack

Wir können auf verschiedene Waffenarten zurückgreifen, die im Verlauf der Story nacheinander entdeckt und dadurch nutzbar gemacht werden. Wir starten mit einem Sturmgewehr mit unendlicher Munition, für das wir später außerdem einen Raketen-Aufsatz freischalten. Hinzu kommen eine Schrotflinte mit einem Granatwerfer als Sekundärangriff sowie futuristische Waffen wie ein Plasmagewehr. Farpoint erregte bei Release

vor allem mit seinem Aim-Controller Aufsehen, der ein neuartiges, präzises Zielen in VR ermöglicht. In Ermangelung eines solchen mussten wir auf die Standardsteuerung mit PS4-Controller zurückgreifen, die aber wirklich in den höchsten Tönen gelobt werden muss. Das Zielen in Farpoint gelingt problemlos und funktioniert besser und genauer als in jedem anderen VR-Spiel, das ich bisher ausprobiert habe. Das klassische Ballern, das einen Großteil des Spiels ausmacht, wird durch diverse Schleichpassagen durchbrochen, insgesamt dominieren aber definitiv die Kämpfe.

Wem die für einen VR-Titel recht umfangreiche Story nicht reicht, der kann sich außerdem im Herausforderungsmodus austoben und auf verschiedenen Karten auf Punktejagd gehen. Daneben stehen ein Koop- sowie ein Versus-Modus für 1-gegen-1-Matches zur Verfügung, bei denen es allerdings nicht immer ganz so einfach ist, einen Mitspieler zu finden.

Fazit:

Wer nach einem VR-Shooter sucht, der eine geradlinige Kampagne mitbringt und ein klassisches Shooter-Erlebnis ohne Teleportpunkte oder Ähnliches bietet, ist bei Farpoint genau richtig. Der Shooter liefert eine überzeugende Geschichte, die allerdings hier und da diverse Längen hat, was nicht zuletzt an der überschaubaren Auswahl an Gegnern liegt.

Dennoch macht die Kampagne, bei der es uns auf einen fremden Wüstenplaneten verschlägt, wirklich Spaß, auch gerade aufgrund der hervorragenden Zielsteuerung sowie der Umsetzung der Bewegung, bei der sich die Motion Sickness so gut wie gar nicht gemeldet hat. Grafisch zählt Farpoint definitiv zu den gelungensten VR-Vertretern, auch wenn etwas mehr Abwechslung im Setting nicht geschadet hätte. Alles in allem reiht sich Farpoint in jedem Fall in einer der vorderen Reihen der PSVR-exklusiven Spiele ein.

(Daniel Walter)

 

Pro:

  • Gut inszenierte Story
  • Hervorragende Steuerung
  • Motion Sickness spielt kaum eine Rolle
  • Optisch ansprechende fremde Welt
  • Schleichpassagen

Contra:

  • Spinnenphobiker müssen tief durchatmen
  • Zu geringe Abwechslung bei Gegnern und Setting
  • Dadurch hier und da zu eintönig

Wertung: 82 %

 

RIGS: Mechanized Combat League

Wer auf Kämpfe mit einem RIG steht, also einem mechanischen Kampfanzug, der wird mit RIGS: Mechanized Combat League seinen Spaß haben. Als Fahrer oder Fahrerin steuern wir einen von etlichen verschiedenen RIGS zuerst durch das Tutorial, in dem die grundlegende Steuerung geklärt wird. Neben Rennen und Springen, testen wir unter anderem noch das Zielen und die Drehung des RIGS. Hier gibt es verschiedene Varianten, die die Motion Sickness ein wenig verringern können. Sei es entweder eine flüssige Bewegung oder in Rasterbewegungen.

In unserem Test entschiedenen wir uns für die flüssige Drehung, was uns nach 10-30 Minuten auf jeden Fall in eine Pause gedrängt hat. Neben einem Online Modus, in dem man sich gegen andere Spieler messen kann, gibt es außerdem einen Einzelspielermodus. Dort schließen wir uns zuerst einem Team an, um danach in der Mechanized Combat League im Rang bis auf Platz 1 aufzusteigen. Dabei ist es immer wieder möglich, neue Sponsorenverträge abzuschließen, um so verschiedenste Belohnungen zu erhalten. Sei es Geld, mit dem neue RIGS gekauft werden können oder aber verschiedenste Outfitobjekte, mit dem sich unser RIG stylen lässt.

