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>Mars Taken – Indie Adventure auf dem Mars

Von Nikolas Rau am 16. April 2018 in Review

>Mars Taken ist der neue Third-Person-Shooter vom Entwickler Corpix Games. Der Spieler soll den Mars erkunden und eine sehr tiefgreifende Story erleben. Wir haben uns das Spiel für euch einmal genauer angeschaut.

Story

Von der Story her verspricht das Spiel interessant zu werden. Jonathan Rollins ist ein Ingenieur, der sich für einen gefährlichen Job auf dem Mars bereit erklärt hat. Sein Ziel ist es, viel Geld für seine kranke Frau zu verdienen, die auf der Erde lebt. Allerdings eskaliert der Trip zum Mars nach einer Explosion in einer Raumstation und Jonathan muss sich dem Kampf ums Überleben stellen. Dabei trifft er auf eine neue Lebensform, die scheinbar von elektrischen Signalen angezogen wird und diese versucht aufzunehmen.

Die Handlung wird meist durch Kommentare von Jonathan erzählt oder aber von NPCs, die uns Hintergründe zu den Vorkommnissen auf dem roten Planeten geben.

Gameplay

Spielerisch ist >Mars Taken recht simpel gehalten. Wir kämpfen uns durch die unterschiedlichen Gebiete wie zum Beispiel den Raumstationen oder den Höhlen und können unterschiedliche Taktiken anwenden. Es ist möglich, sich schleichend durch das Spiel zu bewegen und die Gegner einen nach dem anderen auszuschalten oder wir ballern uns durch die Gegnermassen. Dabei nutzen wir unterschiedliche Waffen wie zum Beispiel das Messer oder das Maschinengewehr, um kräftig auszuteilen und die drei unterschiedlichen Feindtypen zu Fall zu bringen.

Es gibt die kleinen springenden Aliens, die von ihrem Verhalten her stark an die Headcrabs aus Half Life erinnern, aber aussehen wie riesige Schnaken. Diese sind leicht auszuschalten und lassen sich sogar einfach mit einem Fußtritt zerstampfen.

Zusätzlich laufen noch dünne Außerirdische mit einem überdimensionierten Kopf umher und sprinten auf uns zu, um uns den Gar aus zu machen. Sie bewegen sich auf festgelegten Routen und lassen sich leicht von hinten mit einem Schleichangriff töten.

Die dritte und stärkste Gegnerart ist eine riesige muskelbepackte Tötungsmaschine, die wir nur mit unseren Schusswaffen ausschalten können.

Allerdings ist die KI der Gegner so blöd, dass wir teilweise vor ihnen stehen können und sie greifen uns nicht an. Dies führt dazu, dass es sehr schwer ist, die Gefahr einzuschätzen und macht taktisches Verhalten fast unmöglich. Außerdem passiert es ab und zu, dass wir den Angriffen zwar ausweichen, aber trotzdem getroffen werden. Dies führt oft zu Frust, da gerade bei den zwei größeren Alienarten schon wenige Schläge reichen. Heilung gibt es nur an Speicherpunkten und diese sind relativ rar verteilt.

Dafür finden wir meist ausreichend Munition für unsere Waffen. Diese liegt in Schränken und Behältern oder bei Leichen der Crewmitglieder. Eine schöne Idee ist es, dass immer das gesamte Magazin gewechselt wird und wir keine Schussanzahl haben. Das wirkt realistisch und lässt einen vorsichtig werden, nicht nach jedem Kampf direkt nachzuladen, denn es gibt zwar genug Munition, aber nicht so viel, dass man verschwenderisch damit werden kann.

Bei >Mars Taken geht es meist darum, sich durch bestimmte Gebiete zu kämpfen und dabei Schalter oder Computer zu finden, die etwas aktivieren oder deaktivieren. Dies wirkt ziemlich linear und ist nicht gerade abwechslungsreich, aber wird durch die immer schwierigeren Kämpfe etwas ausgeglichen.

