Noblechairs Hero

Von Tim-Oliver Siegwart am 23. September 2018 in Hardware, Review

Nobelchairs fokussiert sich seit ihrer Gründung 2016 nur auf den Premium-Bereich im Segment der Gaming-Stühle. Mit 400€ schlägt der Hero bei Caseking.de ordentlich zu Buche. Das Mighty Games Mag nimmt für euch Platz und berichtet euch, ob Qualität und Sitzkomfort diesen Preis auch rechtfertigen oder ob die schicke Rennoptik blendet.

 

Lieferung und Verpackung

Nobelchairs überlässt nichts dem Zufall. Der Kauf und Versand erfolgen exklusiv über Caseking.de, da kann in der Abwicklung nichts schiefgehen. Damit dann aber auch auf den letzten Metern keine unnötigen Dramen entstehen, sind alle Teile gut gepolstert verpackt. Der sperrige Karton wiegt etwa 30 kg. Die vielen Teile in der Verpackung versprechen dann einiges an Arbeit beim Aufbau.

Zusammenbau

Das wirkt zum Glück nur auf den ersten Blick so kompliziert. Denn genau genommen gestaltet sich der Zusammenbau des 28 kg schweren Stuhls recht einfach. Dafür sorgt die detaillierte Anleitung. Zu zweit ist die Montage kinderleicht, besonders beim Verbinden der Gasefeder mit der Sitzfläche. Man kann den Hero aber auch ohne Probleme alleine aufbauen und benötigt dafür nur unwesentlich länger. Das nötige Werkzeug liegt bei und die bereits erwähnte bebilderte Anleitung ermöglicht es auch handwerklich nicht so versierten Menschen, alles in der richtigen Reihenfolge zu verschrauben.

Sitzkomfort

Der Hero, die neueste Schöpfung aus dem Hause Noblechairs, punktet im firmeninternen Duell gegenüber dem  Epic und Icon durch eine größere und gefühlt auch etwas härtere Sitzfläche. Zudem wurde eine stufenlos einstellbare Lordosenstütze integriert. Diese wird per Rad individuell an den Lendenwirbelbereich angepasst. Damit lässt sich der Stuhl perfekt an die eigenen anatomischen Gegebenheiten anpassen, damit Rücken und Nackenschmerzen minimiert werden.

Beim ersten Probesitzen fällt zunächst unweigerlich die sehr harte Sitzfläche auf. Aber keine Sorge, im Laufe der Zeit, bei unserem Test etwa nach zwei Wochen, hat sich das Material an unsere fünf Buchstaben angepasst und man sitzt deutlich angenehmer. Ausgedehnten Einsätzen vor den Spielen eurer Wahl steht dann nichts mehr im Wege. Außerdem tritt so auch nicht das bekannte Problem von durchgesessenen Stühlen auf.

Dem Hero liegt noch ein sehr angenehmes, flauschiges Nackenkissen bei. Mit Gummizug lässt es sich bei bedarf am Kopf platzieren. Perfekt entspannt zurücklehnen (mit der Wippfunktion bis zu 11°) und den nächsten Film auf Netflix, Prime und Co. genießen. Aber das war noch nicht alles. Ein weiteres Kissen liegt für den Lendenbereich bei. Dieses verfügt allerdings nicht über ein Gummiband und muss dadurch immer wieder an die richtige Position geschoben werden. In der Praxis hat sich das aber nicht nachteilig ausgewirkt, eher im Gegenteil. Bei Nichtbedarf lässt es sich ohne die feste Fixierung nämlich jederzeit zur Seite legen.

Ein großes Plus an Komfort bieten die 4D Armlehnen. Diese können nicht nur in der Höhe verstellt werden, der Spieler kann sie auch näher oder weiter weg zum Körper platzieren. Außerdem nach vorne und hinten schieben. Kleine aber sehr wichtige Details, denn dadurch wird die ideale Position erreicht. Die Auflagefläche ist sehr angenehm und findet den Kompromiss zwischen zu weich und zu hart. Wobei hier die Geschmäcker natürlich verschieden sein mögen.

Die Rollen des Noblechairs Hero sind sowohl für harte als auch für weiche Böden geeignet. Der Rollwiederstand hängt natürlich auch vom Untergrund ab. Auf Parkett, Plastikmatte und Stein war der Stuhl zwar sehr leichtgängig, hat sich aber zu keinem Zeitpunkt ungewollt verschoben. Bremsen für die Rollen gibt es leider auch bei diesem Modell nicht, sodass beim Einsatz von Pedalen in Rennspielen der Gaming-Chair natürlich beim harten Bremsvorgang nach hinten rollt. Bei über 400€ wäre das schon noch eine sehr wünschenswerte funktion. Wir wären nicht das Mighty Games Mag, hätten wir nicht eine Lösung für diesen Designfehler an der Hand. Wir empfehlen hier das Halbieren von Tennisbällen und diese Hälften dann unter die Rollen zu schieben. Es fühlt sich zwar an, als müsste man in den Reifen seines Ferrari ein besseres Profil schneiden, aber es hilft. Für Rennenthusiasten empfehlen wir definitiv entsprechendes Sim-Cockpits/Race- und Playseats…