Der Umfang von RIGS ist auf den ersten Blick wirklich riesig, mit der Zeit pendelt es sich doch ein wenig ein. Nichtsdestotrotz macht das Spiel viel Spaß, auch wenn durch die schnellen Bewegungen die Motion Sickness relativ schnell auftritt. Visuell ist RIGS leider nichts Außergewöhnliches, denn die Arenen sehen eher schlicht aus. Auch die Hintergründe sind relativ leer gehalten. Der Fokus liegt also total auf dem Gameplay. Während unserer Matches gibt es neben einem jubelnden Publikum auch einen Ansager, der den aktuellen Stand des Matches unterhaltsam mitteilt. Die Soundeffekte unserer Waffen wirken authentisch und geben so ein akustisches Feedback.

Fazit:

RIGS macht Spaß und hält den Spieler bei Laune. Durch die Liga, in der wir uns Platz für Platz nach oben kämpfen, ist auch genug Dynamik an Bord, um nicht langweilig zu werden. Mir persönlich wurde leider immer relativ schnell schlecht, sodass ich jeweils nur ein einziges Match geschafft habe, und dann eine Pause einlegen musste. Die Idee des Spiels ist gut, allerdings finde ich die Grafik etwas zu schlicht, hier hätte mehr herausgeholt werden können.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Ligaspiele, um Platzierung zu verbessern
  • Onlinemodus
  • Viele verschiedene RIGS

Contra:

  • Motion Sickness tritt schnell ein
  • Grafisch eher schlicht

Wertung: 75 %

 

Robinson: The Journey

In Robinson: The Journey spielen wir den Jungen Robin, dessen Raumschiff über einem fremden Planeten explodierte. Er konnte sich gerade noch mit einer Rettungskapsel und in Begleitung seines Roboters Higs auf einen Planeten retten. Dort angekommen findet Robin ein paar Tyrannosaurus Rex-Eier, aus denen gerade ein kleiner Dino schlüpft. Mit Leika, wie er den Dino getauft hat, geht es zurück zur Rettungskapsel.

Dort angekommen ist unser Ziel das Überleben und das Erkunden des Planeten, in der Hoffnung andere Überlebende aufzuspüren. Dafür dürfen wir zu Beginn des Spiels erst mal unser Lager auf Vordermann bringen. Leika hat ein wenig „Unordnung“ hinterlassen. Zum einen ist da unsere Dinoscheuche, die Leika um einige Gliedmaßen und Bekleidung erleichtert hat. Diese spüren wir auf und bringen sie wieder an. Danach geht es weiter zum Stromgenerator, der ein wenig verstopft ist. Sind die Rotorenblätter befreit, fließt auch wieder Strom für unsere Zäune. Und zu guter Letzt wird noch eine kleine Runde verstecken mit Leika gespielt. Danach dürfen wir auch schon unser Lager verlassen.

Auf der Suche nach anderen Überlebenden begegnen wir etlichen verschiedenen Dinosaurierarten, klettern an Bergen hinauf und genießen die wundervolle Aussicht. Diese ist sehr beruhigend, fast so, als wäre man selbst auf diesem fast verlassenen Planeten. Optisch macht Robinson: The Journey auf jeden Fall einiges her, allerdings sollte man häufiger eine Pause einlegen, da die Motion Sickness hier, zumindest bei uns, relativ schnell eingetreten ist. Begleitet werden wir von authentischen Naturgeräuschen wie dem Fließen des Wassers, oder dem Flattern von kleinen fliegenden Dinos. Als Kritikpunkt wären hier nur wenige Punkte zu nennen. Zum einen ist das Spiel relativ kurz und auf der anderen Seite sehr repetitiv.

Fazit:

Robinson: The Journey ist ein wirklich schönes und idyllisches Spiel, das Lust auf mehr macht. Die Umgebungen können hier überzeugen und auch das Thema Dinosaurier ist meiner Meinung nach noch nicht ausgelutscht. Einzig allein die schnell eintretende Motion Sickness schreckt mich persönlich ein wenig ab, das Spiel länger als 10-15 Minuten laufen zu lassen.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Schöne Umgebungen
  • Interessantes Thema
  • Grafisch einwandfrei

Contra:

  • Spielzeit ist kurz
  • Motion Sickness trat schnell auf

Wertung: 75 %

 

Tetris Effect

Wer in die Welt der Virtual Reality abtaucht, der wird relativ schnell über einen Spieleklassiker stolpern. Die Rede ist von Tetris. In der hier gebotenen Version erleben wir die fallenden Tetriminos aus einer ganz anderen Perspektive. Am Spielprinzip hat sich in der VR Variante nicht wirklich viel verändert. Die Tetriminos fallen vom oberen Bildschirmrand langsam nach unten, bis sie auf dem Boden ankommen. Wir müssen diese in Linien anordnen, damit sie sich in Luft auflösen.