Die Steuerung des Spiels ist dabei leider etwas schwammig und braucht gelegentlich länger, um zu reagieren. So reagiert der Spieler zwar rechtzeitig auf einen herannahenden Feind, aber Jonathan lässt sich dabei so viel Zeit, dass er trotzdem gesehen oder getroffen wird. Dies ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Technik

Auch grafisch hat >Mars Taken seine wirklich schönen Momente. Gerade die Raumanzüge sind toll animiert und auch die Umgebung auf dem roten Planeten ist wunderbar anzuschauen. Selbst die engen Gänge der Raumstationen wirken bedrohlich sowie beengt. Dies lässt manchmal eine wirklich tolle Atmosphäre aufkommen. Das Spiel von Licht und Schatten ist toll gelungen.

Allerdings wirken die Aliens sehr detailarm und sind sehr altbacken. Es gibt nur eine Sterbesequenz und dabei ist egal, womit wir die Gegner töten. Auch NPCs, die keine Raumanzüge tragen, wirken sehr lieblos und nehmen sehr viel der Atmosphäre. Dazu kommen die Gespräche, die ja eigentlich sehr wichtig für die Geschichte sind. Diese werden nur durch schwarze Balken am oberen oder unteren Bildschirmrand dargestellt. Die Mimik besteht eigentlich nur aus einem auf und zu klappenden Mund. Gestik ist gar nicht zu sehen. Außerdem stehen die Gesprächspartner manchmal bis zu sieben Sekunden einfach nur voreinander, bis der Spieler wieder eingreifen kann und die Szene aufgelöst wird. Das ist teilweise sehr nervig und wirkt unrealistisch.

Ein sehr großes Manko von >Mars Taken sind die Bugs. An manchen Stellen ist das Spiel auf einmal ohne Grund enorm ruckelig und die Bildrate geht in den Keller. Teilweise verschwinden Gegner einfach im Nichts und Rohre schweben in der Luft, obwohl sie an einen anderen Ort gehören.

Am schlimmsten sind die Abstürze und das Fallen von der Karte. Das führt durch die wenigen Speicherpunkte zu enormem Frust und es kommt kaum Spielspaß auf.

Sound

Die Musik im Spiel ist dafür passend und bringt an bestimmten Punkten noch einmal toll die Atmosphäre auf einen höheren Level. Gerade wenn wir das erste Mal auf den Mars blicken oder ihn betreten, führt dies zu besonderen Momenten.

Die Stimmen der Charaktere können aber leider bei dem Niveau nicht annähernd mithalten. Die Sprecher wirken emotionslos und einige Stimmen klingen enorm metallen, sodass der Spieler denken könnte, er redet mit einem Computer.

Fazit

Mars Taken ist ein Spiel, das sich selbst kaputt macht. Die Story und die Atmosphäre könnten den Spieler fesseln. Sogar die Grafik ist teilweise wirklich toll geglückt. Zusammen mit der wirklich passenden Musik hätte hier ein tolles Spiel entstehen können. Leider hat man das Gefühl, dass der Entwickler einfach keine Lust mehr hatte, alles zu Ende zu bringen. Es gibt viele tolle Ansätze, die aber durch die enormen Macken und Bugs einfach kaputt gemacht werden. Wenn das Spiel eine Early-Access-Version wäre, könnte man sagen, es hat Potenzial, richtig gut zu werden. Aber da es dies nicht ist, sondern als fertiges Spiel verkauft wird, kann man es kaum weiterempfehlen. Dafür wirkt es zu unfertig und lieblos.

 

Positiv

  • Teilweise tolle Grafik
  • Sehr atmosphärische Momente
  • Interessante Story

Negativ

  • Enorm viele Bugs
  • Gegner und NPCs sind lieblos animiert
  • Emotionslose und metallisch klingende Sprecher
  • Eintöniges Gameplay
  • Sehr schwache KI
  • Durch Abstürze und Glitches enorm frustrierend
47
Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

>Mars Taken

Publisher:Corpix Games
Entwickler:Corpix Games
Release Datum:23. März 2018

Verfügbar für

Genre

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USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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