Material

Wie bei Noblechairs üblich verfügt der Hero über ein stabiles Stahlgerüst, welches auf einem Alu-Fußkreuz fixiert wird. Eine Gasdruckfeder für die obligatorische Höhenverstellbarkeit, der Sicherheitsklasse 4 wurde zur Verbindung beider Teile verbaut. Je nach Modell ist die atmungsaktive Kaltschaum-Polsterung mit Kunstleder oder Echtleder überzogen. Die Nähte gibt es in verschiedenen Farbkombinationen und verleihen dem Gamingchair zusammen mit der Rennoptik das gewisse etwas. Das zulässige Gesamtgewicht des Spielers darf maximal 150 kg betragen. Alle Oberflächen sind leicht zu reinigen. Qualitativ gibt sich der Noblechair Hero keine Blöße. Alles ist sehr hochwertig verarbeitet, die Nähte alle sauber und es fühlt sich zudem noch sehr edel an.

Hier sind die technischen Daten des Noblechair Heros im Überblick.

Technische Daten

  • Gesamthöhe (mit Basis): ca. 129 – 137 cm
  • Höhe Sitzfläche (mit Basis): ca. 48 – 56 cm
  • Höhe Rückenlehne: ca. 89 cm
  • Breite Rückenlehne innen: ca. 32,5 cm
  • Breite Rückenlehne außen (breitester Punkt): ca. 57 cm
  • Breite Sitzfläche innen: ca. 35 cm
  • Breite Sitzfläche außen (breitester Punkt): ca. 52 cm
  • Tiefe der Sitzfläche: ca. 50 cm
  • Gesamttiefe (ohne Basis): ca. 55 cm
  • Breite Armlehnen: ca. 10,5 cm
  • Tiefe Armlehnen: ca. 27 cm
  • Gewicht: ca. 28 kg
  • Neigungswinkel der Wippmechanik: max. 11°
  • Neigungswinkel der Rückenlehne: 90° bis 135°
  • Maximalbelastung: 150 kg

Fazit

Wir sind wirklich begeistert. Der Hero ist eine sehr clevere Weiterentwicklung des Epic– und Icon-Modells. Er besticht nicht nur durch seine Rennoptik und die farbige Naht, er weiß auch in der Verarbeitung zu überzeugen. Die Lieferung von Caseking.de erfolgte wie immer sehr schnell und durch die sehr gute Verpackung kommt der Inhalt auch immer garantiert unbeschädigt an. Durch die gute Anleitung ist der Stuhl sehr schnell aufgebaut und einsatzbereit. Der sehr hohe Sitzkomfort überzeugt schon beim ersten Probesitzen und wird über die nächsten Wochen immer besser. Die 4D-Armlehnen sind eine sehr gute Möglichkeit, den Hero an die eigenen Vorlieben anzupassen. Negativ fiel uns lediglich auf, dass das Rad zur Verstellung der Lordosenstütze etwas ungeschickt platziert wurde und dass die Rollen in dieser Preisklasse über keine Bremse/Stopper verfügen. Der Preis von ungefähr 420€ erscheint auf den ersten Blick zwar sehr happig, aber im Vergleich zu qualitativ gleichwertigen Stühlen ist es ein wahres Schnäppchen. Wer eine sehr gute Büro-Gaming-Stuhl-Kombination sucht, macht hier definitiv nichts verkehrt. Aus unseren bisherigen Tests geht der Hero definitiv als klarer Sieger hervor.

 

 

 

Positiv

  • Sehr gute Qualität
  • Schöne Rennoptik
  • Lordosenstütze
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfacher Zusammenbau

Negativ

  • Rollen ohne Bremse/Stoppfunktion
  • Lordosenstützrad ungünstig platziert
94
Tim-Oliver Siegwart

Geschrieben von: Tim-Oliver Siegwart

Beim Mighty Games Mag der Mann für Hardware, Rennsimulationen und First Person Shooter. Mit dem 286er und MS-DOS aufgewachsen und das Internet auf seinen ersten Schritten begleitet. Beruflich in der Gamesbranche tätig.

2 Kommentare hinzugefügt

  1. Matze
    12. März 2020 um 15:40 | antworten

    Ich hoffe, dass Deine Aussage hinsichtlich der Sitzfläche zutrifft. Das Teil ist genial, aber die knüppelharte Sitzfläche macht mich (und mein Hinterteil) echt fertig….:-/

    • Tim-Oliver Siegwart
      Tim-Oliver Siegwart
      14. Mai 2020 um 18:23 | antworten

      Und wie sieht es zwei Monate später aus. Hast du dich eingesessen ?


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