Dabei lassen sich die verschiedenen Blöcke jeweils um 90 Grad gegen oder mit dem Uhrzeigersinn drehen. Schaffen wir es nicht, die Linien abzubauen, also wenn unsere Tetriminos am oberen Bildschirmrand angekommen sind, haben wir verloren. Es lassen sich auch Tetriminos zurückhalten und so für später speichern. Eine Neuerung für Tetris Effect ist das Zonensystem. Indem wir Linien klären füllt sich das Zonenmeter auf. Ist es voll, kann man in die Zone eintreten, in der die Tetriminos aufhören zu fallen und vervollständigte Linien bewegen sich ganz nach unten in der Spielebene. Ist die Zeit abgelaufen, gibt es Bonuspunkte. So viel zum Spielprinzip von Tetris Effect.

Mit an Bord ist eine Kampagne, in der man während des Spielens den Weltraum erkundet und verschiedene Effektmodi. Grafisch befinden wir uns wie bereits erwähnt im Weltraum. Dort wimmelt es nur so von Lichtpartikeln und Effekten. Alles wirkt ein wenig „abgespacet“, doch trotz der vielen Lichteffekte wirkt es nicht überladen, sondern alles in sich stimmig. Allerdings wird man vom eigentlichen Spiel etwas abgelenkt. Während wir unsere Linien bauen, lauschen wir einer sehr entspannten Hintergrundmusik.

Fazit:

Tetris Effect ist ein schönes Spiel, das altbekanntes mit der Virtual Reality verbindet. Allerdings auch nicht mehr. Durch die VR kann man sich zwar umsehen, allerdings hat es keinen Effekt auf das Spiel. Nur die Immersion ist eine andere, als wenn man es einfach auf dem TV spielen würde. Hier hätte man den Spieler sicherlich noch mehr in das Spiel mit einbeziehen können.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Entspannende Musik
  • Viele tolle Lichteffekte
  • Kampagne

Contra:

  • Spielt sich wie ein normales Tetris
  • VR könnte mehr eingebunden sein
  • Keine wirklichen Neuerungen

Wertung: 72 %

 

The Inpatient

Von den Machern von Until Dawn und Until Dawn: Rush of Blood gibt es noch ein weiteres Spiel für die Playstation VR: The Inpatient. In diesem nimmt der Spieler die Rolle eines stationären Patienten ein, der in einer Art Nervenklinik, dem Blackwood Sanatorium, untergebracht ist. Zu Beginn des Spiels dürfen wir über unser Geschlecht entscheiden und werden dann direkt in ein Verhör mit Bragg, einem Arzt der Klinik, geworfen. Im ganzen Spiel stehen uns immer zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um zu antworten. Dabei wurde hier sogar die Sprachsteuerung berücksichtigt, die die PSVR mit sich bringt. Der Spieler kann so, muss aber natürlich nicht, die vorgegebenen Möglichkeiten aussprechen. Möchte man das nicht, wird die Auswahlmöglichkeit angesehen und bestätigt.

Das Gespräch mit Bragg wirkt nicht so, wie es scheint, will er sich doch selbst als Freund und Helfer ausgeben. Dank unseres Gedächtnisverlusts lassen sich seine Fragen auch eher nur halbherzig beantworten. Daraufhin werden wir in unser Zimmer geführt und den Rest muss man selbst erleben. Weil das Team von Supermassive Games es am besten kann, ist auch The Inpatient ein Horrorspiel geworden. Durch verschiedene Lichtverhältnisse, dunklere Abschnitte, verwirrende Sequenzen, uns teilweise sehr nahekommende Charaktere, Jumpscares und vieles mehr ist das auch gerechtfertigt.

Wie auch in Until Dawn setzen die Entwickler auf den Schmetterlingseffekt, der so viel besagt wie, dass jede unsere Entscheidungen einen Einfluss auf das Spiel haben kann und wird. Diese machen sich vielleicht nicht direkt bemerkbar, im Laufe der Geschichte aber gehörige Veränderungen mit sich ziehen kann. Wir dürfen auch selbst durch das Spiel laufen, wobei wir in unserem Test kein Gefühl von Motion Sickness gespürt hatten. Bis hierhin konnte uns das Spiel voll und ganz überzeugen.

Auch bei allem anderen kann The Inpatient glänzen. Sei es die wunderbare optische Umsetzung, die uns in die Lage eines Patienten in einer Nervenklinik eintauchen lässt, oder die verschiedenen Spuren die wir entdecken können, von durchgedrehten Mitpatienten und anderen Dingen. Auch musikalisch setzt man auf die typischen Geräusche einer Nervenklinik. Keine Musik, dafür verschiedenste Soundeffekte und ein wenig leicht wehender Wind, machen das Spiel zu einem Erlebnis, das jeder einmal gespürt haben sollte.

Fazit:

Als Fan von Horrorspielen bin ich mit The Inpatient absolut glücklich geworden. Der Einsatz von VR wurde hier vorbildlich umgesetzt, allerdings wäre eine Integration von den Motion Controllern schön gewesen. Die visuelle Umsetzung zieht uns in den Alltag einer Nervenklinik und wird von der audiotechnischen Umsetzung abgerundet. Das Team von Supermassive Games weiß, wie man Horrorspiele entwickelt, das haben sie bei Until Dawn gezeigt und mit The Inpatient erneut belegt.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Gute Horrormomente
  • Einbindung der Sprachsteuerung
  • Tolle audiovisuelle Umsetzung
  • In unserem Test keine Motion Sickness trotz vielen Drehungen

Contra:

  • Motion Controller wären schön gewesen

Wertung: 82 %

 

The Persistence

Alleine im All auf einer Raumstation, gefangen in einem gefühlt endlosen Kreislauf des Neuerschaffens, umzingelt von Aliens, so oder so ähnlich lässt sich The Persistence grundsätzlich zusammenfassen. Direkt zu Beginn wird die tragische Geschichte der Persistence geschildert und wir erfahren, dass nur wir die Leute auf der Persistence vor ihrem drohenden Schicksal, einem schwarzen Loch, retten können. Ob wirklich noch Lebende auf dem Schiff sind, wissen wir nicht. Was uns allerdings relativ schnell klar wird, als wir unseren Leichnam finden, ist, dass wir eine Kopie unseres Selbst sind. Unser Verstand wurde in eine neue fleischliche Masse gesteckt, um so weiterleben zu können. Das ist auch eine der Grundmechaniken von The Persistence, sterben wir nämlich, so kann eine neue Kopie von uns erstellt werden.

Zunächst müssen wir den Deck-Teleporter reparieren und suchen so nach einem Datenmodul. Dabei werden die grundsätzlichen Steuerungsmöglichkeiten geschildert. Um mit Gegenständen zu interagieren, bewegen wir uns nah genug heran und werfen einen Blick auf das gewünschte Objekt. Es gibt auch drei verschiedene Steuerungsarten, die Komfort-, die Standard- und die Einrasten-Einstellung. Diese unterscheiden sich grundsätzlich nur in der Bewegungsfreiheit unseres Charakters, um so die Motion Sickness zu vermindern. Auf unserem Weg durch das Schiff ergattern wir hin und wieder dunkle Materie, die wir für kurze Teleportation nutzen können, unter anderem finden sich verschiedene Waffen und Apparaturen, die neue Ausrüstung herstellen können.

Im Kampf lassen sich die Gegner entweder hinterrücks und heimlich ausschalten, um so vielleicht sogar wertvolle Stammzellen zu ergattern, oder aber in der direkten Konfrontation erledigen. Die KI agiert dabei relativ ausgewogen und ohne uns erkennbare Mängel. Allerdings zieht sich die Geschichte für uns ein wenig und wir wurden nicht ganz warm mit The Persistence. Es wirkt alles ein wenig langwierig, obwohl es das gar nicht sein müsste. Allerdings konnte es uns audiovisuell größtenteils überzeugen. Man hat auf kleine Details in der Umgebung geachtet, wie schöne Übersichtskarten und Monitore. Selbst die Getränkeautomaten sehen gut aus und funktionieren. Das Interface ist schön minimalistisch gehalten, allerdings ist es hin und wieder im Weg.

Musikalisch gibt es meistens keine Hintergrundmusik, so setzt man eher auf die typischen Geräusche, die man sich in einer Raumstation vorstellt. Sei es das Brummen von Terminals, dem flackern von Lichtlampen oder das Knarzen kaputter Türen. Alles in allem ist The Persistence ein solides Spiel, das Spaß macht, uns aber leider nicht zu 100 % überzeugen konnte.

Fazit:

The Persistence spielt wie eines meiner Lieblingsspiele (Dead Space) auch auf einem Raumschiff, inmitten des Universums und umgeben von Aliens. Allerdings vergleiche ich für meine Wertung die beiden Spiele nicht miteinander, das wäre zu viel verlangt. Grundsätzlich konnte mich The Persistence schon überzeugen, leider fand ich die Steuerung etwas hakelig, das Interface war mir des Öfteren einfach im Weg und auch storytechnisch konnte ich nicht so richtig mitgerissen werden. Das ist natürlich meine Meinung, und vielleicht empfindet es jemand ganz anders als ich. Trotzdem finde ich das Spiel, so wie es ist, einen Blick wert.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Solides Spiel
  • Schöne audiovisuelle Darstellung
  • Interessantes Konzept (Kopien von sich selbst)
  • Mehrere Steuerungsmöglichkeiten um Motion Sickness vorzubeugen

Contra:

  • Interface des Öfteren im Weg
  • Steuerung etwas hakelig
  • Story konnte nicht fesseln

Wertung: 70 %

 

Until Dawn: Rush of Blood

Natürlich darf auch eine Version von Until Dawn auf der PSVR nicht fehlen! Das Team von Supermassive Games hat sich hierfür etwas ganz Außergewöhnliches ausgedacht. Wir sitzen in einem Waggon und fahren eine vorgegebene Strecke ab, fast wie in einer Achterbahn. Dabei können wir uns entscheiden, ob wir mit einem Wireless- oder mit zwei Motion-Controllern spielen. Wie es sich für Until Dawn gehört, ist auch Rush of Blood etwas düsterer angehaucht.

So begegnen wir auf unserem Weg, der uns zunächst durch einen Vergnügungspark verschlägt und danach in immer tiefere Gefilde vordringen lässt, zahlreichen, uns nicht freundlich gesinnten Einheimischen. Diese wollen uns natürlich nicht zum Kaffeetrinken einladen, deswegen schnappen wir uns unsere Pistolen und ballern ihnen einen vor den Latz, auf dass ihnen das Licht ausgeht. Auf unserer Fahrt gibt es immer wieder Stellen, an denen das Gefährt anhält, um entweder etwas von der Geschichte zu erfahren, oder aber hauptsächlich um Gegner zu erledigen. Damit man auch sonst noch viel zu tun hat, finden sich beispielsweise im Vergnügungspark etliche Ballons, Vasen, Kisten und vieles mehr, die beschossen werden können. Hin und wieder muss auch mal mit dem Kopf ausgewichen werden. Alles in allem hat man einiges zu tun, wenn man denn möchte, ansonsten verläuft die Fahrt sehr linear, ist ja auch ein vorgegebener Weg.

Das Setting von Rush of Blood ist, wie gesagt, eher düster und orientiert sich am Hauptspiel. Immer wieder wird der Spieler mit Jump Scares oder anderen gruseligen oder verstörenden Dingen überrascht. Die Stimmung stimmt bei Rush of Blood auf jeden Fall, die restliche optische Darstellung ebenso. Soundtechnisch gibt es auch nicht wirklich etwas zu beanstanden, da auf eine Hintergrundmusik verzichtet wurde, um so die Intensität der Stimmung zu wahren. Schön verstörend sind die Geräusche der Sägeblätter, die vor sich hinkreisen oder zischende Gasflaschen.

Fazit:

Until Dawn: Rush of Blood ist ein schönes Spiel für zwischendurch, da es mit der Zeit doch ein wenig eintönig wird. Da wir an sich immer nur in dem Waggon sitzen, ballert man zum Zeitvertreib alles ab, wovon man denken könnte, dass es zerstört werden kann. Meiner Meinung nach wirkt das eher wie ein Lückenfüller als das es dem Spiel helfen würde. Schade, dass man sich nicht auf wenige spezielle Elemente zum Zerstören festgelegt hat, aber so wird die Bewegungssteuerung auf jeden Fall gut genutzt, sofern man sie einsetzt.

(Dominik Probst)

 

Pro:

  • Interessantes Konzept
  • Gute Nutzung der Bewegungssteuerung
  • Düstere Stimmung

Contra:

  • Viel zu viel zum Zerstören
  • Schießerei wirkt wie Lückenfüller

Wertung: 70 %

Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

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